Besonderheiten der tropischen Schönheit

ProteaNicht nur die spektakulären Hüllblätter der Blütenstände von Protea sind etwas Besonderes. Auch sonst weisen die Pflanzen einige Eigenheiten auf. Bestäubt werden sie durch Vögel und manche niedrigwachsende auch durch Mäuse. Mit besonders viel Nektar werden zahlreiche Insekten angelockt. Die in den Blüten kleben bleibenden Insekten sind ein weiteres Lockmittel für die Vögel. Das Klima in Südafrika ist im Sommer so heiß, dass es oft zu Bränden kommt. Die Protea-Arten überleben das Feuer, indem sie aus den verbliebenen Ästen und Wurzelstöcken wieder austreiben. Selbst die hart eingekapselten Samen kommen mit der Hitze zurecht. Es gibt sogar Arten, bei denen sich die Samen erst nach dem Feuer öffnen. Andere werden durch Ameisen verbreitet. Die Asche nach den Bränden bildet gleich den Nährstoff für die sonst sehr minralstoffarmen Böden der Region. Viele Arten gehen eine Symbiose mit Pilzen ein. 

Verbreitung der Protea

Die Protea gehören zur Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Diese sind ausschließlich auf der südlichen Erdhalbkugel verbreitet. Es sind 62 Gattungen und rund 1000 Arten bekannt. Die meisten kommen in Australien vor, eine zweite Häufung gibt es in Südafrika. Dort stehen sie alle unter Naturschutz. Sowohl kriechende als auch aufrechte Sträucher und Bäume sind bekannt. Wuchshöhen zwischen einem und zehn Metern sind möglich. Die Blätter sind ledrig und immergrün. Eine besonders schöne Art ist die Königsprotea (Protea cynaroides). Sie ist die Wappenblume Südafrikas. Ihre Blüten erreichen einen Durchmesser bis zu 30 Zentimetern. In meinem Pflanzenlexikon wird die Art als Schimmerbaum bezeichnet. Zur Familie der Proteaceae gehört auch eine weltweit beliebte Nuss. Die Macadamia-Nuss (Macadamia ternifolia) wächst auf einem etwa fünf Meter hohem Baum, der zu den Silberbaumgewächsen zählt. Sie stammt aus Australien, wird aber inzwischen auch außerhalb des Kontinentes angebaut.

Der Name Protea leitet sich vom griechischen Meeresgott Proteus ab. Er war dazu fähig, sein Äußeres ständig zu ändern. Die rund 130 südafrikanischen Arten sind dem Namen entsprechend außerordentlich Vielgestaltig. 

Pflege von Proteaceaen

In unseren Breiten sind die Blütenstände der Protea überwiegend als Trockenblume bekannt oder im Winter auch als frische Schnittblume. Sie sind sehr lange haltbar. Die begehrten exotischen Schönheiten werden aus Kapstadt oder Simbabwe eingeflogen und stehen bis zu drei Wochen in der Vase. Wer sie kopfüber luftig aufhängt, hat noch länger Freude an den Blüten. Sie verlieren durch das Trocknen weder ihre Farbe noch die Form.

Wer die Exoten selbst pflegen möchte, steht vor einer großen Herausforderung. Die Arten wachsen in ihrer Heimat in einem Klima, dass im Sommer trocken und sehr heiß ist und im Winter mild und feucht. 

Für feuchtwarme Gewächshäuser sind sie daher ungeeignet. Im Sommer steht eine Protea besser im Freien, sehr sonnig und trocken. Kleine, aber regelmäßige Wassergaben sind wichtig, der Wurzelballen darf nie austrocknen. Vermehrt wird über Samen oder halbverholzte Stecklinge. Die Samenanzucht erfordert viel Geduld, denn die Keimdauer kann bis zu zwei Jahre dauern. Da Proteen sehr schwer zu pflegen sind, stehen die meisten der prachtvollen Blütensträucher in Kalt- oder Subtropenhäusen der Botanischen Gärten. Die für den Artikel verwendeten Fotos sind im Botanischen Garten von Berlin im Januar 2012 entstanden.

Ich habe selbst noch keine Protea ausgesät. Wer mehr darüber wissen möchte, findet auf der Webseite "southafrica-infoweb" mehr darüber.

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