Ein Pflanzenportrait der Pitanga (Eugenia uniflora)

Pitanga Baum/Sabine KranichDie Pitanga-Pflanze ist ein kleiner Baum aus der Familie der Myrtengewächse, der ursprünglich in Suriman, Guyana und dem südlichen Teil Brasiliens angepflanzt wurde. Mittlerweile ist sie in vielen Regionen Südamerikas anzutreffen und sogar in Süditalien und Israel. Der Name "Pitanga" ist ein Wort aus der Sprache der Tupi-Indianer, es bedeutet dunkelrot. Im portugiesischen Sprachgebrauch gibt es auch den Ausdruck "vermelha como pitanga", "rot wie eine Pitanga" und bezeichnet jemanden, der aus Verlegenheit rot anläuft. Ihre Wuchshöhe richtet sich nach der Wärme des Landes in der eine Surinamkirsche angepflanzt ist: in Brasilien kann der Baum 7-10 m hoch werden, in nördlicheren Regionen jedoch nur 2 m. Der Stamm ist nicht einzeln, sondern verzweigt und wächst nicht geradlinig, eher wie ein Busch, mit rötlicher Farbe. Die Blätter sind gegenseitig, oval und rötlich gefärbt, solange die Pflanze noch jung ist und im Herbst. Ist die Pitanga erwachsen, sind die Blätter grün und glänzend. Die Blätter der Pitanga beinhalten ätherisches Öl. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, kann man den Geruch nach Zitrone und Myrte wahrnehmen, der Fliegen und Mücken vertreibt. In Brasilien werden oft Blätter der Surinamkirsche auf den Boden der Häuser gelegt, um beim darüber gehen Mücken zu vertreiben.Die Blätter werden in Brasilien außerdem als Teesud aufgegossen und verabreicht bei rheumatischen Beschwerden, Bronchitis und um Fieber zu senken. Die Blüten befinden sich an den Blattachsen und sind zweigeschlechtlich und damit selbstbefruchtend. Die Blüte der Pitanga ist reichhaltig, weiß und duftend. Je nach Temperatur ihres Standorts blüht die Pitanga im Frühjahr oder im Sommer. Nach der Blüte entwickeln sich in 5 bis 7 Wochen – bei ausreichender Bewässerung - kirschgroße, leuchtend rote Früchte.

rote Pitangas/Sabine Kranichschwarze Surinamkirsche/Sabine Kranich

Eine Pitanga-Pflanze selbst ziehen

Pitanga Samen/Sabine Kranich

Surinamkirschen können kaum gelagert oder transportiert werden. Wer diese Frucht genießen möchte, braucht eine eigene Pflanze. In Ländern mit kälteren Wintern kann sie problemlos als Kübelpflanze gehalten werden, die regelmäßig auf Kleinwuchs zurechtgeschnitten wird und im Winter drinnen im Warmen überwintern darf. Pitanga-Pflanzen werden aus Samen gezogen, die online erhältlich sind. Die Samenkerne werden 1 cm tief in wasserdurchlässige Pflanzerde (am Pitanga Kübelpflanze/Sabine Kranichbesten gemischt mit Perlite oder Kokosfasern) gesetzt. Als Keimtemperatur werden 20-25 Grad benötigt. Wenn sie hell und feucht gehalten werden (aber auf keinen Fall zu nass), keimen sie nach 3-6 Wochen. Einmal gekeimt benötigen die kleinen Pflanzen regelmäßiges und reichliches Gießen. Ältere Pflanzen vertragen kurzfristig Temperaturen bis zu 5 Grad, ansonsten sind mindestens 15 Grad vorzuziehen. Der Standort sollte hell sein und hohe Luftfeuchtigkeit lieben sie.

Die Pitanga oder Surinamkirsche, eine exotische Frucht mit viel Vitamin C

Pitangas/Sabine KranichDie Früchte sind so groß wie herkömmliche Kirschen, ihre Form allerdings ist exotischer, sie sind gerippt, ähnlich wie ein Kürbis. Im unreifen Stadium sind die Früchte grün und reifen dann heran zu orangerot bis dunkelrot oder sogar schwarzen Pitangas im vollreifen Stadium.

Die Haut der Pitangas ist dünn, das Fruchtfleisch rötlich und fleischig mit süß-säuerlichem Geschmack. Es umhüllt ein bis zwei orange-gelbe Samen. In Brasilien wird das Fruchtfleisch verwendet in der Herstellung für Gelee, Wein, in Süßspeisen und als Likör oder Essig.

Das Vorhandensein von Karotenoiden, die freie Radikalenfänger sind, ist verantwortlich für die intensiv rote Farbe der Frucht. Brasilianische und amerikanische Wissenschaftler untersuchen die These, ob die Pitanga auch wirksam sein kann gegen Krebs, denn sie scheint entzündungshemmende zelluläre Eigenschaften zu haben. Die dahinterstehende Idee ist, dass Extrakte aus roten Früchten, wie der Pitanga, offensichtlich in der Lage sind, das schnelle Wachstum und die Vermehrung von cancerösen Zellen zu reduzieren. Nach Meinung der Wissenschaftler beinhaltet die Frucht Pigmente - natürliche Farbstoffe - und Phenole, die entzündungshemmend in Zellen wirken können. 100 g Pitanga als Frucht haben etwa 33 kcal und liefern mit etwa 45 mg fast soviel Vitamin C wie Orangen und Zitronen. Weitere gesunde Inhaltsstoffe sind: 0,3 Gramm Eiweiß, 10 mg Calcium, 20 mg Phosphat, 2,3 mg Eisen, 0,03 mg Vitamin B2.

Die Zitrone, eine bekannte Frucht mit viel Vitamin C

Zitrone/Sabine KranichGeschichtlich belegt wurden die ersten Zitronen um 1150 nach Christi von Arabien in den Mittelmeerraum gebracht. Der Ursprung der Zitrone wird geographisch Indien und Pakistan zugeordnet. Das erklärt, warum Zitronenbäume wärmeliebende Pflanzen sind. Zitronenbäume blühen mehrmals im Jahr und haben deshalb Früchte in verschiedenen Reifestadien am Baum hängen. Die Früchte benötigen ungefähr ein Jahr, um sich von kleinen grünen Fruchtknospen bis hin zu gelben, reifen und großen Zitronen zu entwickeln. Geerntet werden sie im Sommer. Es gibt verschiedene Zitronensorten, die aber im Geschmack nicht sehr variieren, denn Zitronen schmecken mehr oder weniger sauer. 100 g Zitrone liefern bei 29 Kalorien 55 mg Vitamin C und können erheblich zu der empfohlenen täglichen Vitamin C-Aufnahme eines Erwachsenen, die mit 75 mg angesetzt ist, beitragen. Die Zitrone hat noch andere, gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe, wie Pektin und Flavonoide. Bekannt ist, dass Zitronensaft immunstärkend wirkt. Das im Fruchtfleisch enthaltene Pektin unterstützt die Bauchspeicheldrüse und somit die Verdauung. Den in den Zwischenhäuten des Fruchtfleisches vorkommenden Flavonoiden wird nachgesagt, dass sie der Entstehung von Krebs entgegenwirken und einem Herzinfarkt vorbeugen können, die Arterien reinigen und das Blutfett senken.

Zwei Rezepte für Liköre mit Zitrone und Pitanga

Zitronen-Ingwer-Likör: 80 Gramm frischen Ingwer dünn schälen und in feine Scheiben schneiden. Danach zwei ungespritzte Zitronen waschen und abtrocknen, die Schale dünn abschälen. Die geschälten Zitronen anschließend auspressen und 100 ml Saft zusammen mit 200 ml Wasser, 200 Gramm Zucker, Zitronenschale und Ingwer in einem Topf aufkochen und 10 Minuten bei mittlerer Hitze leise köcheln lassen. Diese Mischung durch ein Küchensieb gießen und die Flüssigkeit abkühlen lassen. Dann 400 ml Wodka zugießen und alles auf saubere Flaschen verteilen. Die Flaschen mit dem angesetzten Likör verschließen und mindestens 2 Wochen ziehen lassen vor der ersten Kostprobe.

Pitanga-Likör: Die benötigten Zutaten für 1,5 Liter sind: ½ kg Pitangas, 1 Flasche Zuckerrohr-Rum, ½ l Wasser, ½ kg Zucker. Zubereitung: die Pitangas gut waschen, in ein verschließbares Glasgefäß legen und mit dem Rum aufgießen. Verschlossen 10 Tage lang ziehen lassen. Am 11. Tag den Zucker in das Wasser einrühren, diese Zuckerlösung aufkochen und weitere 20 Minuten lang köcheln lassen. Danach über den Rum und die Pitangas gießen. Alles sehr gut mit einem Kochlöffel umrühren. Abgießen und abfüllen.



 

Autor seit 12 Jahren
101 Seiten
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