Parks und Gärten in Köln - die grüne Seite der Domstadt
Begleiten Sie mich durch Köln und entdecken Sie dabei die grünen Oasen der Rheinmetropole.Köln ist mehr als Dom und Karneval
Zwar ist Köln eine der wenigen deutschen Großstädte, deren Parkanlagen erst nach dem 19. Jh. entstanden sind, trotzdem haben viele dieser Parks und Gärten einen enormen historischen Wert. Viele davon stehen heute sogar unter Denkmalschutz und haben alleine schon deswegen etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.
Nun möchte ich Ihnen aber einige dieser wunderschönen Gärten und Parks in Köln etwas genauer vorstellen. Ich hoffe, Sie damit ein wenig anregen zu können, bei Ihrem nächsten Ausflug auch mal einen Blick auf die grüne Seite der Stadt zu werfen.
Die Flora in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Die Flora liegt im Kölner Norden zwischen dem Rhein und dem Stadtteil Riehl. Der botanische Garten wird nicht umsonst "Der schönste Garten Kölns" genannt. Er bietet einen vielfältigen Einblick in die einheimische und die exotische Pflanzenwelt. Umfangreiche Informationen zu den Pflanzen gibt es noch obendrauf.
Rose "Konrad Adenauer" (Bild: Monika Rosenbaum)
Beschreibung der Rose (Bild: Monika Rosenbaum)
Vor allen Dingen ist die Flora zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Im Frühjahr, wenn die ersten Knospen die wärmeren Jahreszeiten ankündigen, im Sommer, wenn alles in voller Blüte steht oder im Herbst, wenn die Pflanzenwelt in den schönsten Farben leuchtet und sich langsam auf den Winterschlaf vorbereitet.
Highlights der Kölner Flora
Kamelienausstellung im Winter
In den Monaten Januar bis April dreht sich in der Flora alles um die Kamelie. Immer in den ersten vier Monaten des Jahres kann man die fernöstlichen Winterschönheiten im Subtropen-Schauhaus bewundern.
"Kunst im Torhaus"
Unter diesem Motto finden in den beiden Torhäusern des Eingangsbereiches regelmäßig Kunstausstellungen statt.
Vor allem junge und weniger bekannte Künstler können sich hier bewerben und für eine gewisse Zeit ihre Objekte der Öffentlichkeit präsentieren. Die Kunstrichtung spielt dabei keine Rolle.
Blühende Flora in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Duftgarten für Blinde und Sehende
Mit allen Sinnen genießen kann der Besucher die Flora sowieso. Besonders intensiv sind aber die vielfältigen Gerüche im Duftgarten für Blinde und Sehende wahrzunehmen.
Hier ist der gesamte Jahresverlauf mit Pflanzen, Gewürzen und Kräutern dargestellt. Außerdem ist der Garten in einer Mulde angelegt, in der sich die ganzen Düfte und Aromen wunderbar sammeln können.
Um sehbehinderten und blinden Menschen auch wirklich eine selbständige Orientierung zu ermöglichen, hat man in diesem Abschnitt des botanischen Gartens den Schwerpunkt zusätzlich noch auf kontrastreiche und leicht ertastbare Elemente gelegt.
WDR Lokalzeit Garten
Im Rahmen der WDR Sendung "Lokalzeit Köln" gibt es eine feste Rubrik mit dem Titel "Gartenzeit". Hier gibt der Agrar-Ingenieur Rüdiger Ramme regelmäßig Tipps rund ums Gärtnern mit allem, was dazugehört. Um die vielfältigen Möglichkeiten einer idealen Gartengestaltung auch so richtig verdeutlichen zu können, wurde 2007 in der Flora auf 300 Quadratmetern eine Art Showgarten angelegt.
Rheinpark in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Der Rheinpark liegt direkt am Rheinufer des Kölner Stadtteils Deutz und steht seit 1989 unter Denkmalschutz. In der heutigen Form wurde er anlässlich der Bundesgartenschau 1957 angelegt. Eine Parkanlage gab es hier allerdings schon viel früher. Im Jahr 1971 wurde der Rheinpark das zweite Mal Schauplatz der Bundesgartenschau.
Nachdem der Park einige Jahre, sagen wir mal, ein wenig in Vergessenheit geraten war, hat sich die Stadt Köln für das Jubiläumsjahr 2007 wieder an ihn erinnert und von Grund auf instand gesetzt. Das haben sie sogar richtig gut gemacht, denn die Sanierung hat dem Rheinpark den Titel "Deutschlands schönster Park 2007" eingebracht.
Sehenswertes im Kölner Rheinpark
Der Tanzbrunnen
Seit 1928 gibt es hier Open-Air-Veranstaltungen. Zum Tanzbrunnen wurde die Freilichtbühne aber erst 1950, als der Brunnen gebaut wurde. Sein markantes Markenzeichen, das Sternwellenzelt, hat der Brunnen 1957 zur ersten Bundesgartenschau bekommen.
>>> Historie - Tanzbrunnen Köln
Die Rheinseilbahn
Als klar war, dass 1957 die Bundesgartenschau nach Köln kommt, musste noch eine ganz besondere Attraktion her. Da man sowieso überlegt hatte, wie man eine zusätzliche Verbindung zwischen dem linken Rheinufer und dem rechtsrheinischen Gelände des Rheinparks schaffen konnte (die Zoobrücke gab es damals noch nicht), kam man auf die Idee, Europas erste Seilbahn, die über einen Fluss führt, zu bauen. Man hätte zwar auch einfach eine weitere Brücke bauen können, das war aber nicht aufsehenerregend genug.
Tanzbrunnen Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Kinderspielplatz und Kleinbahn
Auch für die kleinen Besucher ist der Rheinpark ein Erlebnis. Neben einem attraktiven Kinderspielplatz gibt es hier noch die Kleinbahn, die (nicht nur die kleinen) Besucher durch den Park fährt.
>>> Die Kleinbahn im Rheinpark
Der Rheinpark früher/heute
Sehr interessant, wie ich finde, sind die Zeitfenster, die an 15 Stellen im Park aufgestellt sind. Sie weisen auf verschiedene Punkte im Park hin und auf einem Bild sieht der Besucher, wie dieser Ort zur Zeit der ersten Bundesgartenschau aussah.
Fort I mit Friedenspark (Bild: Monika Rosenbaum)
In der Zeit, in der Köln unter preußischer Verwaltung stand, entstanden in und um die Stadt herum ein innerer und ein äußerer Festungsring. Als diese Forts nach dem 1. Weltkrieg geschleift werden mussten, hat man ein paar der Festungsmauern stehen gelassen, die der damalige Gartenbaudirektor Fritz Encke in die neue Grünflächengestaltung der Stadt mit einbezogen hat. Dabei sind einige traumhaft schöne Park- und Gartenlagen entstanden.
Der Friedenspark am Agrippinaufer
Ein verwunschener Park mit verträumten Winkeln und märchenhaften Gässchen. So würde ich den Friedenspark beschreiben. Die mit Efeu bewachsenen Grundmauern des alten Forts laden tatsächlich zum Träumen und Fantasieren ein.
Bewachsene Mauern im Friedenspark (Bild: Monika Rosenbaum)
Rosengarten im Agnesviertel
Der Rosengarten wurde auf Wunsch des Rosenliebhabers Konrad Adenauer angelegt. Er befindet sich oben auf den Mauern des alten Fort X. Der gesamte Park wurde 2008 in Hilde-Domin-Park umbenannt. Damit wurde einer berühmten Tochter des Agnesviertels, der Lyrikerin Hilde Domin ein würdevolles Denkmal gesetzt.
Fort X am Neusser Wall in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Der Volksgarten in der Kölner Südstadt
Der Volksgarten liegt in der Kölner Südstadt zwischen Volksgartenstraße und Vorgebirgswall. Im Gegensatz zu den vorher erwähnten Parks, rund um die Festungsanlagen, ist im Volksgarten wesentlich mehr los.
Vielleicht liegt es am Kahnweiher, vielleicht an dem großen Spielplatz oder doch an dem Biergarten. Jedenfalls wurde der Volksgarten auf dem Gelände des alten Fort Paul bzw. Fort IV angelegt und gehört mit zu den ältesten Parkanlagen in Köln.
Das alte Fort IV im Kölner Volksgarten (Bild: Monika Rosenbaum)
Wer sich für die Geschichte der Kölner Stadtbefestigungen interessiert und mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich die Seiten fortis-colonia.de und luftfahrtarchiv-koeln.de
Decksteiner Weiher
Der Decksteiner Weiher war schon immer ein beliebtes Ausflugsziel der Kölner und Kölnbesucher. Besonders im Sommer zieht es viele Ausflügler zum Haus am See, um bei Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Bierchen den Blick über den See genießen zu können.
Weniger bekannt ist allerdings, die Felsenschlucht, die sich ganz in der Nähe befindet, und die, wie ich finde, auch ein wenig Beachtung erfahren sollte.
Decksteiner Weiher in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Lauschiges Plätzchen am Clarenbachkanal (Bild: Monika Rosenbaum)
Die beiden Lindenthaler Kanäle, der Clarenbachkanal und der angrenzende Rautenstrauchkanal, verbinden den äußeren mit dem inneren Grüngürtel. Zumindest haben sie das früher mal. Heute verbinden sie eher die Universitätsstraße mit dem Gürtel.
Angelegt wurde diese Allee nach dem 1. Weltkrieg auf Wunsch des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer. Seiner Vorstellung nach, sollte eine Promenade nach Art der Düsseldorfer Königsallee entstehen.
Dass es zwei Kanäle gibt, die um etwa 100 m versetzt sind, liegt daran, weil damals das Kloster "Zum guten Hirten" eine direkte Verbindung nicht möglich machte. Heute befindet sich am Übergang zwischen den beiden Kanälen der Karl-Schwering-Platz.
Beginnt man seinen Spaziergang an der Aachenerstraße, gegenüber des Aachener Weihers, kommt man zuerst an den Clarenbachkanal, der entlang seiner Uferböschungen mit Kastanienbäumen bepflanzt ist.
Wasserbecken hinter dem Karl-Schwering-Platz (Bild: Monika Rosenbaum)
Hinter dem Karl-Schwering-Platz kommt man an ein rundes Wasserbecken, aus dem der Rautenstrauchkanal herausfließt. Dieser Kanal hat an beiden Seiten flache Ufer, die mit Ahornbäumen bepflanzt sind. Der Rautenstrauchkanal endet am Lindenthalgürtel, auf dessen anderer Seite sich der äußere Grüngürtel befindet.
Stadtgarten in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Der Stadtgarten ist die älteste Parkanlage Kölns. Er wurde 1827 auf einer Fläche von 11 Hektar angelegt. Heute ist der Park noch etwa halb so groß, nachdem 1891 der Westbahnhof gebaut wurde.
Besonders auffällig ist der vielfältige Baumbestand des Parks. Als 1857 der botanische Garten vom Dom nach Riehl (Flora) gezogen ist (Grund war der Bau des neuen Hauptbahnhofs), wurden viele der exotischen Bäume und Pflanzen in den Stadtgarten gebracht.
Der angrenzenden Gastronomiebetrieb bietet mit einem Restaurant und einem Biergarten einen schönen Platz zum Ausspannen. Hier finden auch regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Im Dezember gibt es am Stadtgarten einen Weihnachtsmarkt.
Schlosspark in Köln-Stammheim (Bild: Monika Rosenbaum)
Der im Stil eines englischen Landschaftsgarten angelegte Schlosspark in Köln Stammheim steht seit 1980 unter Denkmalschutz.
Ein Schloss sucht man hier zwar vergebens, das wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört, dafür bietet der Park aber kunstinteressierten Besuchern eine überaus attraktive und vielfältige Sammlung an Skulpturen und Kunstobjekten, die sich wie selbstverständlich in das Erscheinungsbild des Parks einfügen.
Seit 2002 präsentieren jedes Jahr zu Pfingsten neue Künstler ihre Objekte, die dann ein Jahr lang kostenfrei im Schlosspark zu bewundern sind.
Kunstobjekte im Stammheimer Schlosspark (Bild: Monika Rosenbaum)
Der Klettenbergpark
Wie man unschwer erkennen kann, habe ich den Klettenbergpark im Herbst besucht. Zeigen diese Bilder nicht deutlich, dass sich ein Besuch der Kölner Grünanlagen zu jeder Jahreszeit lohnt?
Klettenbergpark in Köln (Bild: Monika Rosenbaum)
Das war ein kleiner Einblick in die grüne Seite der Stadt Köln. Aber das ist natürlich bei Weitem noch nicht alles. Köln hat 22 Naturschutzgebiete und insgesamt von allen Großstädten Nordrhein-Westfalens mit etwa 6000 Hektar Wald (15 % des Stadtgebiets) die größte Waldfläche und in Bezug auf die Einwohnerzahl die höchste Walddichte (Quelle: Wikipedia)
Wildnis trifft Großstadt – Flora und Fauna zwischen Hektik und Hochhäusern. Ein wunderschönes Buch von Sven Meurs über das Arrangement zwischen Menschen und Natur in der Großstadt Köln.
Es gibt neben den großen Anlagen wie Rheinpark, Stadtwald, Volksgarten und den Grüngürteln auch versteckter liegende Parkanlagen und Waldgebiete wie den Rosengarten am Fort X, den Klingelpützpark.
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Bildquelle:
Karneval in Köln
(Karneval in Köln feiern - Tipps fürs erste Mal)
Monika Rosenbaum
(Romantische Plätze in Köln)
Kölner Ecken
(Kölner Schlösser der Liebe)