Orchideen – Teil 2, Pflegetipps vom "Bodenpersonal"
Nachdem ich jahrelang erfolglos versucht habe, Orchideen bei mir gedeihen zu lassen, mögen sie inzwischen meine konsequente, spartanische Pflege.Orchideenpflege für normale Pflanzenfreunde
Ist sie nicht schön?
Ich muss nochmals sagen: Orchideen sind eigentlich anspruchslos.
Was sie nicht mögen, ist zu viel Wasser und direkte Sonne. Bei strahlendem Sonnenschein lasse ich deshalb an den betroffenen Fenstern den Rollladen immer halb herunter.
Seit Jahren ist bei mir der Samstag "Blumentag", das heißt, dass ich all meine Orchideen tauche und pflege.
Da Orchideen vor allem im Winter anfällig für die "weiße Fliege" und "Tripse" sind, möchte ich die Pflanzen nicht alle im selben Kübel wässern, denn dadurch kann man dieses Ungeziefer so richtig schön übertragen.
Nach dem Motto Fashion for Plants entwickelten Designer einen Orchideenstab, der optimal auf diese Trendpflanze zugeschnitten ist. Den 60 cm langen, transparenten Orchideenstab ...
Nach dem Motto Fashion for Plants entwickelten Designer einen Orchideenstab, der optimal auf diese Trendpflanze zugeschnitten ist. Den 60 cm langen, transparenten Orchideenstab ...
Wässern im Übertopf
Meine Orchideen stehen alle in Übertöpfen. Richtige Orchideentöpfe haben den Vorteil, dass die Pflanzen nie im Wasser stehen, weil sie aud dem kleinen Rand im Topf aufsitzen.
Ich hole mir die Orchideen eines Fensters in die Küche, fülle meine Blumenkanne mit lauwarmem Wasser und übergieße jeweils die Orchideenerde mit den Wurzeln, bis der Topf randvoll ist. Dann lasse ich die Phalaenopsis etwa 3 bis 4 Minuten darinnen stehen. Bei den Dendrobien reicht es, wenn man das Wasser einmal durch den Pflanztopf laufen lässt. Sie brauchen nicht im Wasser zu stehen.
Die Abtropffläche meines Spülbeckens lege ich mit Küchenkrepp aus, damit sie nicht verkratzt wird, dann stelle ich die gewässerten Pflanzen zum Abtropfen darauf.
Wenn der Boden draußen nicht mit Eis und Schnee bedeckt ist, sammle ich das Wasser aus den Töpfen und gieße die Bäume im Garten damit.
So tauche ich nacheinander meine über vierzig Orchideen, dazu brauche ich eine knapp 1 ½ Stunden.
Pflegetipps:
Während die Pflanzen in der Küche sind, schaue ich sie mir genau an. Ich schneide völlig abgetrocknete Wurzeln weg. Abgetrocknete Blätter lösen sich im Allgemeinen von selbst, wem das nicht gefällt, der kann sie aber, wenn sie gelbbraun sind, auch vorsichtig abschneiden.
Zurückschneiden
Ach ja, entgegen den Ratschlägen in schlauen Büchern schneide ich die abgeblühten Stängel nicht ab! Das heißt, alles was gelb und dürr wird, entferne ich, aber nicht mehr. Meine Orchideen treiben oft aus der Spitze wieder heraus oder auch aus den Augen.
Alte und neue Triebe
Dies Orchidee im linken Bild blüht seit sieben Jahren fast ununterbrochen! Sie sieht natürlich nicht mehr so schön aus wie eine frische Pflanze, aber solange sie immer wieder blüht, möchte ich die Stängel nicht abschneiden!
Die Tisch-Orchidee auf dem rechten Bild hat auch aus einem Auge heraus getrieben. Man sieht den Rest des unsprünglichen Triebs noch.
Fixieren neuer Blütentriebe
Neue Blütentriebe sind äußerst empfindlich und brechen sehr schnell ab. Deshalb stecke ich, wenn eine Trieb ein paar Zentimeter groß ist, nur einen Pflanzstab daneben, damit ich an den Trieb denke und ihn nicht aus Versehen irgendwo anstoße.
Erst wenn der Trieb mindestens 10 cm groß ist, mache ich ihn vorsichtig am Pflanzstab fest. Dazu nimmt man entweder Clipse oder weichen, biegsamen, ummantelten Draht (wie er z.B. bei Neugeräten um zusammengewickelten Kabel zu finden ist).
Orchideentopf transparent klar Klarer transparenter Orchideentopf verschiedender Größen und Fassungsvermögen Maße (ca. cm, siehe Bild) Produktdetails Farbe: transparten klar Mat...
ORCHIDEENTOPF 15CMGRÜN ALAB.309/15
Orchideen brauchen nicht viel. Licht, regelmäßig ein bisschen Wasser und ab und zu etwas Orchideendünger. Passend zu dieser schönen und unkomplizierten Pflanze haben wir den pas...
Material zum Fixieren
Mit den Pflanzen reden
Ach ja, und ich rede auch mit meinen Orchideen. Ich lobe sie, wenn sie herrlich blühen und ich schimpfe mit ihnen, wenn sie einfach nicht gedeihen wollen. Eine Pflanze, der ich letztes Jahr die Entsorgung angedroht habe, wird in Kürze eine richtige Blütenpracht zeigen!
Bald wirde sie blühen!
Die linke Pflanze hat vor 2 Jahren das letzte Mal geblüht. Jetzt hat sie einen schönen neuen, verästelten Trieb. Das wird eine Blütenpracht!
Die rechte Pflanze, eine rot blühende getigerte Orchidee, wollte ich vor einem Jahr wegwerfen, weil sie kaum Wurzeln hatte. Dann habe ich sie in einen kleineren Topf verpflanzt, habe sie geschimpft - und siehe da, heuer wird sie wieder blühen!
Poren frei halten
Besonders in der Heizperiode sind die relativ hohe Nachttemperatur und die geringe Luftfeuchtigkeit in unseren Wohnungen nicht ideal für Orchideen. Sie scheiden dann auf der Blattunterseite und an den Stängeln eine klebrig süße Flüssigkeit aus. Dies ist kein Problem. Man wischt das Sekret an den Blattunterseiten bei der wöchentlichen Pflege mit einem nassen Lappen ab, damit die Pflanzenporen nicht verstopfen. Auch an den Stängeln kann man vorsichtig die klebrigen Tropfen entfernen, man muss allerdings bei den Blütenknospen sehr aufpassen, dass sie nicht abbrechen. Lieber ist der Stängel dann klebrig!
Sprühen
Gut tut es den Pflanzen im Winter, wenn man sie immer wieder einmal mit Wassernebel aus der Pflanzensprühflasche benetzt. Das erhöht auch die Luftfeuchtigkeit im Raum.
Eine Blütenpracht!
Die kleinblütige lila Orchidee mit der weißen Zeichnung ist eine besonders dankbare Pflanze.
Das klingt in einem Artikel so, als wäre es eine Menge Arbeit, aber das stimmt gar nicht.
Wie es bei meinen Lieblingspflanzen mit dem Umsetzen und der Schädlingsbekämpfung aussieht, beschreibe ich in einer extra Seite.
Bildquelle:
Fotolia.com Datei: #14658901 | Urheber:
(Kleine Vogelkunde - heimische Wintervögel erkennen)