Istanbul

Istanbul wurde bereits 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion (Byzanz) gegründet und war bis 1930 unter dem Namen Konstantinopel bekannt. Durch den Bosporus getrennt liegt die Stadt auf zwei Kontinenten, Asien und Europa. Istanbul zählt seit dem 4. Jahrhundert zu den Weltstädten.

 

Istanbul (Bild: I. Ajerrar)

Hagia Sophia (Bild: I. Ajerrar)

Die Hagia Sophia

wurde als byzantinische Kirche im Jahr 532 bis 537 nach Christus erbaut und von Sultan Mehmed II im Jahr 1435 zur Moschee umgewidmet. Ab dem Jahr 1935 war sie als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Seit 2020 wird sie allerdings wieder als Moschee genutzt.

Viele Architekten und Statiker fragen sich, wie im 6. Jahrhundert eine derartig eindrucksvolle Kuppel erbaut werden konnte. Im Innern befindet sich der "Nabel der Welt", das Omphalion - ein Rechteck, in dem sich ein großer Kreis befindet.

Der Nabel der Welt (Bild: I. Ajerrar)

Kunstvolle Mosaiken zieren die Wände und Decken der Hagia Sophia. Christliche Symbole, wie Bildnisse von Jesus Christus, Maria und unter der Kuppel vier Engel, in den oberen Galerien Kaiser Alexander (912-913), Kaiserin Zoe (1028-1050) mit Gemahl und Kaiser Johannes II. Komnenos (1118-1143) mit Familie sind in den Mosaiken dargestellt. Im Hof befinden sich noch zahlreiche archäologische Funde.

Engel (Bild: I. Ajerrar)

Kuppel (Bild: I. Ajerrar)

archäologische Funde (Bild: I. Ajerrar)

Jesus (Bild: I. Ajerrar)

Die Sultan-Ahmed-Moschee,

auch Blaue Moschee genannt, liegt direkt neben der Hagia Sophia. Vom Park aus hat man einen sehr schönen Blick auf die beiden Bauwerke. Erbaut wurde die Blaue Moschee im Jahr 1616 und war die Haupt-Moschee Istanbuls. Blaue Moschee wird sie wegen der vielen blau-weißen Fliesen in der Kuppel und den oberen Mauern genannt. Die Fliesen im unteren Teil der Mauern und der Tribünen sind mit Pflanzenmotiven in grün und blau verziert.

Seit Juli 2020 gilt die Hagia Sophia als Haupt-Moschee.

Die Blaue Moschee ist sehr stark frequentiert, es ist deshalb mit langen Wartezeiten während der Besichtigungszeiten zu rechnen. Frauen dürfen die Moschee nur verhüllt betreten.

Hagia Sophia und Blaue Moschee

Hagia Sophia und Blaue Moschee (Bild: I. Ajerrar)

Im Topkapi-Palast

wohnten und regierten Jahrhunderte lang die Sultane des Osmanischen Reichs. Er bildete eine eigene Stadt mit bis zu 5.000 Bewohnern. Er war nach mehreren Bauphasen im 15. Jahrhundert in der heutigen Form mit insgesamt 4 Höfen fertig gestellt.

Im ersten Hof wurden die Paraden abgehalten und die Dienstboten untergebracht.

Im zweiten Hof befanden sich die Küchen und die Unterkünfte der Leibgarde, sowie die Verwaltungsräume. 

Durch das "Tor der Glückseligkeit" gelangt man in den dritten Hof. Hier lagen die Privatgemächer des Sultans und seinem Harem, der unter der Aufsicht der Sultan-Mutter stand. Im Thronsaal fanden die Staatsempfänge statt. Die Ausbildung der Staatsangestellten erfolgte in der Palastschule an beiden Seiten des Tors.

In dem 1923 eröffneten Museum innerhalb des Palasts werden Waffen, Juwelen, Gewänder und Porträts aus dem osmanischen Reich ausgestellt. Ebenso einige Handschriften und eines der ältesten Exemplare des Korans.

Der vierte Hof mit seinen Gärten diente der Entspannung. Von hier gibt es eine sehr schöne Aussicht auf Istanbul, den Bosporus und das Goldene Horn.

Topkapi-Palast (Bild: I. Ajerrar)

Topkapi-Palast (Bild: I. Ajerrar)

Topkapi-Palast (Bild: I. Ajerrar)

Das Hippodrom

war die Pferderennbahn im antiken Konstantinopel. 

Auf dem Sultan-Ahmed-Platz, am südlichen Ende des Hippodroms befinden sich drei Denkmäler in Form von Säulen. Auf dem Platz wurden früher Verbrecher zur Abschreckung öffentlich hingerichtet und aufgehängt.

Denkmal (Bild: I. Ajerrar)

Am Ende des Hippodroms steht der Deutsche Brunnen, den Kaiser Wilhelm II dem osmanischen Kaiser Abdul Hamid II schenkte.

Eine angebrachte Bronzetafel trägt die Aufschrift: 
WILHELM II DEUTSCHER KAISER STIFTETE DIESEN BRUNNEN IN DANKBARER ERINNERUNG AN SEINEN BESUCH BEI SEINER MAJESTAET DEM KAISER DER OSMANEN ABDUL HAMID II IM HERBST DES JAHRES 1898

Deutscher Brunnen (Bild: I. Ajerrar)

Der Bosporus,

eine Meerenge, die Europa und Asien voneinander trennt, verbindet das Schwarze Meer mit dem Marmarameer. Innerhalb des Bosporus liegt westlichen das Goldene Horn, eine langgezogene Bucht mit einem natürlichen Hafen.

An der engsten Stelle des Bosporus befindet sich auf der europäischen Seite die Rumelis Festung, zu deren Füßen sich der teuerste Friedhof der Welt befinden soll. In der Festung gibt es häufig Konzerte berühmter Musiker. Ein Kanonen-Museum in der Festung ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Sehr schön ist es, von der Anlegestelle der Galata-Brücke bis zur engsten Stelle des Bosporus entspannt mit einem Schiff entlang zu fahren, während die Kulisse Istanbuls vorüber zieht. Bei der Rückkehr kann man vom Hafen aus zu Fuß zum Ägyptischen Gewürz-Basar laufen.

Festung (Bild: I. Ajerrar)

Galata-Brücke (Bild: I. Ajerrar)

Troja

Der Dichter Homer erzählte in seinen Büchern und Gesängen vom sagenhaften Trojanischen Krieg. Ausgelöst wurde der Krieg, weil sich Paris, der Sohn des trojanischen Königs Priamos, in Helana verliebte und sich mit ihr in Troja versteckte. Helena war jedoch mit dem griechischen König Menelaos von Sparta verheiratet. Dieser wollte Helena wieder zurück und so beauftragte er seine Soldaten, sich in einem hölzernen Pferd zu verstecken und nachts die Tore zu öffnen. Das soll nach Homer den 10jährigen Krieg und die Belagerung von Troja ausgelöst haben.

Der Archäologe Heinrich Schliemann schlug eine Schneisse durch den Hisarlik und stieß auf die ersten Spuren antiker Gemäuer. Weitere Ausgrabungen brachten zu Tage, dass es mehr als 10 Siedlungsschichten gibt, die bis in das Jahr 5000 vor Christus zurück reichen. Etwa im Jahr 500 nach Christus endete die Besiedlung nach einem schweren Erdbeben. Auf welche der Schichten sich Homers Erzählungen beziehen, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden.

Die unterschiedlichen Gesteinsformationen beim Aufbau zeigen, dass es Phasen gab, in denen ordentlich in Ruhe gebaut werden konnte. Andere Schichten weisen darauf hin, dass der Bau hektisch und in großer Eile erfolgt sein musste. Deshalb gehen die Archäologen davon aus, dass zu diesen Zeiten ein Angriff bevor stand.

Troja

Troja (Bild: I. Ajerrar)

Troja (Bild: I. Ajerrar)

Troja (Bild: I. Ajerrar)

Pergamon

Bereits im 3. Jahrhundert vor Christus war Pergamon die Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, welches ein großes Gebiet Kleinasiens umfasste. Hier wurde einer Legende nach das nach ihr benannte Pergamentpapier erfunden und sie wurde zum Zentrum der Pergamentproduktion. 

Die etwa 170 vor Christus erbaute Bibliothek, umfasste rund 200.000 Schriften und Bücher, so dass die ägyptischen Könige befürchteten, sie könnte die Bibliothek von Alexandria übertreffen. Deshalb verboten sie die Ausfuhr von Papyrus. So besannen sich die Bewohner Pergamons auf die alte ionische Kunst, dünn geschabte Tierhaut zu benutzen.

Die Wasserversorgung von Pergamon war in der damaligen Zeit bereits sehr gut ausgebaut. Entlang der Hauptstraße, die in Serpentinen hoch auf die Akropolis führte, wurde mit großen, hellenistischen Tonrohren römischer Bauart die Zisternen gefüllt. Das Abwasser ließen die Bewohner von Pergamon durch offene Kanalleitungen entlang der Hauptstraße abfließen.

Pergamon (Bild: I. Ajerrar)

Pergamon - Wunschbrunnen (Bild: I. Ajerrar)

Ephesos

Bereits 5000 vor Christus haben sich die ersten Menschen in Ephesos nieder gelassen. In der Römischen Zeit soll die Stadt auf etwa 200.000 Einwohner angewachsen sein. So wurde die Stadt zu einer der mächtigsten Städte Kleinasiens. Noch heute sind die großen Marmorplatten der Kuretenstraße sehr gut erhalten. Wenn keine Besucher erwünscht waren, sperrten die Einwohner die Straße ab, indem sie Pfosten in speziell im Marmor eingebrachte Löcher setzten. An diesen wurden Fackeln befestigt und somit schon im Hafen sichtbar, dass die Straße gesperrt war. Die Hanghäuser bestanden aus mehreren Wohneinheiten. Es führte ein Weg entlang, der mit Mosaiksteinen zu feinen Mustern ausgelegt wurde. Der Hadrianstempel an der Kuretenstraße war mit zahlreichen Bordüren versehen, die die Geschichten größerer Ereignisse erzählten.

Der Nymphaeum Traiani war eine Brunnenanlage, in der eine Statue des Kaisers Trajan stand. Von der Statue ist nur noch der Teil eines Fußes vorhanden. Der Brunnen soll das Ende einer 39 km langen Wasserleitung gewesen sein. Sein Bau wird auf die Zeit zwischen 102 und 114 nach Christus geschätzt.

In der Gemeinschafts-Toilette erledigten die Männer nicht nur ihr Geschäft, es wurden auch Geschäfte miteinander abgeschlossen. Die Rinne vor den Toiletten führte Wasser, in dem an Stöcken befestigte Tücher eingetaucht wurden, um sich damit zu reinigen.

Das Theater fasste rund 21.000 Zuschauer. In ihm wurden nicht nur Schauspiele aufgeführt, es diente auch zur Abhaltung von heiligen Zeremonien und politischen Veranstaltungen.

Ephesos (Bild: I. Ajerrar)

Toiletten-Anlage (Bild: I. Ajerrar)

Theater

Theater (Bild: I. Ajerrar)

Aphrodisias

Aphrodisias, eine Kultstätte für die Schönheitsgöttin Aphrodite, der im Aphrodite-Tempel gehuldigt wurde und wichtiges antikes Zentrum für die Bildhauerei. Die ersten Menschen sollen sich hier im Jahr 3000 vor Christus angesiedelt haben. Das Stadion wurde als Sportarena und für politische Veranstaltungen genutzt. Es fasste etwa 30.000 Menschen. Für die körperliche Reinigung war ein großer Hamam zuständig, wogegen es für die Entspannung ein groß angelegtes, flaches Wasserbecken gab.

Da in den nahe gelegenen Steinbrüchen Marmor abgebaut werden konnte, blühte der Handel mit Marmor und es entstand eine berühmte Bildhauer-Schule. Aber es gab auch den Handel von Textilien aus Wolle und Baumwolle, die in Aphrodisias hergestellt wurden. 

Wie in den meisten antiken Städten der Türkei, wurden auch hier die überwiegenden Bauwerke durch starke Erdbeben zerstört.

Hamam (Bild: I. Ajerrar)

Sebasteion (Bild: I. Ajerrar)

Aphrodisias

Aphrodisias (Bild: I. Ajerrar)

Pamukkale

Unterhalb der antiken Stadt Hierapolis liegt die Pamukkale-Therme. Sie ist etwa 30-50 Grad warm und enthält gelöstes Kalziumbicarbonat. Beim Abkühlen zerfällt es in Kohlendioxid und Kalziumcarbonat. Es entsteht Kalk, der sich ablagert und so im Laufe der Zeit die Terrassen bildete. Schaut man von unten, sieht es aus, als wäre der Berg mit Schnee bedeckt. Oder aber, wie die Übersetzung von Pamukkale andeutet, wie eine Baumwollburg.

Früher wurde der Thermalquelle heilende Wirkung nachgesagt. Es befanden sich Hotels an der Thermalquelle. Als man jedoch merkte, dass die weiße Farbe langsam durch die Verschmutzungen verschwand, wurden diese Hotels abgerissen. Heute ist auch das Baden in der Thermalquelle verboten. 

 

Pamukkale

Pamukkale (Bild: I. Ajerrar)

Pamukkale (Bild: I. Ajerrar)

Antalya

Antalya gehört zu den großen Touristengebieten. In der Stadt sollte man auf jeden Fall den Wasserfall mit dem davor liegenden Parkgelände besuchen. Auch ein Spaziergang durch die kleinen Gassen mit den Basaren und dem Hafen sind sehenswert. Da Antalya bis 1950 nur eine eher kleine Provinzstadt war, gibt es nur wenige Gebäude historischen Ursprungs.

Antalya

Antalya (Bild: I. Ajerrar)

Antalya

Antalya (Bild: I. Ajerrar)

Ajerrar, am 10.01.2021
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Bildquelle:
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