Pflanzliche Wachse als Konsistenzgeber in der Naturkosmetik
Wachse auf pflanzlicher oder tierischer Basis ersetzen in der Naturkosmetik Konsistenzgeber auf Mineralölbasis und sind wesentlich hautfreundlicher als Paraffine.Candelillawachs
Candelillawachs (Candelilla Cera) wird von einer in Mexiko und im Süden der USA beheimateten Pflanze gewonnen, die auf ihren Blättern ein hartes Wachs, zum Schutz vor Feuchtigkeitsverlust, ausbildet. Das Wachs wird durch Auskochen der Blätter gewonnen und ist sehr hart und brüchig. Das gelbe Wachs ist im festen Zustand nahezu geruchsfrei, erst beim Schmelzen (Schmelzpunkt 70 Grad) tritt ein süßlich-aromatischer Duft auf. Candelillawachs wird vornehmlich für Lippenpflegestifte und Massagebars verwendet. Niedrig dosiert kann es auch Cremen zugesetzt werden, die dadurch recht fest werden.
Carnaubawachs – Palmenwachs aus Südamerika
Carnaubawachs (Carnauba Cera) ist das härteste natürliche Wachs. Mit einem hohen Schmelzpunkt von 87 Grad bleibt es auch bei Sonneneinstrahlung noch fest. Daher wird es sehr gerne für Lippenpflegestifte und dekorative Kosmetik verwendet. Es ist frei von Geruchsstoffen, sehr hautfreundlich und auch für Allergiker geeignet. Carnaubawachs stammt von einer südamerikanischen Palme, die ihre Blätter mit einem Wachsüberzug vor dem Austrocknen schützt.
Bienenwachs – Stoffwechselprodukt der Honigbienen
Bienenwachs ist ein tierisches Wachs, das von den Arbeiterinnen der Honigbienen produziert wird um die sechseckigen Bienenwaben zu bauen. Es fällt mit der Honigproduktion an und kann für Kerzen, Möbelpolituren und als Konsistenzgeber in der Kosmetik verwendet werden. Naturbelassenes Bienenwachs ist gelb (cera flava), gebleichtes Wachs ist weiß (cera alba). Im Handel ist es in Pellets oder Blockform erhältlich. Es hat einen Schmelzpunkt von 70 Grad und sollte daher vor empfindlicheren Ölen separat erhitzt und geschmolzen werden. Die Einsatzmenge in Cremen liegt bei 1 bis 3 %. Bienenwachs verfügt auch über hautpflegende Eigenschaften und ist ideal bei trockener und spröder Haut. Pollenallergiker, die Bienenwachs nicht vertragen, können auf Carnaubawachs ausweichen.
Jojobaöl ist ein flüssiges Wachs
Jojobaöl ist das einzige flüssige Wachs. Es zeichnet sich durch einen hohen Anteil (70 Prozent) an Gadoleinsäure aus. Es hat einen leichten Sonnenschutzfaktor von 4 und wirkt in Emulsionen als Konsistenzgeber und Koemulgator. Über die hautpflegenden und antimikrobiellen Eigenschaften von Jojobaöl erfahren Sie mehr im Artikel: Jojobaöl: das flüssige Gold der Indianer in der Naturkosmetik.
Bilder: www.pixelio.de
Reiswachs – Nebenprodukt der Reisölgewinnung
Reiswachs (Oryza sativa wax) ist noch relativ unbekannt und fällt bei der Produktion von Reisöl an. Das hellgelbe Granulat hat einen Schmelzpunkt bei 80 Grad. Reiswachs kann wie Bienenwachs eingesetzt werden und eignet sich als Konsistenzgeber in Cremen und in Lippenpflegestiften oder dekorativer Kosmetik. Die Einsatzmenge kann zwischen 1 und 20 Prozent betragen.
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Rosenwachs
Aus den Blüten der Damaszener Rose wird in einem aufwendigen Verwahren das Wachs gewonnen, das sich in einer dünnen Schicht auf den Blättern befindet. Rosenwachs duftet wunderbar nach Rosen und erfüllt die höchsten Ansprüche in der Naturkosmetik. Es hat einen Schmelzpunkt von 60 Grad und wird für Lippenpflege, Körperbutter und dekorative Kosmetik verwendet.
Sonnenblumenwachs
Bei der Raffination von Sonnenblumenöl fallen 4 Prozent Wachs an. Sonnenblumenwachs (Helianthus annuus wax) ist fast geruchsfrei. Die leicht gelben Pellets haben einen Schmelzpunkt zwischen 75 und 80 Grad. Sonnenblumenwachs besteht aus Kohlenwasserstoffen, Fettsäuren und Alkoholen und hat ein gutes Ölbindevermögen. Es bildet auf der Haut einen leichten Film und kann wie Bienenwachs verwendet werden. Eine Einsatzmenge bis zu 5 Prozent ist möglich.
Veilchenblätterwachs
Dieses Wachs wird aus den Blättern des Veilchens (Viola odorata) gewonnen und findet hauptsächlich in der Seifenherstellung für die traditionelle Veilchenseife Verwendung. Veilchenblätterwachs ist ein stark färbendes Wachs, das den Seifenbrei moosgrün färbt. Auch der Veilchenduft bleibt in der Seife erhalten. Das Wachs wird im Wasserbad geschmolzen und dem fertigen Seifenbrei zugesetzt.
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