Kosten für Pflasterarbeiten senken

Am Material kann man viel sparen, ohne an Qualität einzubüßen.

Mein Schwiegersohn hat die Möglichkeit von seiner Firma Lkw und Hub-Ameise kostenlos auszuleihen. Der Verkäufer, ein Wirt aus Bornheim, war froh, dass kräftige junge Männer anrückten und 8 Paletten Pflastersteine entsorgten. Ein Bauschutt-Container ist schweineteuer. Der lässt für viel Geld einen neuen Biergarten pflastern, und wir haben ein Schnäppchen gemacht. Also erstmal den Grund vorbereiten. Hacke, Schaufel und eine solide Bau-Schubkarre besorgen und dann kräftig in die Hände gespuckt. Mit Spucke geht alles besser. In unserer Gemeinde gibt es einen Steinbruch. Bei der dortigen Basalt-AG hab ich mit meinem Hänger (den verleih ich auch an meine Kumpels) eine gute halbe Tonne Schotter 0 – 35 mm für 7,69 € erworben. Das wird der Unterbau. Muss natürlich verdichtet werden. Einer meiner Nachbarn ist im Tiefbau und konnte eine Rüttelplatte besorgen. Wichtiger Tipp: Eine Hand wäscht die andere.

Erst den Untergrund verdichten, dann den Schotter drauf und nochmals festrütteln.

Wichtig ist die Vorbereitung. Das Wetter sollte auch mitspielen. Kein Regen und nicht zu heiß. Diese Arbeit ist hart und schweißtreibend. Also glatter Untergrund gut verdichtet, Schotter drauf und nochmals mit der Rüttelplatte drüber. Dann Lavasand schön gerade ziehen. Ein Gummi-Abzieher ist da ganz gut. Dann die Steine verlegen. Bei dem Muster immer verdreht. In die Rillen kehre ich feinen Lavasand und geh noch mal mit der Rüttelplatte über die Pflastersteine. Natürlich will niemand Stolperfallen. Reihe für Reihe sorgfältig legen. Einzelne Steine nachbessern ist fast unmöglich.      Aber wenn ich das hinkriege, schafft Ihr das schon lange.  

Fester Untergrund, dann Schottersand 0 - 0,5 und die Steine schwimmend verlegen.

Da mein Grundstück abfällig ist, muss ich mit Regenwasser rechnen! Deshalb baue ich ein Blumenbeet zur Wasserverrieselung ein. Ich pflaster so, dass Wasser genau dahin läuft. Das Blumenbeet hat natürlich keinen tieferen Sinn, es ist ausschließlich für meine HasiSchnuckiMaus.  Jedenfalls glaubt sie das. An Oberflächenwasser sollte jeder, der Flächen versiegelt, vorher denken. Bei uns gibt es die Regenwassersteuer. Die wird nach m² eben dieser berechnet. Wer das Wasser aber in den Straßengraben und in einen Bach leitet,  ist fein raus. Dieser sogenannte Bürgermeisterkanal unterliegt der unteren Wasserbehörde und nicht der Gemeinde! Das wurde hier juristisch bestätigt. Also vorher schlau machen. Ansonsten empfehle ich Rasen-Gittersteine.

Die verschiedenen Muster lassen gerade Kanten ebenfalls zu.

Gerade in der heutigen Zeit sitzt das Geld nicht mehr so locker. Deshalb können oder müssen wir uns in vielen Dingen selbst helfen. Gut dran ist, wer einen großen Bekanntenkreis hat. Irgendeiner kennt sich auf  dem Gebiet XY schon aus. Und ein anderer hat Material oder Werkzeug. Und wer gar nichts kann, geht Bier holen. Wir kommen langsam wieder auf die Tausch- und gegenseitige Hilfs-Gesellschaft zurück. Für die absolut handwerklich Unbegabten gebe ich kostenpflichtige Kurse: "Wie bedient man eine Schippe!" Lassen Sie sich nicht auf Selbige nehmen, bevor sie einen Auftrag erteilen, erstmal umhören und schlau machen. So schätze ich Sie, lieber Leser, aber auch ein. Sonst wären sie ja nicht hier. Ich bedank mich bei meinen Helfern mit einem Grill-Abend.

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