1. Der Matobo Nationalpark in Simbabwe

Simbabwe zu gefährlich?

Eigentlich ist der Matobo - auch Matopos genannte - Nationalpark keineswegs unbekannt, bei Leuten, die sich mit dem Thema Safari in Afrika beschäftigen. Er ist der Größte Nationalpark in Simbabwe. Als Geheimtipp beschreibe ich ihn deswegen, weil in den letzten Jahren viele Reisende Simbabwe generell vermieden haben aus Angst vor diesem ach so repressiven Staat und dem Präsidenten Mugabe. Ja, in Simbabwe gibt es immer noch Probleme, doch kein Hass richtet sich gegen Touristen, im Gegenteil. Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten sechs Jahren durch oder nach Simbabwe gereist bin und muss sagen, kein einziges Mal habe ich mich unsicher oder gefährdet gefühlt. Im Gegenteil, in Punkto Gastfreundschaft kann kaum ein Land mit den Einwohnern von Simbabwe mithalten. In den Lodges und Unterkünften sind die Besucher Könige! Es ist generell in Afrika empfehlenswert, nicht mit Einheimischen über Politik und kritische Themen zu diskutieren; dies gilt genau so für Simbabwe. In den Nationalparks Simbabwes findet man immer noch kaum Touristen, was die Safari so einzigartig und urig macht. 

Mein spezieller Freund (Bild: Barbara Lechner)

Warum sollten Sie den Matobo Nationalpark besuchen?

Denke ich an Matobo, so denke ich immer zuerst an meine Safari in Afrika 2007 und an die Nashörner, die in vielen Teilen Afrikas bereits ausgerottet wurden. Im Matoba findet man noch größere Populationen vom schwarzen Spitzmaulnashorn und vom weißen Breitmaulnashorn.

Es war 2007, als ich in Matobo mein einprägsamstes Nashornerlebnis hatte. Das Auto stand etwa 50 Meter entfernt, als ich auf einen großen, grauen Bullen traf. Und war DIREKT traf! Der Bulle stand nur etwa sechs Meter entfernt von mir. Was tun? Nashörner sind extrem weitsichtig, ein großes Objekt können sie erst ab einer Entfernung von etwa 30 Metern erkennen. Dafür riechen und hören sie umso besser. So saß ich erst einmal mucksmäuschenstill hinter einem Baum und hatte echt Glück, denn der Wind kam von Richtung des Nashorns und nicht umgekehrt, so konnte es mich nicht riechen. Etwa 30 Minuten dauerte es, bis das Nashorn wieder im Busch verschwand und ich zurück zum Auto schleichen konnte. (Hinweis: Es war das Nashorn vom Foto oben)

Doch Matobo hat noch viel mehr zu bieten als Nashörner. Die allergrößte Greifvogelpopulation zum Beispiel, vor allem Adler. Außerdem, auf die Größe des Parks berechnet, die größte Leopardenpopulation in Afrika. Und jede Mange andere Tiere.

Neben der beeindruckenden Flora und Fauna und der unberührten Natur und tollen Felslandschaft des 424 Quadratkilometer großen und übrigens ältesten Nationalparks des Landes, findet man dort auch historische Stätten. Eine große Ansammlung an 2000 Jahre alten Felszeichnungen der San, der Buschmänner, können besichtigt werden und die heiligen Hügeln, die als Kultstätte gelten und auf denen die Gräber vieler Siedler liegen, unter anderem das Grab des britischen Kolonialpolitikers Cecil Rhodes

Matobo - Reiseinfos

  • Beste Reisezeit: Trockenzeit (Juni-Oktober), gnerell eine gute Zeit für Safari in Afrika, denn da findet man die Tiere leicht an den Wasserlöchern und kann auch die verschiedenen Vögel entdecken, die sonst schwierig zu sehen sind, wenn die Vegetation zu üppig ist
  • Erreichbarkeit: Nur eine kurze Fahrt von Bulawayo (mit Flugzeug oder Bus von Harare oder Viktoria Falls erreichbar) entfernt, die verschiedenen Unterkünfte bieten Abholung von Bulawayo an
Sehr empfehlenswertes Buch, für alle, die mehr über Mugabe wissen wollen (in Englisch)
Dinner with Mugabe: The Untold Story of a Freedom Fighter...
Fotos Matobo

Tolle Felsformationen (Bild: Barbara Lechner)

Warum sollten Sie den Kasanka Nationalpark besuchen?

Stellen Sie sich folgendes Szenario während ihrer fiktiven Safari in Afrika vor:

Sie sind auf Safari in Afrika. Sie sitzen auf einer einfachen Aussichtsplattform in 18 Metern Höhe, gebaut auf einem Mululubaum von unglaublicher Höhe und Stärke, dem das hohe Alter gar nicht anzumerken ist. Während Sie die Kühle genießen, die sich endlich einstellt, nachdem die Sonne ihre Kraft langsam verliert und einen Sundowner schlürfen, beobachten Sie, wie die Sonne langsam untergeht. Langsam bewegt sie sich in Richtung Horizont, fast schon plumpst sie in die Kapabi Sümpfe, doch noch bevor sie ganz verschwindet.... Boom! Innerhalb weniger Sekunden wird der ganze Himmel dunkel. Was ist jetzt los? Sie hören lautes Geschrei und wildes Geflatter und Flügelschlagen, fühlen die Flügel direkt über ihrem Kopf flattern. 

Der kleinste Nationalpark in Sambia ist der einzige Ort, wo Sie ein solches Szenario erleben können. Oh, ich habe immer noch nicht erklärt, worum es sich handelt? Von Oktober bis Dezember erobern acht Millionen Palmenflughunde das Gebiet von Sambias kleinstem Nationalpark. Sie reisen direkt nach der Regenzeit an, wenn all ihre Lieblingsfrüchte endlich reif sind. Es ist die größte Migration der Erde, größer noch, als die der Antilopen und Zebras in der Massai Mara. 

Angelockt von den Flughunden werden auch eine große Anzahl von Greifvögeln, die auf leichte Beute hoffen, während am Boden Leoparden und Krokodile nur darauf hoffen können, dass eventuell ein Flughund abstürzt.

Kasanka ist ein wunderbar wildes, völlig unbekanntes Sumpfparadies, das zusätzlich als eines der besten Gebiete zur Vogelbeobachtung der Erde gilt, mal abgesehen von der zusätzlichen Artenvielfalt von etwa 108 verschiedenen Säugetieren, der einzigartigen Vegetation und der Anhäufung von seltenen Insektenarten.

Flughunde in Kasanka (Bild: Rob Wootton)

Kasanka - Reiseinfos

  • Beste Reisezeit: Natürlich Ende Oktober bis Ende Dezember, wenn die Flughunde dort sind
  • Anfahrt: Mit dem Mietauto von Lusaka aus 5-6 Stunden, üblicher Weise buchen Touristen Charterflüge in kleinen Maschinen, die sie direkt in den Park bringen, denn Kasanka hat eine eigene, kleine Flugbahn;
  • Für mehr Information und Buchung: Kasanka Trust kontaktieren!
Weiterführende Literatur
Die großen Tierwanderungen

3. Das Okavango Delta in Botswana

Besonderheiten

Das Okavango Delta in Botswana ist weiß Gott kein unbekannter oder geheimer Ort und gilt als Paradies für alle, die eine Safari in Afrika planen. Trotzdem verschlägt es nicht allzu viele Touristen in die Gegend. Warum? Weil eine Buchung für eine geführte Reise extrem teuer ist. Dem kann man aber entgehen, wenn man eben nicht von Europa aus bucht, was die meisten nicht wissen (lesen Sie dazu die Reiseinfos).

Ähnlich wie die Galapagos Inseln in Ecuador gilt das Okavango Delta als eines der letzten unberührten Naturparadiesen der Welt. Das größte Binnendelta der Welt (16 Quadratkilometer) beherbergt eine unglaubliche Flora und Fauna. 150 verschiedene Reptilien- und Amphibienarten, über 500 Vogelarten, viele von ihnen nur dort beheimatet und 128 verschiedene Säugetierarten hat das Delta zu bieten, zusätzlich zu den etwa 1300 Arten von Pflanzen.

Die typische Fortbewegungsart im Delta ist mit Makoros, kleinen Holzkanus, mit denen man durch die verzweigten Flüsschen gondelt und dabei auf den vielen Salzinseln die verschiedenen Tiere hautnah erleben kann. 

Makoros (Bild: Barbara Lechner)

Okavango - Reiseinfos

  • Beste Reisezeit: Mai/Juni
  • Unterkunft: Direkt im Delta gibt es einige Lodges, die aber sehr teuer sind und nur per Flugzeug erreichbar sind. Wesentlich günstiger ist es nach Maun zu fliegen, sich dort in einer Lodge einzuquartieren und von dort aus Tagesausflüge in das Delta zu machen.
  • Tipp: Das Delta kann man wunderbar mit Besuchen in anderen Ländern verbinden, denn auch Lodges bei den Viktoria Fällen und anderen Touristenorten bieten Mehrtagesausflüge ins Delta an, was auch günstiger ist, als von Europa aus zu buchen.
Mehr Fotos Okavango

Wasser (Bild: Barbara Lechner)

Welchen Ort würden Sie nun am Liebsten besuchen?
Reiseliteratur - am Besten von Lonely Planet, allerdings sind die meist nur in Englisch erhältlich, aber sehr detailiert
Botswana & Namibia (Lonely Planet Botswana & Na...
Zambia and Malawi (Lonely Planet Zambia & Malawi)
Lonely Planet Southern Africa
Autor seit 11 Jahren
405 Seiten
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