Pflanzliche Medizin für die Augen

Medizinische Pflanzen können die Augengesundheit sowohl durch lokale Anwendung als auch durch orale Konsumation unterstützen und fördern.

Es gibt Unmengen an Gerüchten und Geschichten rund um unsere Augen. Fest steht, dass pflanzliche Medizin, oder auch Phytotherapie genannt,bei diversen Augenproblemen sehr hilfreich sein und viel bewirken kann. In der Regel wird pflanzliche Medizin für die Augen entweder lokal angewandt oder oral verabreicht. Vor allem bei Entzündungen und äußerlichen Erkrankungen des Auges kann die antiseptische und entzündungshemmende Wirkung mancher Pflanzen zum Einsatz kommen. Oral eingenommen liefern viele der Heilpflanzen Vitamin A und Anthocyane, die die Sehkraft fördern und zusätzlich dafür sorgen, dass die Netzhautzellen, die sehr lichtempfindlich sind, richtig funktionieren. Die Farbstoffe Anthocyane, die vielen Pflanzen und Früchten ihre blaue Farbe verleihen, sind zusätzlich antiseptisch und entzündungshemmend und fördern die Blutzirkulation in der Netzhaut und damit die Produktion von Zellpigmenten.

Kornblume - vielseitig einsetzbar für Augenerkrankungen

Die Blüten der Kornblumen sind voll mit guten Stoffen für die menschliche Gesundheit. Sie wirken antiseptisch und entzündungshemmend, können gegen Verdauungsprobleme eingesetzt werden und haben einen generell reinigenden Effekt auf den Körper. Um die Kornblume gegen Verdauungsprobleme zu verwenden, muss man eine Infusion (20-30 Gramm junge Blüten pro Liter Wasser) zubereiten und immer vor dem Essen ein Glas der ungesüssten Flüssigkeit trinken. Für die Augen verarbeitet man die Blüten zu Kornblumenwasser, welches man dann in Form von Kompressen, Augenbädern oder Augentropfen auf die Augen aufträgt. Für das Kornblumenwasser sollte man 30 Gramm möglichst frische Blüten pro Liter Wasser verwenden und das ganze fünf Minuten kochen lassen. Es soll dann noch warm auf die Augen aufgetragen werden. Für eine Kompresse muss man Verbandsmull in der Flüssigkeit einweichen und dann zwei- bis dreimal pro Tag für 15 Minuten auf das betroffene Auge auflegen. Für ein Augenbad wringt man einfach ein mit dem Kornblumenwasser eingeweichtes Tuch über dem Gesicht aus. Die Flüssigkeit soll von Stirn in Richtung Nase rinnen. Kornblumenwasser kann man auch direkt als Augentropfen verwenden: Fünf Tropfen dreimal am Tag. Kornblumenwasser hilft auch gegen Augenringe. Zusätzlich wirkt es gegen Netzhaut- und Hornhautentzündungen, Bindehautentzündung und Gerstenkörner.

Kornblume (Bild: Pixabay.com)

Augentrost - perfekt für Augenbäder

Der gemeine Augentrost ist eine Pflanze, die vorwiegend im Gebirge vorkommt. Sie ist ein Parasit, der sich von den Wurzeln andere Pflanzen ernährt und etwa 10 bis 30 Centimeter hoch ist. Die gesamte Pflanze, die Aucubine, Flavonoide, Tannine, Phenole und Vitamin A und C enthält, kann als Medizin verwendet werden. Ihre antiseptische, enzündungshemmende und adstringierende Wirkung ist besonders effektiv bei Bindehautproblemen. Schon im Mittelalter wurde die Pflanze gegen diverse Augenentzündungen und auch tränende Augen eingesetzt. Die Medizin, eine Infusion aus 40 Gramm der Pflanze pro Liter Wasser, wird nur äußerlich angewendet. Augenbäder können damit genauso wie mit dem Kornblumenwasser durchgeführt werden und es wird empfohlen, die Bäder in der Früh anzuwenden. Vier Mal am Tag kann man die Infusion als Augentropfen verwenden, indem man fünf bis zehn Tropfen pro Auge eintropft. Die Augentrostinfusion hilft übrigens auch bei Mundhöhlenentzündungen (gurgeln) und bei Schnupfen und Nasenentzündungen (Nasenbäder).

Ruprechtskraut oder Stinkstorchschnabel - hervorragend zur Reinigung der Augen

Beim Sammeln von Ruprechtskraut, oder auch Stinkstorchschnabel genannt, muss man aufpassen, dass man es nicht mit giftigem Schierling verwechselt. Beide Pflanzen verbreiten einen ähnlichen Gestank und auch die Blätter sehen ähnlich aus. Ruprechtskraut erkennt man allerdings zusätzlich an den rosa Blüten und den trockenen, birnenförmigen Früchten. 40 Gramm der Pflanze pro Liter Wasser ergibt eine Flüssigkeit, die als Augenspülung und auch mit Kompressen gegen Bindehautentzündung und kleinere Irritationen der Augen hilft. Auch gegen Infektionen im Mund (als Spülung) und gegen Hautprobleme wie Herpes oder Ekzeme (mit Kompressen) wirkt die Flüssigkeit Wunder. Ruprechtskraut kann auch oral eingenommen werden und hilft dann gegen Durchfall und Wassersucht, da es blutverdünnend und reinigend wirkt. Auch als Nahrungsergänzung für Diabetiker wird es empfohlen. Für die orale Einnahme mischt man 20 Gramm der Pflanze pro Liter Wasser und trinkt drei bis vier Tassen pro Tag oder verwendet direkt die Essenz, von der man nur zwei bis vier Tropfen dreimal am Tag einnehmen muss.

Ruprechtskraut (Bild: Pixabay.com)

Andere Pflanzen für die Augen

Eiche ist enzündungshemmend und besonders gut bei Bindehautentzündung, die durch Allergien oder Irritationen hervorgerufen wurde. Zauberhasel hilft gegen juckende Augen, die durch Staub, Rauch oder Müdigkeit beeinträchtigt wurden. Wegerich wirkt beruhigend und entzündungshemmend. Veilchen wirkt ebenfalls beruhigend und hervorragend gegen Entzündungen des Augenlids. Fenchel wirkt ebenfalls enzündungshemmend. Kamillehilft zur Narbenbildung und schmerzlindernd und antiseptisch. Portulak wirkt ebenfalls schmerzlindernd und zusätzlich entzündungshemmend. Rose hilft gegen Jucken und lindert Entzündungen und Infektionen.