Symptome und Ursachen eines Hörsturzes

Charakteristisch für den Hörsturz ist ein unvermitteltes, meist einseitiges Nachlassen des Gehörs bis zum kompletten Hörverlust, jedoch ohne begleitende Ohrenschmerzen. Vorboten können Tinnitus (ein hochfrequentes, dauerhaftes Geräusch, das meist als eine Art schriller Pfeifton wahrgenommen wird) oder ein anhaltendes Druckgefühl sein. Viele Patienten klagen auch darüber, wie "durch Watte" zu hören, andere hingegen über Schwindelgefühl, einige Betroffene über Lärmempfindlichkeit oder falsche Höhen und Tiefen im Ohr, das sich später "abschaltet".
Worin genau die Ursachen liegen, die zum Hörsturz führen, konnte aus medizinischer Sicht noch nicht geklärt werden, vor allem auch psychische Auslöser wie Stress stehen im Verdacht das Krankheitsbild auszulösen.
Hinsichtlich der physischen Gründe wird ein Zusammenspiel verschiedenster Faktoren vermutet, die zu einer Veränderung der Durchblutungsverhältnisse im Ohr führen. Im Innenohrbereich befinden sich die Haarzellen, die für die Sinnesempfindung Hören zuständig sind. Diese werden mit Substraten aus der Umgebung versorgt, welche unter anderem Nährstoffe und Sauerstoff enthalten. Sind die Blutgefäße in der Hörschnecke nicht richtig durchblutet, führt das zu einer Schädigung der Haarzellen und in weiterer Folge zum Hörverlust. Als weitere Ursachen werden neben Stress auch Autoimmunerkrankungen, und Virusinfektionen diskutiert.
Besonders gefährdet einen Hörsturz zu erleiden sind laut Experten Menschen mit Übergewicht, Diabetes mellitus oder hohem Blutdruck.

Verlauf und Behandlung einer Erkrankung

Der Verlauf des Ohrinfarkts ist sehr unterschiedlich, in rund der Hälfte aller Fälle komm es sogar zur spontanen Selbstheilung, trotzdem sollte bei einem Hörsturz um Folgeschäden zu vermeiden, schnell gehandelt und nicht auf Selbstheilung gewartet werden.
Behandlungsmethoden gibt es viele, etwa die Gabe von durchblutungsfördernden Medikamenten, häufig in Verbindung mit Lokalanästhetika und Infusionen mit Kochsalzlösungen. Auch Cortison wird häufig verabreicht. Manche Ärzte arbeiten auch mit Arzneimitteln mit entzündungshemmender sowie abschwellender Wirkung oder verwenden Blutreinigungsverfahren. Ein Heilungserfolg kann jedoch nirgendwo definitiv nachgewiesen werden, denn jede einzelne Methode ist fachlich angreifbar.


Sauerstofftanks für die HBO TherapieAls relativ erfolgsversprechend stellte sich die hyperbare Sauerstofftherapie heraus. Bei dieser wird der Patient in einer Kammer hohem Umgebungsdruck ausgesetzt, während er über eine Atemmaske reinen Sauerstoff einatmet.
In gelöster Form macht die Sauerstoffmenge im Blut etwa 1,5 Prozent aus, in der Druckluftkammer kann die Konzentration auf bis um das zwanzigfache erhöht werden, was zur Folge hat, das schlecht durchblutetes Gewebe besser versorgt wird. Gefäße schwellen durch das Zusammenziehen bei Sauerstoffzufuhr wieder ab und auch Krankheitskeime werden vernichtet und schädliche Gase beseitigt.

Viele HNO Ärzte arbeiten auch bereits mit Druckkammerzentren zusammen und können abschätzen, ob eine Behandlung mit der Sauerstofftherapie für den einzelnen Patienten zielführend ist. Für viele Betroffene ist die HBO-Therapie durchaus vielversprechend, jedoch wissen die wenigstens wie genau diese abläuft.

Was passiert in der Druckkammer

Druckkammer in KarlsruheIn Gesundheitszentren wie dem Druckkammerzentrum klären Fachärzte über Chancen und Risiken auf. Vor einer Behandlung in der Druckkammer steht immer eine Kontrolle der Drucktauglichkeit des Patienten. Jeder Patient muss außerdem aktuelle Befunde über eine Lungenröntgenaufnahme, einen Lungenfunktionstest und ein Belastungs-EKG vorweisen.
Danach wird man, meist in Begleitung einer medizinischen Betreuungsperson, in die Druckkammer gesetzt. In dieser wird der Druck innerhalb kurzer Zeit auf bis zu 2,8 bar erhöht. Dies entspricht dem Druckverhältnis eines Tauchgangs in einer Tiefe von 18 Metern. Um Schäden zu vermeiden muss während der Therapie stets der Druckausgleich im Ohr gewährleistet werden. Dies kann wie auch beim Flugzeug durch den Patienten selbst erfolgen.


Sobald der angepeilte Druck aufgebaut ist wird der Sauerstoff durch die Maske eingeatmet. Die Behandlungsdauer beträgt eine bis einige Stunden. Anschließend wird der Druck wieder langsam gesenkt, sodass der Patient die Druckkammer verlassen kann. Nach der Therapie sind die behandelten Personen wieder voll leistungsfähig, auf manche Menschen wirkt die hyperbare Sauerstofftherapie sogar regelrecht vitalisierend.

Vortrag im Druckkammerzentrum Freiburg
Vortrag im Druckkammerzentrum Freiburg

Vortrag im Druckkammerzentrum Freiburg (Bild: HBO Freiburg)

Da der Körper jedoch während der Behandlungen Verhältnissen ähnlich wie bei einem Unterwassertauchgang ausgesetzt ist, kann es zu den gängigen Schäden durch Tauchunfälle kommen. Da die Druckkammer jedoch stets durch kompetente Mediziner betreut wird und die Behandlung jederzeit abgebrochen und der Druck verringert werden kann, sind die Risiken durchaus kalkulierbar. Betroffene können sich bei den Vorträgen des Druckkammerzentrums informieren und sich über die Chancen und Risiken informieren. Hier geht es zu einer Übersicht der Veranstaltungen im Druckkammerzentrum Freiburg. Auch für andere Krankheiten kann die Versorgung mit dem reinen Sauerstoff eine positive Wirkung haben.

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