Sprossenzucht in der Küche

Man kann Sprossen und Keimlinge das ganze Jahr über selbst ziehen. Alles was man dazu braucht, sind ein Keimgefäß (oder ersatzweiße ein Einmachglas), keimfähige Samen und ein bisschen Geduld. Beim Kauf der Samen oder des Getreides unbedingt darauf achten, dass das Saatgut nicht chemikalisch behandelt wurde, denn diese Stoffe bleiben in den Sprossen erhalten. Nur junge Körner verwenden, altes Saatgut keimt nicht mehr. Auf große Sauberkeit und Belüftung des Keimgefäßes ist zu achten, da es sonst leicht zu Schimmelbildung kommen kann.

1. Schritt: Getreidekörner mit kaltem Wasser abspülen und 12 Stunden einweichen.

2. Schritt: Das Wasser abgießen, Getreide noch einmal mit frischem Wasser durchspülen und dann das Wasser vollständig abrinnen lassen. Dazu das Keimgefäß auf den Kopf stellen (Einmachgläser in ein Sieb stellen).

3. Schritt: Gefäß an einem hellen Ort ohne direktes Sonnenlicht aufstellen. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 22 Grad.

4. Schritt: Das Getreide jeden Tag zwei- bis dreimal mit lauwarmen Wasser durchspülen, danach wieder wollständig abtropfen lassen.

Fertige Sprossen können bis zu 4 Tagen in einem Plastikbeutel im Kühlschrank gelagert werden.

Bild: www.pixelio.de

Sprossengemüse und Keimlinge aus Getreide

Getreide hat einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 10 Prozent. In den Sprossen hat sich der Wassergehalt vervielfacht und beträgt bis zu 80 Prozent. Das Gewicht der Sprossen nimmt um das vierfache zu und auch das Volumen vergrößert sich um ein vielfaches. Daher sollte das Keimgefäß groß bemessen werden, damit im Laufe ihres Wachstums alle Körner genug Licht und Sauerstoff erhalten.

Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht bringen das Getreide zum Keimen. Dabei kommen in den Getreidekörnern vielfältige Umwandlungsprozesse in Gang. Stärke wird in Zucker umgewandelt, die Enzyme vermehren sich, Eiweiß wird in einzelne Eiweißbausteine und Fett in Fettsäuren zerlegt. Bei den Vitaminen kommt es zu einer sprunghaften Neubildung um bis zu 1000 Prozent (Vitamin B2 in Alfalfa-Sprossen).

Die Mineralstoffe können sich naturgemäß nicht vermehren, dadurch, dass sie andere Verbindungen eingehen, sind sie jedoch besser verwertbar.

Eine Auswahl an keimbaren Getreidesorten

Roggen (Secale cereale)

  • Keimdauer: 2 bis 4 Tage
  • Geschmack: nussig
  • Verwendung: Roggensprossen passen roh zu Salaten oder auf Toast und Sandwichs.
  • Inhaltstoffe: Vitamine A, B1, B2, B3, E, Calcium, Eisen und Fluor

Weizen/Hartweizen (Triticum durum)

  • Keimdauer: 2 bis 4 Tage
  • Geschmack: süßlich und mild, nussig
  • Verwendung: Weizensprossen sind roh genießbar und aufgrund ihres süßen Aromas auch für Süßspeisen geeignet.
  • Inhaltstoffe: Vitamine A, B1, B2, B3, C, E, Jod, Calcium und Zink.

Buchweizen (Fagopyrum)

  • Keimdauer: 2 Tage, Buchweizen neigt zur Schleimbildung, daher gut durchspülen
  • Geschmack: nussig
  • Verwendung: Für Rohkost, Salate oder auch in Müsli
  • Inhaltstoffe: Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, E, Kalium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Zink
  • Hinweis: Buchweizen ist botanisch gesehen kein Getreide, sondern ein Knöterichgewächs. Er wird auch als Pseudogetreide bezeichnet.

Gerste/Nacktgerste (Hordeum vulgare)

  • Keimdauer: 2 bis 4 Tage
  • Geschmack: sehr süß, fast wie Honig
  • Verwendung: Gerstensprossen passen sowohl in Salate als auch zu Süßspeisen oder Müsli.
  • Inhaltstoffe: Vitamine B1, B2, B3, E, Kalium, Phosphor und Schwefel
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