Was passiert dabei?

Vertreter der Naturheilkunde stellen fest, dass das Ölziehen der Entgiftung der Mundhöhle und des Rachens dient. Bakterielle Stoffwechselprodukte, die sich über Nacht in der Mundhöhle angesammelt haben, werden durch das Öl gebunden und unschädlich gemacht. Einige Bakterien, die die Mundschleimhaut besiedeln, sondern sogar giftige Stoffwechselprodukte ab, die den Körper auf Dauer stark belasten. Die Speicheldrüsen, die auch bei der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Giften eine Rolle spielen, werden durch das Ölkauen angeregt und ihre reinigende Wirkung wird gesteigert.

Krankheiten heilen mit Öl?

Und mit so einer simplen Angelegenheit soll man Krankheiten heilen bzw. der Entstehung von Krankheiten vorbeugen können?

In der Literatur wird von verblüffenden Erfolgen bei unterschiedlichsten Erkrankungen berichtet. Natur und Medizin, das Organ der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, war einer der ersten, die über die Ölziehkur berichteten. Inzwischen gibt es eine unglaubliche Vielzahl an Erfahrungsberichten über alle Arten von kleineren Wehwehchen bis hin zu gravierenderen Erkrankungen, die mit dem Ölziehen gelindert oder ganz ausgeheilt werden konnten. Und viele regelmäßig wiederkehrende Erkrankungen können damit gut in Schach gehalten werden. Jeder kennt seinen Körper am besten, und daher ist es am sinnvollsten, wenn jeder selbst einmal ausprobiert, wie die Ölzieh-Kur wirkt. 

Worauf sollte man achten? Einige Tipps:

  • Am besten verwendet man gutes, kaltgepresstes Pflanzenöl, idealerweise Sonnenblumenöl. Kaltgepresst deshalb, weil das Öl sehr intensiv mit der Mundschleimhaut in Kontakt kommt und wir keine Chemierückstände aufnehmen wollen. Sonnenblumenöl deshalb, weil in der Literatur stets Sonnenblumenöl empfohlen wird. Das mag daran liegen, dass dieses Verfahren in der Ukraine weit verbreitet war und von dort vermutlich den Weg zu uns gefunden hat. In der Ukraine herrschen Sonnenblumenfelder vor, so dass die Verwendung von Sonnenblumenöl nahelag. 
  • Wer Schwierigkeiten damit hat, Öl in den Mund zu nehmen, kann ganz vorsichtig mit einem Teelöffelchen voll anfangen und es bald wieder ausspucken. Das steigert man von Tag zu Tag, bis es schließlich zur Selbstverständlichkeit wird und man den Tag gar nicht mehr anders beginnen möchte. Geübte können dabei herumlaufen oder duschen, Haare fönen, Betten machen, was auch immer.
  • Das ausgespuckte Öl entsorgt man am besten über die Mülltonne (ausgedienter Joghurtbecher oder Schraubglas) oder über den Kompost, um auf lange Sicht Rohrverstopfungen durch die fetthaltigen Rückstände zu vermeiden.
  • Hinunterschlucken sollte man das "durchgekaute" Öl nicht, da es giftige Rückstände enthält. Wiederum ist es nicht tragisch, wenn man es einmal versehentlich verschluckt, da das Öl ja nur solche Stoffe aufgenommen hat, die vorher auch schon im Körper waren.
  • Gelegentlich wird, ähnlich wie bei der Anwendung von homöopathischen Mitteln, von einer Erstverschlimmerung berichtet, die aber schnell wieder verschwindet und ein Zeichen für das Wirken der Methode ist. 

Zum guten Schluss:

Dass diese Methode keinen Arzt ersetzt und dass bei ernsthaften Erkrankungen ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden sollte, versteht sich von selbst.

Auf jeden Fall lohnt sich ein Versuch, das Ölziehen in den morgendlichen Ablauf zu integrieren.

Aus der Ukraine, dem vermutlichen Ursprungsland, wird von einem Nonnenkloster berichtet, in welchem es absolute Pflicht war, das Ölspülen vor den Mahlzeiten anzuwenden. Unnötig zu erwähnen, dass die Nonnen sich bester Gesundheit erfreuten... 

Autor seit 12 Jahren
46 Seiten
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