Wulf von Lucius (Wüstenrotstiftung) ...

Wulf von Lucius (Wüstenrotstiftung) und Paul Uwe Thamsen (TUB) unterzeichnen Sanierunsvereinbarung (Bild: haros)

Die Rosa Röhre

Ein fünfgeschossiges blaues Laborgebäude und die von rosa eingefärbtem Polyurethanschaum umgebene Röhre des Umlauftanks bilden ein markantes Bauwerk. Die Rosa Röhre hat eine Länge von 120 Metern. Dieses Ringrohr ist 19 Meter hoch und hat einen Durchmesser von bis zu 8 Metern. In ihr zirkulieren 3.300 Kubikmeter Wasser. Die können bis zu einer Strömungsgeschwindigkeit von 10 Metern pro Sekunde durch die Versuchanordnung fließen. Das ist das Tempo eines Sprinters der Weltklasse. Dafür sorgen zwei Dieselmotoren mit einer Leistung von jeweils 2750 PS. Unterm Strich ist diese Anlage nach den Worten der Betreiber der größte Umlauf- und Kavitationstank der Welt.

Zwei wichtige Experimente sind Propulsions- und Kavitationsversuche an Schiffsmodellen, die bis zu 10 Meter lang sein können. Bei Propulsionsversuchen wird überprüft, ob Schiff und Schraube so ausgelegt wurden, dass das Schiff mit dem Treibstoff sorgsam umgeht. Bei den Versuchen zur Kavitation geht es darum, dass sich am Antrieb durch Unterdruck mit Wasserdampf gefüllte Gasbläschen bilden können. Diese können dann am Propeller des Schiffes in Überdruckzonen wandern und dann implodieren. Die Folge können erhebliche Schäden an der Schraube sein. Für die Kavitatiosnversuche wird der Umlauftank geschlossen und der Luftdruck sehr stark abgesenkt. Mit Hochgeschwindigkeitskameras werden dann die Kavitationsblasen auf Filmen festgehalten.

Rosa Röhre (Bild: haros)

 

Der Architekt Ludwig Leo

Der Architekt Ludwig Leo lebte von 1924 bis 2012. Der Umlauftank UT2 ist wohl sein markantestes Bauwerk in Berlin. Er realisierte es zwischen 1967 und 1974 gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Christian Boes. Diese Ikone der Pop-Architektur wurde noch zu seinen Lebzeiten unter Denkmalschutz gestellt.

Leo begriff Architektur als Zusammenspiel von Funktionen und Formen, Räumen und Forderungen der Nutzer, Politik und Geschichte. Manche Betrachter bezeichneten ihn als "kompromisslosen Funktionalisten". Er lehrte von 1975 das Fach Bauplanung an der Universität der Künste (UdK) in Berlin.

Ludwig Leo wirkte eher im Stillen. Der breiten Öffentlichkeit ist er kaum bekannt. Doch durch seine Arbeitsweise und seine Bauten ist er noch immer eine Quelle der Inspiration von heutigen Architekten.

Einige Bauwerke von Ludwig Leo:

  • Kindertagesstätte in der Loschmidtstraße in Berlin-Charlottenburg von 1958/59
  • Sporthalle in der Sömmeringstraße in Berlin-Charlottenburg von 1960–1965
  • Bundeslehr- und Forschungsstätte der DLRG in Berlin-Spandau von 1968–1973
  • Wohngebäude Wilhelmsruher Damm 165–185 im Märkischen Viertel in Berlin-Reinickendorf

Quellen

 

Autor seit 11 Jahren
230 Seiten
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