Nil-Kreuzfahrt Ägyptische Geschichte
Der Nil gilt als die Lebensader Ägyptens. An seinen Ufern siedelten sich die ersten Hochkulturen an, deren Spuren wir bis heute nachverfolgen können.Nil-Kreuzfahrt (Bild: I. Ajerrar)
Karnak Tempelanlage
In etwa 2,5 km von Luxor entfernt liegt die Karnak Tempelanlage. Sie besteht aus drei Bezirken, dem Tempel des Amun-Re, der Mut und des gemeinsamen Sohnes Chons, zusammen bildeten sie die Triade von Theben. Neben diesen drei Göttern wurde auch dem Gott Month, der noch in der 11. Dynastie der Hauptgott von Theben war, ein Tempel geweiht. Nach der Erhebung Amun-Res zum Lokalgott und später zum Reichsgott begannen die Herrscher des frühen Mittleren Reiches mit dem Bau, der über Jahrtausende hinweg zum heutigen Tempelkomplex erweitert wurde.
Die ältesten heute noch sichtbaren Baureste des Tempels stammen aus der 12. Dynastie unter Sesostris I. Neben den Pylonen ist die große Säulenhalle besonders beeindruckend. Gewaltige, reich beschriftete Säulen und noch gut erhaltene Malereien zieren die Tempelanlagen. Gelesen werden die Beschriftungen immer in die Richtung, in die der Vogel schaut.
Für Abergläubige: wer sieben mal um die Skulptur des Skarabäus herum läuft, dessen Wunsch geht in Erfüllung.
Eingang Karnak Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Karnak (Bild: I. Ajerrar)
Skarabäus (Bild: I. Ajerrar)
Luxor Tempel (bei Nacht)
Etwa 2,5 km vom Karnak Tempel entfernt steht der Luxor Tempel, auch südlicher Harem des Amun von Karnak genannt. Es wird vermutet, dass hier bereits während der 12. Dynastie ein Heiligtum errichtet worden war, auf das der Tempel nach und nach aufgebaut und ausgeweitet wurde.
Am ägyptischen Neujahrstag werden die Götter Amun, Mut und Chons vom Karnak Tempel hierher getragen. Heute befindet sich im östlichen Teil des Hofs die Moschee des Yusuf Abu el-Haggag in der Tempelanlage und wird auch von den Gläubigen genutzt. Unter der Moschee liegt das Grab des Ortsheiligen von Luxor Abu el-Haggag.
Pylon des Tempels von Luxor (Bild: I. Ajerrar)
Luxor Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Luxor Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Das Tal der Könige
Im Tal der Könige wurden bis heute 64 Gräber und Gruben gefunden. Es sind insbesondere die Gräber von Herrschern des Neuen Reichs (ca. 1550 bis 1069 vor Christus). Absolut unauffällig von außen, befinden sich in den Gräbern Ramses beeindruckende Wand- und Decken-Kunstwerke der alten Ägypter. Das Tal befindet sich gegenüber von Karnak, am Rand der Wüste und ist umrahmt von hohen Bergen.
Die Gräber im Tal der Könige wurden durchlaufend nummeriert, wobei den Ziffern die Buchstaben KV (englische Abkürzung für Kings' Valley) vorangestellt werden.
Tal der Könige (Bild: I. Ajerrar)
Tal der Könige (Bild: I. Ajerrar)
Tal der Könige (Bild: I. Ajerrar)
Hatschepsut Tempel (Al-Deir Al-Bahari)
Es handelt sich um den Totentempel der Hatschepsut. Er stammt aus der 18. Dynastie und ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari am Westufer des Nil in Theben. Die Pylone sind durch offene Pfeilerhallen am Anfang je einer Terrasse ersetzt. Der gesamte Tempel ist aus Kalkstein gebaut. Nach einer circa einen Kilometer langen Prozessionsstraße gelangt man auf einen großen Hof. An beiden Seiten des Portikus steht je eine Kolossalstatue der Hatschepsut. Der erste Portikus besteht aus der Obeliskenhalle. Sie trägt diesen Namen, weil in den Wanddarstellungen hauptsächlich die Produktion in Assuan, der Transport und das Aufstellen von zwei Obelisken im Karnak-Tempel dargestellt werden. Die rechte Halle wird als Jagdhalle bezeichnet, da überwiegend Jagdszenen von der Jagd auf Wasservögel und Fische dargestellt sind.
Im Jahr 1997 fand hier ein terroristischer Anschlag statt, bei dem 62 Menschen - hauptsächlich westliche Touristen - starben.
Hatschepsut Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Hatschepsut Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Hatschepsut Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Memnon-Kolosse
Die Memnon-Kolosse sind zwei nebeneinander stehende altägyptische Kolossalstatuen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. Sie stehen im Niltal unweit des Tals der Könige in Theben-West. Die Statuen sind stark beschädigt. Sie stellen den König Amenophis III. dar, der auf einem Thron sitzt, mit den Händen auf den Knien. Er blickt Richtung Nil. Die Gesichtszüge des Pharao sind nicht mehr kenntlich. Auch die Kronen auf den Köpfen der Statuen fehlen, jedoch ist das Nemes-Kopftuch deutlich erkennbar. Wesentlich kleiner sind beidseitig an den Beinen der Statuen aufrecht stehende Frauengestalten. Sie stellen seine Frau, seine Mutter und zwischen den Beinen seine Tochter dar.
Memnon-Kolosse (Bild: I. Ajerrar)
Der Sobek Tempel und das Krokodil-Museum
Hier wurde nicht nur der kokodilköpfige Gott Sobek verehrt, sondern auch der falkenköpfige Gott Haroeris (Horus), deshalb wird er auch als "Doppeltempel" bezeichnet. Er entstand in der ptolemäischen Epoche Ägyptens 304 bis 31 vor Christus. Die Bauwerke der Tempelanlage wurden durch Hochwasser und Erosion am Mauerwerk stark beschädigt.
Sobek-Tempel
Sobek-Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Sobek-Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Fast wie ein Beichtstuhl ist ein Sitz in die Mauer eingearbeitet. Sitzt man darin und spricht, hört es sich etwas hohl an. Hier sollen die Priester gesessen und gesprochen haben, damit ihre Stimme gewaltiger klang.
Auf dem Tempelgelände befindet sich ein Wasserstandsmesser, ein sogenanntes Nilometer. Es ist ein begehbarer runder Brunnenschacht aus grobem Mauerwerk, in dem an den angebrachten Markierungen die Pegelhöhe des Nil abgelesen werden konnte. Das Ergebnis der Ablesung hatte direkten Einfluss auf die Höhe der Steuern, die von der Bevölkerung zu entrichten waren. Je mehr Wasser durch einen höheren Pegel zur Verfügung stand, umso besser fiel die Ernte aus, so dass auch die Abgaben erhöht werden konnten. Der Nilometer führt inzwischen nur noch Grundwasser.
Nilometer (Bild: I. Ajerrar)
Neben dem Sobek-Tempel ist ein Krokodil-Museum, das mit der gleichen Eintrittskarte besucht werden kann. Allerdings ist das Fotografieren darin verboten.
Der Assuan-Staudamm
1960 wurde mit dem Bau des Assuan-Staudamm begonnen. Fertig gestellt war er 1970. Mit ihm wird der Nil zu einem großen See - dem Nassersee - gestaut, der sich bis in den Sudan erstreckt. Sinn und Zweck des Staudamms ist es, die Bevölkerung vor großen Dürren und Hochwasser zu schützen. Dieses Ziel wurde auch erreicht.
Assuan-Staudamm (Bild: I. Ajerrar)
Tempel von Philae
Der Tempel von Philae auf der Insel Agilkia, auch Hut-chenti (Haus des Anfangs) genannt, war in der Hauptsache der Göttin Isis gewidmet. Ursprünglich stand er auf der Insel Philae, die jedoch heute überflutet ist. Deshalb wurde er zwischen 1977 und 1980 abgebaut und auf Agilkia neu aufgebaut. Das Hauptgebäude der Tempel-Anlage ist der Tempel der Göttin Isis. Um ihn herum befinden sich weitere kleinere Bauten, wie der Tempel des Harendotes, der Tempel des Imhotep, der Tempel des Harendotes, der Tempel des Arensnuphis-Dedun, der Kiosk des Nektanebos I., der Trajan-Kiosk, der kleine Tempel der Hathor, der Kiosk des Psammetich II., die Hadrian-Bastion und die Kapelle des Mandulis.
Tempel von Philae (Bild: I. Ajerrar)
Tempel von Philae (Bild: I. Ajerrar)
Tempel von Philae (Bild: I. Ajerrar)
Die Abu Simbel Tempel
Die Abu Simbel Tempel waren beim Bau des Assuan-Staudamms abgetragen und höher gelegen wieder aufgebaut worden. Sie wurden im 13. Jahrhundert v. Chr. unter Pharao Ramses II. aus der 19. Dynastie errichtet. Der große Tempel zum Ruhm Ramses' II. und der kleine Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, seine große königliche Gemahlin.
Innen durfte nur mit einer ziemlich teuren Fotokarte fotografiert werden. Vielleicht, weil es innen wirklich prachtvolle Statuen und Bilder gibt.
Abu Simbel (Bild: I. Ajerrar)
Der Chnum Tempel in Esna
Im Chnum Tempel von Esna wurde hauptsächlich der widderköpfige Chnum verehrt, der als Schöpfer von Menschen und Göttern galt. Als Chnum-Hapi belebte er jedes Jahr die Nilquellen, um die Nilschwemme herbeizuführen. Daneben wurden auch seine Gemahlin Menhit, die Stadtgöttin Nebetuu sowie die Götter Heka und Neith verehrt. Von dem Tempel ist nur noch die Säulenhalle (die Vorhalle) erhalten. Sie zeigt an der Decke noch einige Bilder von Tierkreiszeichen. Der Hauptteil des Tempels, der Naos mit dem Heiligtum des Chnum, ging im Mittelalter verloren.
Chnum Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Chnum Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Chnum Tempel (Bild: I. Ajerrar)
Winter Palast
Nicht ganz so alt sondern aus der britischen Kolonialzeit ist der Winter Palast in Luxor, dennoch nicht weniger interessant. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde von der ägyptischen Königsfamilie als Winterresidenz genutzt. im Jahr 1937 schrieb Aghata Christie hier ihren berühmten Krimi "Tod auf dem Nil", der später auf der Sudan verfilmt wurde.
Winter Palast (Bild: I. Ajerrar)
Winter Palast (Bild: I. Ajerrar)
Winter Palast (Bild: I. Ajerrar)
Die Sudan (Bild: I. Ajerrar)
Bildquelle:
I. Ajerrar
(Türkei-Rundreise: Eintauchen in die Geschichte)
I. Ajerrar
(Rundreise Indien (1) - New Delhi, Pushkar, Jodhpur, Ranakpur (Rajas...)
I. Ajerrar
(Rundreise Süd-Afrika - von Kapstadt bis Port Elizabeth)