Düngen:

Wie ich bereits in Teil 2 erkärt habe, wässere ich meine Orchideen jeden Samstag. Während der Woche bekommen sie kein Wasser mehr! Aber ab und zu richte ich mir ein 1-Literkännchen mit nach Vorschrift verdünntem Orchideendünger her. Damit gieße ich dann in der Wochenmitte alle Orchideen, aber jede nur mit etwa einem Fingerhut voll. Mir reicht so ein Liter für 3 Wochen, dann ist wieder einige Monate Pause.

Ist sie nicht schön?

Einmal im Jahr, meistens im Frühjahr, wenn viele Orchideen neue Blätter oder Blüten treiben, gönne ich ihnen eine besondere, nicht ganz billige Düngung.

Ich kaufe die Orchideen-Dünger-Stäbchen von "Substral" mit 2 Monaten Düngekraft. In einer Packung, die etwa 3,50 € kostet, sind 10 Stäbchen. Für die kleinen Tischorchideen reicht ¼ Düngestäbchen, für einen normalen Orchideentopf braucht man ein ganzes. Ich halbiere die Stäbchen und stecke sie rechts und links von der Pflanze in die Orchideenerde.  In diesen 2 Monaten, in denen der Dünger wirken soll, gieße ich beim Wässern nur so lange, bis die Übertöpfe etwa 3 cm unter dem Rand voll sind, damit der Dünger nicht nur ins Wasser läuft.

In voller Blüte

Schädlingsbekämpfung

Natürlich überprüfe ich das Wasser in den Töpfen, denn darin sieht man die winzigen weißen Fliegen. Wenn ich welche entdecke, stelle ich die Pflanze im Übertopf unter den Wasserhahn und lasse den Topf mit dünnem Strahl überlaufen, dann schwemmt es einen großen Teil der weißen Fliegen weg. Nach Möglichkeit isoliert man die Pflanze und lässt in den nächsten Wochen weiter das Wasser über den Topf laufen.

Ich gebe dann außerdem von "Bayer Garten" ein  ¼ Comistäbchen Lizetan in die Erde, das hilft bei allen Topfpflanzen gegen saugende Schädlinge, und meine Orchideen vertragen die verkleinerte Menge gut.

Fruchtfliegen

Zusätzlich stecke ich einen Gelbsticker an den Topfrand, auf dem fangen sich nicht nur weiße Fliegen, sondern auch die lästigen kleinen Fruchtfliegen.

Tripse

An den Blättern, vor allem auf der Unterseite können schwarze Tripse sitzen. Auch sie sind nur 1-1,5 mm groß, vor allem den Dendrobien setzen sie sehr zu, die Blätter werden spröde und bekommen eine silbrige Farbe, dann fallen sie ab. Solange nur wenige da sind, kann man sie täglich mit einem feuchten Küchentuch entfernen. Auch hier kann ein ¼ Bayer Lizetan-Stäbchen helfen, wenn man die Tripse rechtzeitig erkennt und entfernt.

Fast 20 Jahre alt!

Wenn man Orchideen kauft, sind im allgemeinen fast alle Wurzeln in der Erde im Topf. Da die Pflanztöpfe meistens durchsichtig sind, kann man schon da darauf achten, ob genügend Wurzelwerk im Topf zu sehen ist. Eine Pflanze, die nur wenige Wurzeln hat, gedeiht schlecht oder gar nicht.

Entgegen der Ratschläge meiner schlauen Bücher setze ich meine Orchideen nur selten um, etwa alle 4 Jahre. Dann aber schaue ich, dass ich es in einer Ruhephase der Pflanze machen kann, also wenn sie gerade nicht blüht und auch keine neuen Blätter oder Blütentriebe ansetzt.

Es ist nicht wichtig, dass man alle Wurzeln in den Topf bekommt. Die Orchideeen leben mit Luftwurzeln gut. Aber der Topf sollte so groß sein, dass man die Orchidee mittig einpflanzen und den größeren Teil der Wurzeln hineinstecken kann. Dabei muss man sehr vorsichtig sein, die Wurzeln brechen äußerst leicht.

Eine müde Orchidee

Müde Pflanze

Die abgebildete Orchidee hat sich mit ihrer Blütenpracht überfordert. Sie ist "müde".  Sie hat jedes Jahr eine Unmenge von Blüten an verzeigten Trieben bekommen. Letztes Jahr sind die Blüten ertsmals von einem Tag auf den nächsten welk geworden. Durch tägliches Sprühen habe ich der Pflanze helfen können. Heuer sind nicht nur die Blüten welk geworden, sondern auch die Blätter wirken lasch. Ich denke, diese Pflanze, die besonders schöne weiß-rosefarben Blüten hat, braucht eine richtige Ruhepause. Ich werde sie wohl in Kürze umpflanzen. Vielleicht braucht sie einfach wieder mal frisches, unverbrauchtes Substrat.

Eine Ruhepause ist nötig

Wenn eine Pflanze trotz gleichbleibender Pflege plötzlich "trauert", das heißt, die Blätter werden schlaff, die Blüten hängen, obwohl sie noch nicht lange blühen, dann ist es Zeit, sich um die Pflanze genauer zu kümmern.  Bei einer blühenden Pflanze probiere ich es erst mit täglichem Besprühen, aber wenn das auch nichts nützt, pflanze ich sie trotz Blühphase aus und untersuche die Erde und die Wurzeln. Ich schneide schlechte Wurzeln weg, setze die Pflanze mit möglichst vielen Wurzeln so in einen neuen Topf, dass der Pflanzenansatz direkt über dem Substrat liegt. Wenn man die Orchidee zu tief pflanzt, dann fault sie leicht ab. Ich fülle mit frischer Orchideenerde auf - und dabei achte ich auf wirklich gutes Substrat vom Gartencenter. Die Orchideenerde, die in den Baumärkten angeboten wird, ist zwar billiger, aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt empfehlenswert. Nun wird vorsichtig gewässert, dann kommt die Pflanze an mein Nordfenster (Karantäne- und Ruhestation). Ich warte einige Tage ab, ob die Blüten das Umsetzen verkraftet haben. Wenn nicht, schneide ich den ganzen Trieb ab, denn dann hat die Pflanze keine Kraft mehr und braucht einfach eine Ruhepause.

So sieht eine gesunde Orchidee aus

So sieht eine gesunde Orchidee aus

Ansonsten setze ich Orchideen um, wenn der Topf absolut zu klein ist, wenn die Pflanze keinen richtigen Halt hat, oder wenn sie so schief wächst, dass der Topf beinahe umfällt.

Wenn man Umsetzt, dann gilt: Topf auswaschen, möglichst viel alte Erde aus den Wurzeln entfernen, diese untersuchen und schlechte Teile herausschneiden. Vor allem aber braucht man gute Orchideenerde!

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