Potenzprobleme bei Männern - Ursachen für Erektionsstörungen und ihre Behandlung

Potenzstörungen oder Erektionsstörungen liegen vor, wenn der Mann den Geschlechtsverkehr nicht befriedigend ausführen kann. Der medizinisch korrekte Begriff hierfür lautet "erektile Dysfunktion". Die Ursachen für Potenzstörungen können vielfältig sein. Sie können entweder psychisch oder körperlich bedingt sein. Interessanterweise leiden nicht nur ältere Männer unter Potenzstörungen, sondern auch Männer jüngeren Alters sind immer häufiger betroffen. Allerdings steigt die Gefahr mit zunehmendem Alter und den damit verbundenen, häufiger auftretenden Krankheiten rapide an. Potenzstörungen können das Selbstbewusstsein eines Mannes auf eine harte Probe stellen, denn viele Männer definieren sich über ihre Potenz. Wenn diese dann teilweise oder sogar ganz versagt, fühlt sich so mancher Mann nicht mehr als solcher.

Mögliche Ursachen für Potenzstörungen

In manchen Fällen sind nicht körperliche Erkrankungen der Auslöser für Potenzstörungen, sondern psychische Probleme. Denn der Mensch reagiert auf sämtliche inneren und äußeren Einflüsse sehr sensibel und häufig zeigen sich seelische Probleme durch körperliche Symptome. Übersteigerter Leistungsdruck, Versagensängste, auftretende Depressionen oder auch Konflikte in der Partnerschaft äußern sich nicht selten auch durch Störungen der Potenz. Mitunter kann es notwendig sein, sich in psychologische Behandlung zu begeben, um solche Probleme in den Griff zu bekommen. Allerdings scheuen viele Betroffene den Gang zum Psychologen. Psychische Probleme sind eher bei jüngeren Patienten zu beobachten, da vor allem sie den erwähnten Belastungen ausgesetzt sind.

Aber auch rein physiologisch bedingte Ursachen können Auslöser von Potenzstörungen sein. In etwa 70 Prozent aller auftretenden Fälle sind körperliche Unzulänglichkeiten ursächlich für auftretende Potenzstörungen. Neben hormonellen Zu den häufigsten Auslösern zählen Zuckererkrankungen, übermäßiger Alkohol- und Nikotin-Konsum, Arterienverkalkung, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Nervenerkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten. Vor allem bei älteren Männern sind es diese Erkrankungen, die Probleme mit der Potenz auslösen.

Die ärztliche Diagnose hilft, Potenzstörungen zu erkennen

Viele Männer, die unter Potenzstörungen leiden, scheuen sich oft aufgrund eines unnötigen Schamgefühls, ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen. Dennoch ist eine ärztliche Diagnose notwendig, will man die auftretenden Störungen beheben. Durch eine erste Basisuntersuchung kann der Hausarzt nach Erkrankungen oder Risikofaktoren suchen. Auch eventuell früher vorgenommene Eingriffe im Beckenraum können Auswirkungen auf die Potenz haben. Eine weitere, wichtige Frage ist die nach morgendlichen oder nächtlichen Erektionen. Sind diese nicht mehr gegeben, kann dies ein Anzeichen für eine Schädigung der versorgenden Nerven (autonome Neuropathie) sein. Desweiteren ist es für die ärztliche Diagnose wichtig, ob eventuell der Partner bzw. bestimmte sexuelle Praktiken die Potenzstörungen hervorrufen.

Ergeben die Untersuchungen des Hausarztes keine Auffälligkeiten, sollte man einen Facharzt (Androloge oder Urologe) aufsuchen, denn dieser kann eine weitergehende Diagnose erstellen. Der Facharzt kann mit Hilfe der sogenannten "farbkodierten Pharmakoduplexsonographie" feststellen, inwieweit beispielsweise die Schwellkörper des Penis für die Störungen verantwortlich sind.

Therapiemöglichkeiten bei Erektionsstörungen

Die Medizin hat mittlerweile verschiedene Behandlungsmethoden entwickelt, die bei den meisten Patienten gute Erfolge erzielen. Schon seit einigen Jahren sind beispielsweise so genannte PDE-Hemmer (Phosphodiesterase-Hemmer) wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil oder Vardenafil auf dem Markt erhältlich. Diese Medikamente werden vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen. Sie haben die Aufgabe, die Blutgefäße der Schwellkörper zu erweitern und auf diese Weise eine Erektion zu ermöglichen. Da sie allerdings auf alle Gefäße wirken, kann es zu Schwindelgefühl, Hautrötungen oder Kopfschmerzen kommen. Deshalb sollten Herz-Kreislauf-Patienten, Diabetiker und Patienten mit Netzhauterkrankungen solche Mittel nur mit ärztlicher Erlaubnis einnehmen. Auch Patienten, die nitrathaltige Medikamente einnehmen müssen, dürfen PDE-Hemmer aufgrund von Wechselwirkungen nicht verwenden. Operative Behandlungsmethoden sind Veränderungen an den Arterien und Venen oder Schwellkörper-Implantate, wobei allerdings die natürlichen Schwellkörper durch Entfernung verloren gehen.

Eine andere Form der Behandlung ist die SKAT-Therapie (Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie). Bei dieser Behandlung spritzt sich der Patient den Wirkstoff Prostaglandin E1 direkt in die Schwellkörper des Penis. Die Erektion tritt nach ca. 10 Minuten ein. Diese Art der Behandlung sollten aber nur Patienten anwenden, die keine Angst davor haben, sich selbst eine Injektion zu setzen.

Sensible Patienten können den gleichen Wirkstoff auch in Form einer Minitablette und unter Zuhilfenahme eines speziellen Einführungsinstruments in die Harnröhre einführen. Nach ungefähr 20 Minuten tritt die Wirkung ein und ist nicht so stark wie bei der Spritzen-Variante. Zudem können Schmerzen in der Harnröhre auftreten.

Alternative Methoden gegen Potenzstörungen

Yohimbin ist ein pflanzliches Präparat, das aus Baumrinden des Corynanthe-Yohimbe-Baumes gewonnen wird. Die Wirkung von Yohimbim besteht vor allem in der Anregung und Stärkung des Geschlechtstriebes, weshalb es zu den Aphrodisiaka gerechnet wird.

Neben den heute gebräuchlichen Medikamenten gibt es aber noch eine Reihe anderer, allerdings weniger zuverlässigerer, Methoden. So verwendeten früher Männer, die unter Potenzstörungen litten, häufig eine Vakuum-Pumpe in Verbindung mit einem Penisring, um eine dauerhafte Erektion zu erreichen. Durch Unterdruck beförderte die Pumpe Blut in die Schwellkörper und erzeugte so eine Erektion. Dann wurde ein Ring um die Peniswurzel gelegt, um den Blut-Rückfluss aus den Schwellkörpern zu verhindern und die Erektion zu erhalten. Auch die Zuführung von Vitamin A und C kann eine Verbesserung herbeiführen. Der aus Mexiko stammende Sarsaparilla-Tee, der chinesische Heilpilz Cordyceps oder der aus Indien bekannte Verzehr bestimmter Reiskornprodukte gelten als weitere Alternativ-Methoden, um Potenzstörungen zu lindern.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel generell fachlichen Rat - zum Beispiel durch einen Arzt - nicht ersetzen kann.

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