Fell eines Rothirsches (Bild: James De Mers)

Weiße Trapper ermordeten den Häuptling der Gros Ventre

Immer mehr Fallensteller zogen durch die Rocky Mountains, um wertvolle Pelztiere zu jagen. Sie kleideten sich wie Indianer, wohnten wie sie und lebten teilweise mit indianischen Frauen zusammen. In den Dörfern der meisten Stämme waren sie gern gesehen, nur die Blackfoot verhielten sich ihnen gegenüber feindselig. Zu einer ernsthaften Konfrontation zwischen dem Blackfoot-Stamm der Gros Ventre und den Fallenstellern kam es nach einem Treffen, das 1832 bei Pierre's Hole stattfand.

Diese jährliche Veranstaltung war von der "Rocky Mountain Fur Company" ursprünglich für den Ankauf der Felle eingerichtet worden. Doch im Laufe der Jahre hatte sie sich immer mehr zu einem Jahrmarkt mit Wettkämpfen und Saufgelagen entwickelt, an denen auch befreundete Indianer teilnahmen. Im Verlauf dieser Veranstaltung brachen etwa einhundert Männer zum Salt Lake auf. Unterwegs begegneten sie ungefähr zweihundert Gros Ventre. Der Häuptling hob seine heilige Pfeife über den Kopf und signalisierte Frieden, doch Antoine Godin, einer der Trapper ermordete den Anführer, vermutlich aus Rache, weil sein Vater von Blackfoot getötet worden war. Die Indianer verschanzten sich hinter einigen Baumstämmen und es kam zu einem Schusswechsel. Mehrere Trapper versuchten, die Stellung der Indianer zu stürmen, wurden jedoch zurückgetrieben.

Die Blackfoot-Indianer waren verschwunden

Am späten Nachmittag erreichte sie die Nachricht, dass ihre Freunde, die sich noch bei dem Treffen befanden, von anderen Blackfoot angegriffen wurden. Die Weißen ritten sofort zum Pierre's Hole, konnten dort jedoch keine feindlichen Indianer entdecken. Dann kehrten sie zu der Stelle zurück, an der Antoine Godin den Häuptling ermordet hatte. Doch die Gros Ventre waren in der Dunkelheit verschwunden.

Während man in der Wildnis für einen Biberpelz höchstens einen Dollar zahlte, und das auch nur an weiße Trapper, bekamen die Händler in London den fünfzigfachen Betrag. Viele Händler wurden reich. Ihre Nachkommen sind es bis heute geblieben. Die nordamerikanischen Wälder wurden jedoch ausgeplündert, den Indianern die Lebensgrundlage genommen. Sie wurden arm, und viele ihrer Nachkommen sind es bis heute geblieben.

BerndT, am 15.01.2013
0 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
PublicDomainPictures (Alkohol im Wilden Westen)
Brigitte Werner (Banditen im Wilden Westen)

Autor seit 13 Jahren
373 Seiten
Laden ...
Fehler!