Paulo Coelho, Autor von "Der Alchemist", möchte mehr teilen
Paulo Coelho hat einen Aufruf an große Buchverlage gerichtet. Er wünscht sich den Abschied von starrem Copyright-Denken und mehr Akzeptanz für die Veränderungen des Internets.Paulo Coelho spricht zu Vertretern der Medienverlage
"Sie versuchen, etwas aufzuhalten, was nicht aufzuhalten ist", so begann Coelho seine Ansprache an die Vertreter großer Medienverlage bei der Campus Party Europe in Berlin.
"Wir sind nicht hier, um Inhalte zu kontrollieren, sondern um Inhalte miteinander zu teilen", sprach er zu den Zuhörern. "Wenn wir Inhalte teilen, können wir die Welt verändern. Je mehr ihr teilt, desto mehr werdet ihr bekommen!"
Schon 2005 begann Paulo Coelho damit etliche seiner erfolgreichen Bücher auf der eigenen Webseite kostenlos zum Download anzubieten.
Seiner eigenen Aussage nach, hat diese Form der Verbreitung von Büchern, wie beispielsweise "Der Alchemist" oder "Krieger des Lichts", die Verkaufszahlen der Print-Exemplare positiv beeinflusst. Seine Verkaufszahlen sind nicht, wie von Skeptikern erwartet, zurückgegangen, sie sind weiterhin gestiegen!
"Ähnlich wie heute habe es auch nach Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern die Angst vor Kontrollverlust gegeben", berichtete Coelho. "Jetzt verändere sich erneut die Art der Verbreitung von Wissen. Die Technik verändere auch die Art des Schreibens", stellte der Autor fest.
Der Rückschluss seiner These würde bedeuten, dass es zukünftig darum geht, spezielle Texte für mobile Geräte und Computer zu schreiben. Dafür wird ein Umdenken erforderlich sein und wir dürfen gespannt erwarten, wie die Autoren und Verlage mit dieser Herausforderung an die neuen Medien umgehen.
Kritische Stimmen wurden in einer anschließenden Publikumsdiskussion laut. Die Besorgnis, dass eigene Erkenntnisse dem Online-Raub zum Opfer fallen würde, begegnete Coelho mit folgender Aussage: "Habt da keine Sorge. Eine gute Idee setzt sich immer durch und bleibt beim ursprünglichen Autor."
Derzeit lebt, der aus Portugal stammende, Paulo Coelho gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Christina Oiticica, in Rio de Janeiro und in Tarbes, Frankreich. Er engagiert sich weltweit für mehr Toleranz und Vielfalt, sein Einsatz für zivilbürgerliches Engagement ist geprägt von seinen tiefgehenden Einsichten der Weltenseele. Sein Gang als Pilger, auf dem Jakobsweg 1986, war für ihn eine tiefgreifende Erfahrung und bedeutete den Wendepunkt seines bisherigen Lebens. Diese Erlebnisse verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela.
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Droemer-Verlag
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