1. Fressen wegräumen zur Rattenbekämpfung

Klingt eher banal und nach Vorbeugung, ist aber auch super wichtig für die Rattenbekämpfung. Wenn man plant, selber Rattenköder aufzustellen muss man erst alle anderen alternativen Nahrungsquellen für die Tiere ausschalten. Sonst kann man sich die Köder auch sparen – es ist dann eher unwahrscheinlich, dass die Ratten den Köder fressen, denn sie halten sich dann lieber an die anderen, ihnen bekannten Nahrungsmittel.

(Bild: Kaz / Pixabay)

 

Und natürlich sollte man keine Lebensmittelreste über die Toilette entsorgen. Und Lebensmittelreste auch nicht herumliegen lassen, sondern nur in mit einem Deckel verschlossenen Mülltonnen aufbewahren. Den Müll erst am Tag der Abfuhr an die Straße stellen. Im gelben Sack aufbewahrte Lebensmittelverpackungen von Speiseresten befreien.

Komposthaufen sollten nur vorschriftsmäßig betrieben werden, also beispielsweise dürfen sie nicht überquellen und kein gekochtes Essen enthalten. Tierkäfige sind sauber zu halten und das Vogelfutter ist nur in geschlossenen Behältern zu verwahren - eine Vogelfütterung ist also gegebenenfalls zwischendurch einzustellen.

2. Fallen aufstellen oder Köder auslegen

Das Aufstellen von Fallen hat den Vorteil, dass man bei einem Erfolg weiß, wo das Tier ist – in der Falle eben. Es gibt Lebendfallen, die man in kurzen Abständen kontrollieren muss und gegebenenfalls gefangene Tiere in den Wald bringen. Und Schlag-/Todfallen, bei denen man die Ratte nachher entsorgen muss. Die Fallen bieten jedoch alle nur bei geringem Befall eine Chance – bei vielen Tieren merken die Ratten schnell, das andere Ratten gefangen werden und meiden die Fallen. Es soll überhaupt deutlich schwerer sein, Ratten in einer Falle zu fangen als Mäuse.

Köder sind auch für die Bekämpfung von einem größerem Rattenbefall geeignet. Die Köder müssen jedoch langsam wirken, da Ratten leider hoch soziale Tiere sind. Das führt nämlich dazu, dass die Ratten es merken, wenn eine Ratte nach dem Fressen des Köders schnell stirbt oder eine tote Ratte neben dem Köder liegt. 

Dann rühren die anderen Ratten die Köder nicht mehr an. Bei langsam wirkenden Ködern stellen die anderen Ratten jedoch keinen Zusammenhang zwischen dem Köder und dem Tod her, da eine gewissen Zeit vergeht bis das Tier stirbt und die Ratte sich dann auch nicht mehr bei dem Köder befindet.

Die Köder müssen gegen unerwünschten Zugriff geschützt werden; denn sie sind leider auch für andere (Haus-) Tiere und Menschen giftig und es sollen ja nur die Ratten ins Jenseits befördert werden, nicht versehentlich auch kleine Kinder. Es gibt dafür extra Köderfallen zu kaufen, die bei einer Bekämpfung im Außenbereich oder bei kleinen Kindern oder Haustieren in der Wohnung unbedingt zu verwenden sind. Bei der Befüllung ist das Tragen von Einweghandschuhen empfehlenswert. Die Lage der Köder sollte gekennzeichnet werden, und die Köderboxen sollten – unter Umständen sogar täglich – daraufhin kontrolliert werden, ob sie angenommen werden und wenn nur noch wenig von dem Mittel vorhanden ist sofort nachgefüllt werden (sonst können sich Resistenzen bilden). Man füllt so lange nach, bis man keine Rattenspuren mehr bemerkt. Dies soll maximal 2 Wochen dauern.

 

Die Köder sind entlang der – vermuteten – Laufwege der Ratten (dort wo Fraßspuren sind und wo man ihr Versteck vermutet) auszulegen. Wenn die Ratten von dem Köder gefressen haben dauert es ein paar Stunden, bis das Blut so flüssig ist, dass sie innerlich verbluten. Das soll den Tieren nicht weh tun, sondern eher einem Einschlafen aus Altersschwäche ähneln.

 

 

 

 

Dieses Produkt soll laut einer Amazon-Kundenrezensionen ein Mitarbeiter der Schädlingsbekämpfungsfirma Rentokil empfohlen haben! Mit dieser Masse (anders verpackt) würde die Firma auch arbeiten.

Die Köderreste sollten danach bei einer Schadstoffsammelstelle abgegeben werden. Hm, und danach müsste man noch die Ecken suchen, in die sich die von dem Köder benommenen Ratten zurückgezogen haben! Und die toten Ratten entsorgen. Wohin? Grundsätzlich ist man verpflichtet, sie zur Tierkörperverwertungsanstalt zu bringen. Sicher wird auch manche tote Ratte im Hausmüll entsorgt; was im Sommer allerdings für die Umwelt nicht angenehm ist, wenn es noch ein paar Tage bis zur Müll-Leerung dauert.

 

Übrigens kann es durchaus sein, dass man alles oben genannte tut und die Ratten trotzdem dableiben. Dann hat man sich vermutlich Ratten eingefangen, die gegen die frei verkäuflichen Köder bereits resistent sind. Dann hilft nur noch der Gang zum professionellen Schädlingsbekämpfer, der andere und giftigere Köder verwenden darf. Und in der Regel auch die Beseitigung der toten Tiere übernimmt.

3. Weg versperren als Vorbeugung

 

 

Neben dem Entfernen von für Ratten gemütlichen Ecken (Keller und Schuppen aufräumen, überflüssigen Unrat entfernen) sollte man den Tieren den Weg ins Haus versperren.

So sollte es nicht aussehen (Bild: Hans / Pixabay)

Unvergitterte Kellerfenster sollten nicht offen stehen gelassen werden. Toiletten sollten Rückstauklappen haben. Größere Türspalten sollten beseitigt werden. Ab 2 cm Breite können Ratten hindurch schlüpfen. Am einfachsten ist es, sie mit Gummilippen oder so genannten Nylon-Bürstenstreifen auszustatten.

 

Auch sonstige Öffnungen sollten verschlossen werden. Lüftungsöffnungen sollten Gitter mit einer Maschenweite von mindestens 18 mm verschlossen werden. Gullys sollten ebenfalls mit Metallgittern gesichert werden. Zugänge zur Kanalisation sollten vergittert sein, gleiches gilt für Güllegruben. Versorgungsleitungs-Durchbrüche in Wänden sollten gesichert werden mit Steinwolle oder engmaschigem Maschendraht und zusätzlich mit Zementmörtel. Bei Holzwänden kann die Abdichtung mit Metallblechen helfen.

Wovon als Bekämpfung abgeraten wird

Von den von manchen viel gepriesenen Ultraschallmethoden – es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass es funktioniert. Und auch Ertränken sollte man die Ratten nicht, das ist Tierquälerei.

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