Nierenprobleme bei Hund und Katze
Niereninsuffizienz ist eine Erkrankung bei Säugetieren, die nicht selten zum Tod führt. Auf was müssen Sie als Besitzer achten um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen?Anatomie - die Niere
Alle Säugetiere haben 2 Nieren, die aus tausenden kleinen Nephronen (Filtereinheiten) bestehen. Deren Aufgabe ist es, harnpflichtige Stoffe auszuscheiden, die Mineralsalze im Körper im Gleichgewicht zu halten und die Wasserrückgewinnung zu optimieren. Nierenerkrankungen umfassen Zustände, bei denen Nephronen absterben, z.B. durch zu schwache Durchblutung der Nieren nach einem Unfall, Infektionen, Harnstau (Verstopfung durch Steine oder Gries), Herzerkrankungen, Tumore oder ein direktes Nierentrauma. Die Niere ist ein Doppelorgan - bei Verlust einer Niere wird deren Funktion von der anderen übernommen. Treten Symptome für eine Niereninsuffizienz auf, sind bereits 2/3 des Nierengewebes irreparabel zerstört.
Etwas ausführlicher zum Thema Niere:
Symptome
- vermehrter Durst
- gesteigerter Harnabsatz
- verminderte Fresslust
- schlechter Atem
- Maulschleimhautentzündung
- Erbrechen, selten Durchfall
- Apathie
- Schwäche
Wichtig: Stellen Sie fest, dass Ihr Tier vermehrt trinkt, stellen Sie es sofort dem Tierarzt vor! Vermehrter Durst kann ein Symptom für verschiedene schwerwiegende Erkrankungen sein, bei denen es auf Stunden ankommt!
Ihr Tierarzt wird Ihrem Tier eine kleine Menge Blut entnehmen, mit der es ihm möglich ist, diverse Nierenwerte zu prüfen und den Status der Erkrankung einschätzen zu können.
Verlauf
- Normale Nierenfunktion: Nierenwerte minimal erhöht, keine klinische Symptomatik
- Niereninsuffizienz: Nieren konzentrieren Urin nicht mehr in normalem Maße, nur noch 35% Nephrone funktionsfähig, Nierenwerte erhöht, vermehrter Durst. --> die Nieren lassen vermehrt Salze und Gifte im Körper zurück, durch erhöhte Wasseraufnahme versucht das Tier diese zu verdünnen und auszuscheiden. SOFORT zum Tierarzt!
- Nierenversagen: Nierenwerte stark erhöht, vermehrter Durst, gesteigerter Harnabsatz, Futterverweigerung (Übelkeit durch Giftstoffe im Körper), schlechter Atem, Erbrechen
- fortgeschrittenes Nierenversagen: mehr als 90% Nephrone zerstört. Apathie, Futterverweigerung, starker Maulgeruch, Entzündungen/Geschwüre der Maulschleimhaut, Erbrechen, starker Durst. Die hohe Giftstoffkonzentration im Körper lässt den Organismus zusammenbrechen und das Tier sterben.
Therapie
Bei einer Nierenerkrankung aufgrund einer bakteriellen Infektion werden Antibiotika eingesetzt, die nach einem Resistenztest ausgesucht werden. Um den Erfolg der Therapie abschätzen zu können, sind regelmäßige Harn- und Blutuntersuchungen vonnöten.
Regelmäßige Infusionen mit NaCl oder Ringer Laktat, sowie die Gabe eines ACE-Hemmers können als Therapie eingesetzt werden und helfen, die Salze und Gifte im Körper schneller abzubauen.
Ein wichtiger Punkt ist die Ernährung des nierenkranken Tieres. Das Augenmerk liegt auf einem niedrigen Eiweißgehalt (zuviel Eiweiß führt zu vermehrter Giftstoffkonzentration im Körper) und salzarmer Kost.
Zusätzliche Hilfe können rein pflanzliche Mittel sein, wie die Nieren-Vital-Tropfen, die die Harnproduktion durch ein Heidekrautgewächs, Löwenzahn, Bärentrauben und den gemeinen Wachholder anregen. Die gesteigerte Harnmenge führt dann zu einer erhöhten Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten und somit zu einer kontinuierlichen Entgiftung des Körpers. Die Nieren-Vital-Tropfen gibt es in Tropfenform, was die Therapie gerade für Katzenbesitzer etwas vereinfacht, denn leider sind Tabletten vielen Katzen sehr schlecht zu verabreichen.
Vorbeugung
Natürlich kann man nicht jeder Nierenerkrankung vorbeugen, dennoch schadet es nicht, schon beim jungen Tier darauf zu achten, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird. Katzen beispielsweise sind Wüstentiere, die selten Wasser aufnehmen. Katzen nehmen einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über Feuchtfutter auf - bei Katzen die nur Trockenfutter fressen, sollte man Wasserschüsseln an mehreren Stellen im Haus aufstellen, das animiert die Katze zu trinken und beugt Unwohlsein vor, denn viele Katzen trinken nicht aus Näpfen, die an unsicheren Orten o.ä. stehen. Ein ganz großes Highlight im Leben einer Hauskatze sind außerdem Zimmerbrunnen, denn sich bewegendes Wasser ist toll zum Spielen - und schmeckt natürlich VIEL besser...
Bildquelle:
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(Kleine Vogelkunde - heimische Wintervögel erkennen)