Die Symptome

Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung sind erfüllt von Misstrauen. Dieses Misstrauen richtet sich grundsätzlich nicht nur an fremde Menschen, sondern an alle Mitmenschen. Dies können Freunde oder auch Familienangehörige sein. Es muss keinen hinreichenden Grund geben, um sich ausgenutzt oder geschädigt zu fühlen - anstelle dessen ist das Gefühl ein alltäglicher unerklärlicher Begleiter. Vertrauen gegenüber den Freunden, der Familie oder dem Partner ist nur in seltenen Fällen vorzufinden. Sollte Vertrauen vorhanden sein, beschränkt sich dieses oft nur auf einen einzelnen Menschen. Wobei Menschen, die an einer paranoiden Persönlichkeitsstörung in der Regel überhaupt kein (andauerndes) Vertrauen aufbringen können. 

Die paranoide Persönlichkeitsstörung treibt den Betroffenen oft in eine Enge, in welcher alle Handlungen und Äußerungen als Angriff angenommen werden. Diesbezüglich kommt es zu wütenden und teils aggressiven Verhaltensweisen, die für den Außenstehenden nicht nachvollziehbar sind. Des Weiteren führt die paranoide Persönlichkeitsstörung dazu, dass Betroffene sich keine eigenen Fehler eingestehen können und selbst begangene Fehler auf den Schultern anderer austragen. Wird die paranoide Persönlichkeit in irgendeiner Hinsicht gekränkt, führt dies in der Regel zu einer langen Zeit der Nachtragung bis hin zu einer nie stattfindenden Verzeihung.

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Paranoide Persönlichkeitsstörung und Eifersucht - Zwei Begriffe die enger nicht zusammenstehen könnten

Personen, die durch eine paranoide Persönlichkeitsstörung geprägt sind, leiden zusätzlich an einer zwanghaften Eifersucht. Aus diesem Grund wird der Partner ständig der Untreue bezichtigt - ohne dass es hierfür Anhaltspunkte gäbe. Demnach ist die paranoide Persönlichkeitsstörung stets bestrebt Beweise zu finden. Aus diesem Grund lehnen viele Betroffene von Grund auf eine engere Beziehung zu einem Menschen ab. Die Angst sich jemanden anzuvertrauen und im späteren Verlauf etwas zu finden ist oftmals zu groß um das Risiko einzugehen. 
 

Streitigkeiten zwischen Erkrankten und deren Mitmenschen sind beinah als Selbstverständlichkeit anzusehen. Denn aufgrund des grenzenlosen Misstrauens und der damit verbundenen Feindseligkeit lassen sich diese nicht oder nur sehr schwer umgehen. Werden Streitigkeiten von den Betroffenen umgangen, führt dies nicht selten zu einer kalten Distanz gegenüber Mitmenschen. 

Problematisch wird es spätestens dann, wenn das Umfeld einer paranoiden Persönlichkeit nicht mit dessen Charakter zurechtkommt, bzw. sich dessen Verhalten nicht erklären kann. Denn dies führt in den meisten Fällen zu einer feindseligen Reaktion des Umfeldes, wodurch sich die paranoide Persönlichkeit in ihrer Ansicht bestätigt fühlt.

Angehörige von Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung

Grundsätzlich lässt sich an dieser Stelle keine Hilfe für Angehörige einer paranoiden Persönlichkeitsstörung geben. Meiner Meinung nach ist es jedoch wichtig:

1. sich mit dem Thema paranoide Persönlichkeitsstörung auseinanderzusetzen (bspw. bei Onlineberatung-Therapie finden Sie wertvolle Informationen zum Krankheitsbild)

2. bei erhärtetem Verdacht mit einem Arzt oder einem Therapeuten zu sprechen (der Betroffene selbst muss nicht unbedingt bei einem ersten Gespräch anwesend sein - als Angehöriger kann man sich hier auch erstmal nur informieren, Hilfestellungen erhalten und nützliche Tipps erfahren, die den Alltag erleichtern und besten Falls auch den Betroffenen dazu bewegen, einen Arzt aufzusuchen.)

3. mit anderen Angehörigen Kontakt aufzunehmen (etwa über spezielle Hilfeforen in denen auch die Anonymität gewahrt ist - Forum Seelenwelten)

4. Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen (Sucht und Selbsthilfe e.V. und Hilfe und Informationen bei psychosomatischen Erkrankungen)

Nicht entmutigen lassen - Sie sind nicht alleine!!!

Lassen Sie sich niemals entmutigen, für alles gibt es eine Lösung und kompetente Hilfe. Denken Sie immer daran - Sie sind nicht alleine, weder als Betroffener, noch als Angehöriger. Laut Wikipedia kann davon ausgegangen werden, dass ca. 0,5 bis 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung an einer paranoiden Persönlichkeitsstörung leiden. 

Autor seit 13 Jahren
133 Seiten
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