Wann ist der Einsatz von Nützlingen sinnvoll?

Es ist wünschenswert, dass in der Natur ein natürliches Gleichgewicht herrscht. Wie der Löwe die Gazelle frisst, so frisst der Marienkäfer die Blattlaus. Manchmal stimmt, aus welchen Gründen auch immer, das Gleichgewicht im Garten nicht. Im Haus, im Gewächshaus oder im Wintergarten, in geschlossenen Räumen, kann es schon gar nicht stimmen, denn es kann schon passieren, dass sich Schädlinge ausbreiten, doch wie kommen die Nützlinge dann hinein, um sich ebenfalls auszubreiten? Nun, in solchen Fällen ist es absolut sinnvoll die Nützlinge künstlich "auszusähen", damit sie ihre Arbeit leisten können.

Marienkäfer lieben Blattläuse:)
Very Busy

Very Busy (Bild: binaryCoco / Flickr)

Tipps zum Kauf von Nützlingen

Wenn Sie Nützlinge online bestellen, so sollten Sie dies nicht unbedingt im Hochsommer oder im tiefsten Winter tun, das ist klar, denn bei Extremtemperaturen können die Tierchen sonst am Postweg sterben. Nützlinge sind generell anfällig für Temperaturen und sollten nicht bei Temperaturen unter 12 Grad ausgesetzt werden. Zusätzlich sollten Sie beim Kauf immer darauf achten, ob die Nützlinge für Ihren Pflanzenbereich geeignet sind, denn auf der Packung oder auch bei der Onlinebeschreibung steht in der Regel dabei, ob die Tierchen für den Innenraum oder eher für den Garten geeignet sind.

Achtung beim Onlinekauf!

Manche Anbieter Online verkaufen sogenannte Bestellsets. Dann bekommen Sie eine Karte zugeschickt, die Sie ausfüllen können, um Ihre gewünschten und speziellen Nützlinge erst dann zu bestellen. Klingt kompliziert, gewährleistet allerdings, dass die Nützlinge garantiert bei den geeigneten Außentemperaturen verschickt werden. Ein Anbieter für solche Bestellsets ist zum Beispiel die Firma Neudorff.

Tipps zur Anwendung von Nützlingen

In der Regel bekommen Sie die kleinen Tierchen, egal ob Sie sie online bestellen, oder im Fachhandel kaufen, mit einer detaillierten Gebrauchsanweisung. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn Sie die Nützlinge gar nicht sehen können, denn die meisten sind so klein, dass Sie sie nur mit einem Mikroskop oder zumindest mit einer Lupe betrachten könnten. Nicht alle natürlich, denn zum Beispiel Marienkäfer oder Florfliegen können Sie leicht bei der Arbeit beobachten. Die kleinen Tierchen werden direkt auf den geschädigten Pflanzen ausgesetzt und das möglichst schnell nach dem Kauf, denn oft haben die Tierchen ja schon einen längeren Anfahrtsweg hinter sich und sind bereits dementsprechend hungrig. Bei schwer geschädigten Pflanzen sollten Sie allerdings keine Wunder erwarten, denn die Nützlinge sollten möglichst gleich bei den ersten Pflanzenproblemen zum Einsatz kommen, bevor es zu spät ist. Natürlich sollten Sie auch schon bereits vorher auf chemische Mittel verzichtet haben, denn diese schädigen sonst auch ihre Nützlinge. Wenn Sie die Nützlinge erst einmal ausgesetzt haben und die Gebrauchanweisung richtig beachtet haben, wie zum Beispiel die Temperaturangaben, dann sollten die Schädlinge nach einiger Zeit verschwunden sein.

Auch gegen Motten können Sie mit Nützlingen arbeiten:
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Welche Nützlinge gegen welche Schädlinge?

Nun ja, der erste Schritt ist natürlich, dass Sie selbst erkennen müssen, woran Ihre Pflanzen leiden und von welchem Schädling sie befallen sind. Dann müssen Sie herausfinden, welche Nützlinge diese Schädlinge bekämpfen können.

Ich empfehle Ihnen zur Identifizierung Ihrer Schädlinge die Homepage lexikon-der-schädlinge.de. Die Seite ist sehr umfangreich und auch für Laien leicht zu bedienen, da man viele Suchfunktionen hat und sogar einen Bestimmungsassistenten. Aber Achtung! Diese Page eignet sich zwar perfekt, um die Schädlinge zu identifizieren, promotet allerdings nicht den Kauf von Nützlingen, sondern den Einsatz von anderen Mitteln.

Doch wenn Sie nun dann schon einmal wissen, welcher Schädling Ihnen und Ihren Pflanzen das Leben schwer macht, so ist es ein leichtes im Internet in Erfahrung zu bringen, welcher Nützling denn nun dazu passt. Dazu finden Sie viele tolle Listen im Internet, wie zum Beispiel die Liste der Nützlinge von Wikipedia.

Achten Sie aber unbedingt darauf, dass viele Nützlinge sehr artenreich sind. Bei den Fadenwürmern, den Nematoden, zum Beispiel, die ein tolles Bekämpfungsmittel gegen viele Schädlinge, sowohl im Innenbereich, als auch im Garten, sind gibt es Tausende verschiedene Arten. Wenn Sie Nützlinge kaufen, so sollten Sie daher nicht nur auf den namen achten, sondern auch auf den Typ, der mit zwei Großbuchstaben am Anfang angegeben ist. So helfen zum Beispiel SF-Nematoden gegen Trauermücken, HM-Nematoden gegen Dickmaulrüssler und Gartenlaubkäfer, SC-Nematoden gegen Maulwurfsgrillen und Wiesenschnaken etc. 

Perfekt für den Garten - Das Insektenhotel

Insektenhotel
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Haben Sie die Nützlinge endlich im Garten, so ist es natürlich auch gut diese dort zu behalten. Meist ist in heutiger zeit das natürliche Gleichgewicht gestört, weil Nützlinge einfach nicht mehr den richtigen Lebensraum finden. Nistplätze sind in unseren sehr aufgeräumten, perfekt getrimmten Gärten schwer zu finden. Um Ihren Nützlingen etwas gutes zu tun, können Sie ein Insektenhotel kaufen oder selbst bauen. Das bietet Florfliegen, Marienkäfern, Wildbienen, Tagfaltern und anderen nützlichen Gesellen Unterschlupf. 

Einige Nützlinge

Schlupfwespe (Bild: gbohne / Flickr)

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