Allgemeine Informationen

Namibia gehört zum südlichen Afrika und wird umringt vom Atlantischen Ozean, von Sambia, Botswana, Angola, Südafrika und Simbabwe. Mit einer Landesfläche von etwa 825000 Quadratkilometern ist es mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa zwei Millionen Einwohner. Erst sehr spät, 1990, wurde Namibia unabhängig mit der Hauptstadt Windhoek. Davor war Namibia zuerst eine deutsche Kolonie, Deutsch-Südwestafrika genannt, und wurde dann im ersten Weltkrieg von den Briten erobert, die es bis 1990 hielten. Der Name Deutsch-Südwestafrika wird leider immer noch von vielen einheimischen, deutschsprachigen Namibiern verwendet, was sehr umstritten ist. Man findet in Namibia immer noch sehr viele deutschsprachige Leute, obwohl die Amtssprache seit der Unabhängigkeit nur mehr Englisch ist. Zuvor war es Englisch, Deutsch und Afrikaans. Mit Abschaffung der Amtssprachen Deutsch und Afrikaans wollte man nach der Unabhängigkeit ein offizielles Zeichen setzen, dass die Unterdrückung und Apartheid nun vorbei waren. Der Name Namibia wurde abgeleitet von der Wüste Namib und wurde zur Unabhängigkeit beschlossen.

Der Fishriver Canyon - Zweitgrößter Canyon der Erde

Nach dem Grand Canyon in Amerika, ist der Fishriver Canyon der zweitgrößte der Erde. Er schlängelt sich 160 Kilometer lange durch die Landschaft und ist bis zu 27 Kilometer breit. An manchen Stellen hat er eine Tiefe von fast 600 Metern. In diesem Naturschutzgebiet wurden bereits Rekordtemperaturen von über 50 Grad Celsius gemessen. Entstanden ist der riesige Graben vor etwa 350 Millionen Jahren, als der Superkontinent Gondwana brach und sich der Fischfluss durch den großen Graben schlängelte und seine Schluchten bildete.

Fotos vom Fishriver Canyon

Fishriver Canyon (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Die deutsche Stadt Swakopsmund und die Wüste Namib

Sehr touristisch ist die Stadt Swakopsmund, wo man noch viele Überreste der Kolonialzeit besichtigen kann, unter anderem ein großes Museum. Viele Gebäude und auch die alten, deutschen Straßenschilder erinnern an die damalige Zeit. Der Name der Stadt klingt eigentlich alles andere als einladend, wenn man die Bedeutung kennt. Swakop heißt im Prinzip Fäkalien und der Swakopsmund ist sozusagen der Ursprung der Fäkalien. Benannt ist die Stadt nach dem Swakopsfluss, oft scherzhalber als Durchfallfluss bezeichnet, der, wenn es regnet so viel Schlamm in den Atlantik transportiert, dass er tatsächlich an einen Durchfallfluss erinnert. Swakopsmund ist eine tolle Stadt, um Aktivitäten in ganz Namibia zu buchen, unter anderem auch tolle Touren in die Wüste Namib, bestehend aus dem Namib Naukluft Nationalpark und der Skelettwüste. Beeindruckend sind die riesigen Dünen, die Touristen gerne mit den Quads oder auch mit Dünenschis erkunden. Die Vegetation in der Namib ist sehr spärlich, aber die Menge des roten Sands ist beeindruckend. Es empfiehlt sich, die Dünen in der Früh zu besteigen, bevor es zu heiß wird. 

Fotos von der Wüste Namib

Sanddünen (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Cape Cross

Nur etwa 110 Kilometer entfernt von Swakopsmund ist ein Must-See das Cape Cross. Das 1486 vom Portugiesen Diego Cáo zu Ehren des Königs Johannes von Portugal aufgestellte Kreuz gab dem Cape Cross zwar seinen Namen, ist aber nicht die Attraktion, die die Touristen und Naturliebhaber anzieht. Stundenlang kann man dort Afrikas größte Zwergpelzrobbenkolonie beobachten, die täglich so viel Fisch frisst, wie in ganz Deutschland verzehrt wird. Vor allem im November, in der Paarungszeit, ist es ein unglaubliches Erlebnis, denn auf Strand und Felsen tummeln sich etwa 200 000 dieser putzigen Tiere.  

Robben beim Cape Cross

Robben in Namibia (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Das Tal der zweifelhaften Quelle - Twyfelfontein

1952 wurde das Tal Twyfelfontein zum Nationalen Denkmal erklärt, nachdem einige der tollen bis zu 10 000 Jahre alten Felsmalereien der Buschmänner, von denen man dort viele bestaunen kann, gestohlen wurden. Die Quelle enthält Trinkwasser und die Gegend hat vor allem für Geologen und Biologen sehr viel zu bieten. Interessant ist der Verbrannte Berg, der in die verschiedensten Farben getaucht ist, dank versteinerter Lava. Auch die Orgenlpfeifen sind einen Besuch wert. Auch diese lustigen Gebilde, die tatsächlich wie Orgelpfeifen aussehen, entstanden durch früheren Lavafluss. Die Bäume im Versteinerten Wald sind bis zu 30 Meter lang und versteinerten nach und nach in den letzten 300 Jahren. Sie sind ein Rätsel für die Wissenschaft, denn niemand weiß genau, wie sie dahin gekommen waren. 

Fotos von Twyfelfontain

Felsmalereien (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Kolmanskuppe

Ein weiterer Ort, der an die Kolonialzeit erinnert, ist Kolmanskuppe. Die Besiedlung begann 1908, als man dort den ersten Diamanten entdeckte. Sogleich war die Gegend überflutet von Diamantensuchern, die dort ein Camp aufbauten. Mitten in der Wüste, erschufen die betuchten 400 Einwohner innerhalb kurzer Zeit eine kleine Stadt, indem sie sich Baumaterialien mit dem Schiff aus Deutschland liefern ließen. Es gab alles, was das Herz begehrt: Ein Theater, eine Kegelbahn, ein Krankenhaus und einfach wunderschöne Gebäude. Genau so schnell, wie die Diamantensucher eingefallen waren, verschwanden sie 1930 auch wieder, denn die Gegend war erschöpft und es gab keine Diamanten mehr. Kolmanskuppe wurde eine Geisterstadt und die vorigen Bewohner hinterließen den Großteil ihres Hab und Guts der Wüste. Inzwischen wurde Kolmanskuppe wieder hergerichtet und man kann es wie ein Freiluftmuseum besuchen.

Dokumentationen und Filme zum Land

Vielseitiges Namibia

Namibia ist ein unglaublich vielseitiges Land, denn die aufgezählten Sehenswürdigkeiten sind nur ein kleiner Bruchteil davon, was es hier zu Entdecken gibt. Wunderschön ist auch die Natur und die zahlreichen Nationalparks des Landes, so wie zum Beispiel der Etosha Nationalpark, der als wichtigstes Schutzgebiet des Landes gilt. Das Land ist eine Reise wert und man sollte sich schon Zeit nehmen, um wenigstens einen Teil wirklich erleben zu können.

Fotos vom Etosha Nationalpark

Elefant (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

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