Der Ursprung der Norwegermuster liegt in Skandinavien und Island

Es überrascht nicht, dass die dicken Pullis und Strickjacken mit den mehrfarbigen Mustern ihren Ursprung im hohen Norden haben. In den strengen Wintern bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt brauchte man Kleidungsstücke, die gut isolieren und warm halten. Außerdem war der Winter die ideale Jahreszeit, um zeitaufwendige Arbeiten wie das Herstellen von Kleidung zu erledigen. Die Ernte war eingebracht, draußen gab es nicht viel zu tun und es wurde früh dunkel.

Man kann sich leicht ausmalen, wie die Menschen auf den Bauernhöfen in Skandinavien und Island in den langen Wintermonaten, wenn es kaum richtig hell wurde, ihre Zeit damit verbrachten, komplizierte Muster auszutüfteln und in sorgfältiger Handarbeit Pullover und Jacken für die ganze Familie zu stricken. Fernseher und Internet gab es ja noch nicht. Auch keine Kinos und Diskotheken. Hin und wieder mal eine Dorfhochzeit und natürlich die offiziellen Feiertage, an denen alle gemeinsam feierten.

Auf den Bauernhöfen wurde alles selbst gemacht: Vom Scheren der Schafe über das Spinnen der Wolle bis hin zum Entwurf der Muster und endlich dem Stricken entstand so ein Pullover vollständig in Eigenarbeit. Da brauchte sich niemand Gedanken über Schadstoffe und chemische Zusätze zu machen. Nur vor den Motten musste man das gute Stück schützen.

Norwegerpullover selbst stricken – so entstehen kostbare Einzelstücke

Ein wenig von dieser entspannten und kreativen Atmosphäre kann jeder schnuppern, der seine Norwegerjacke oder den Islandpulli selbst strickt. Ein wenig Übung sollte man dafür mitbringen, denn man arbeitet ja mit mehreren Wollfäden gleichzeitig und muss dabei den Überblick über das Muster behalten. Bei einem echten Norwegermuster werden die Fäden der Farben, die gerade nicht gebraucht werden, auf der Rückseite so lange mitgeführt, bis sie wieder an der Reihe sind. Dadurch entsteht ein Strickteil aus mehreren Schichten, das besonders gut wärmt und auch nicht gleich jeden Luftzug durchlässt. Nach Anleitung mit einer guten Strickschrift als Vorlage lässt sich aber auch diese Herausforderung meistern. Aufregend wird es dagegen, wenn man das Muster selbst entwirft. Dafür sollte man dann schon ein wenig Erfahrung im Stricken haben, aber als Belohnung für die Tüftelei winkt ein ganz individuelles Einzelstück.

Die Auswahl an Norwegerpullovern ist groß – von klassisch bis extravagant

Wer nicht so viel Zeit und Geduld aufbringt, findet auch im Handel für jeden Geschmack den richtigen Norweger- oder Islandpullover. Traditionell sind Schneeflocken, Sterne, Rentiere und abstrakte Ornamente, meist in weiß oder schwarz auf einer kräftigen Grundfarbe. In modernen Abwandlungen ist aber alles möglich: Ton in Ton in dezentem Beige und Braun oder kunterbunt in knalligen Farben. Auch bei den Motiven sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Traditionelle Norwegerpullover sind meist nur im oberen Drittel gemustert, der Rest ist einfarbig. Es kann aber auch am Saum und an den Ärmelbündchen eine Bordüre hinzukommen, oder der Pullover ist durchgehend gemustert. Während hier also eine gewisse Vielfalt herrscht, besteht der typische Islandpullover aus einem einfarbigen Teil bis zum Ansatz der Ärmel und einer gemusterten Rundpasse, die vom Ärmelansatz bis zum Hals in einem Stück gestrickt wird. Als Muster dienen rautenförmige Ornamente in zwei oder drei Farben, figürliche Darstellungen wie Rentiere und Ähnliches kommen nicht vor.

Dazu passende Accessoires mit Norwegermuster

Nicht nur bei Pullovern und Strickjacken sind Norwegermuster beliebt, auch Mützen, Handschuhe, Schals, Socken und Hüttenschuhe schmücken sich gern mit den typischen Schneeflocken und Elchen. Wer den Pullover lieber einfarbig mag, kann mit diesen Accessoires fröhliche Akzente setzen. Besonders angesagt sind auch Handyhüllen im Norwegerdesign.

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