Quinoa – ein gesundes und glutenfreies Pseudogetreide

Quinoa, der auch Reismelde, Inkareis, Andenhirse oder Perureis genannt wird, gehört zu Familie der Fuchsschwanzgewächse. So wie der Amaranth, der auch zu dieser Pflanzenfamilie zählt, und der Buchweizen, ist Quinoa frei von Gluten und wird als Pseudogetreide bezeichnet. Glutenallergiker können sich über einen gesunden und vollwertigen Getreideersatz freuen. Der Fettgehalt von Quinoa liegt bei 6 Prozent und entspricht damit dem von Hafer. Die Hälfte der 99 Prozent ungesättigten Fettsäuren entfällt auf Linolsäure. Die 15 Prozent Eiweiß bestehen zum Großteil aus den essentiellen Aminosäuren Lysin, Tryptophan und Cystin. An Vitaminen und Mineralstoffen enthält das Andengetreide Eisen, Zink, Magnesium, Calcium, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E.

Einsatzmöglichkeiten von Quinoa in der Küche

Quinoa kann wie Reis gekocht werden und wird in nur 15 Minuten weich. Die kleinen Körner zeichnen sich durch eine knackige Beschaffenheit und einen feinen, leicht nussigen Geschmack aus. Als Beilage passt Quinoa wie Reis zu vielen Gerichten. Weil Quinoa kaum Klebereiweiß besitzt, muss er beim Backen mit anderen Getreidearten gemischt werden. Besonders geeignet ist Quinoa für Süßspeisen, Pfannkuchen, Aufläufe, Bratlinge oder Füllungen. Die Körner eignen sich auch zum Ziehen von Keimlingen. In einer Pfanne ohne Fett kurz angeröstet wird Quinoa zur geschmacklich interessanten und Dekoration auf Süßspeisen und Salaten.

Boliviens Problem mit dem Quinoa-Boom

Bolivien ist eines jener Lateinamerikanischen Länder, die Quinoa exportieren. Der verstärkte Anbau von Quinoa bringt durchaus Vorteile für die heimischen Bauern, die gute Gewinne erwirtschaften können. Während der Anbau- und Ernteperiode werden zusätzliche Arbeitsplätze für die Bevölkerung geschaffen, da Quinoa nur händisch geerntet werden kann. Der Segen für die Landwirtschaft hat jedoch auch eine negative Auswirkung auf die Ernährungssituation der Bevölkerung.

Seit die Exporte in den Westen boomen, haben sich die Preise für Quinoa verdreifacht. Die Nachfrage in Europa und in den USA stieg in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent. Gleichzeitig ging der Quinoa-Verbrauch in der bolivianischen Bevölkerung dramatisch zurück, was zu einer Mangelernährung in der einheimischen Bevölkerung führt. Jedoch scheinen nicht nur die steigenden Preise schuld zu sein, auch ein grundlegender Wandel in der Ernährungskultur lässt vor allem die Kinder lieber zu CocaCola, Weißbrot und Nudeln greifen. Präsident Evo Morales setzt sich nun für ein Programm ein, dass Quinoa in der eigenen Bevölkerung wieder beliebter machen soll.

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