Rezension Buch und Film: Emmas Glück
Claudia Schreiber beschreibt in "Emmas Glück", das Leben auf dem Dorf an der Weser der fünfziger Jahre. Die Hauptrollen im Film spielen Jördis Triebel und Jürgen Vogel.Autorenlesung Emmas Glück von Claudia Schreiber, in Sigmaringen - Frauen sind in dieser Gegend sächlich
Mit einem geflochtenen Schweinchen und einem satten, von Herzen kommenden Applaus, wurde die Autorin Claudia Schreiber nach ihrer Lesung: "Emmas Glück", im ausverkauften Gemeindehaus St. Fidelis, in Sigmaringen, vom Publikum und den Damen des Ladys Circle 45 Sigmaringen, belohnt.
Wie man an den begeistert lachenden Gesichtern und heimlichem abwischen der Lachtränen erkennen konnte, machte die Autorin dem Publikum im Saal mit der Lesung, innerhalb der Frauenwoche, viel Freude. Der Erlös des Abends kam dem Behindertenzentrum "Sir Humphrey Gibbs Training Centre", in Zimbabwe, das Behinderten ein Lernen und Arbeiten ermöglicht, zugute.
Foto: Anita Affentranger
Eine Erinnerung an eine Dichterlesung
"Und wäre Sigmaringen die Welt, dann hätte ich dem Buchverkauf von Harry Potter Konkurrenz gemacht", lobte Claudia Schreiber ihre Leser im Kreis Sigmaringen, nachdem Gerlinde Kalmbach, die Präsidentin des Ladys Circle, die Zuhörer begrüßt hatte,
In der Kulisse eines liebevoll mit Heuballen, eines Zündapp Motorrades, Emailleschüsseln und Krimskrams gestalteten bäuerlichen Anwesens, stellte Claudia Schreiber zuerst einmal Emma, eine der Hauptfiguren und die Umgebung, vor:
Emma bewirtschafte ihren Hof alleine und ist eine Außenseiterin. Mit einer trocken, treffsicher und daher schmerzlich witzigen Art der Beschreibung, versteht es die Autorin die Zuhörer zum Johlen zu bringen. Diese seufzten, ob der unerfüllten Liebe von Emma, kichern über deren direkter Sprechweise, klatschten vor Begeisterung bei der Szene als Emma mit ihrem vibrierenden Motorrad mehrmals wöchentlich auf der selbst geteerten Straße ihre Lust befriedigt und verfolgen, mit geöffneten Mündern, dem sich anbahnenden Liebesgeplänkel mit dem plötzlich aufgetauchten Max.
Mit kleinen gezielten "Impfungen" verstand es die Autorin, ihre gewisslich zukünftigen Leser süchtig auf mehr von Emma und damit auf Claudia zu machen.
Das ist die Autorin Claudia Schreiber
Claudia Schreiber wurde 1958 geboren. Sie lebt in Köln und arbeitete als Redakteurin, Reporterin und Moderatorin für den Hörfunk und das ZDF.
- Im Sachbuch "Moskau ist anders", beschreibt sie ihre Alltagserfahrungen im Moskau zu Beginn der neunziger Jahre.
- Sie debütierte mit dem Roman "Der Auslandskorrespondent.
- Mit ihrem zweiten Roman "Emmas Glück", gelang ihr 2003 der Durchbruch als Autorin. Das Buch verkaufte sich gut. Es wurde in mehreren Sprachen, zum Beispiel holländisch, französisch, koreanisch, norwegisch und spanisch, übersetzt.
- Im Februar 2004 erschien das Kinderbuch "Sultan und Kotzbrocken".
- Weitere Bücher von Claudia Schreiber
Inhaltsangabe: Emmas Glück, von Claudia Schreiber
Ein Auto zerschellt mitten in der Nacht vor ihrem einsam gelegenen Bauernhof. Im Autowrack findet die Schweinezüchterin Emma einen bewusstlosen Mann und eine Plastiktüte voller Dollarnoten. Das Glück ist ihr vor die Füße gefallen: Endlich ein Mann und genügend Geld, um ihren verschuldeten Hof zu retten. Eine tragikomische Liebesgeschichte mit einem überraschenden Ende nimmt ihren Lauf....
Mit einer trocken, treffsicher und daher schmerzlich witzigen Art der Beschreibung, versteht es die Autorin die Zuhörer in ihren Lesungen zum Johlen zu bringen. Diese seufzten ob der unerfüllten Liebe von Emma, kichern über deren direkter Sprechweise, klatschten vor Begeisterung und verfolgen mit geöffneten Mündern dem sich anbahnenden Liebesgeplänkel mit dem plötzlich aufgetauchten Max. Das diese Liebe dann ein tragisch skurriles Ende nimmt....
Fazit zum Buch Emmas Glück
Emma überwindet die Bürde ihrer Erfahrungen. Beispielhaft, wie sie mit Gewalt umgeht, mit der sie als Kind traumatische Erfahrungen gemacht hat. Sie versteht es, den unheilvollen Prozess: Vom Opfer zum Täter, zu unterbrechen. Auch bei der Schweinezucht.
Ihre Tiere sind quasi ihre Familienangehörigen. Wenn sie schließlich doch vor dem Weg in den Kochtopf ein Ende finden müssen, schächtet sie die Schweine.
2005, wurde "Emmas Glück", von Wüste-Film (Gegen die Wand),. in der Regie von Sven Taddicken und dem Drehbuch von Ruth Toma und Claudia Schreiber, als Kinofilm produziert. Die NRW-Filmstiftung und die Hamburger Filmförderung unterstützten die Produktion des Kinoprojekts.
Bildquelle:
Karin Scherbart
(Asterix bei den Pikten – Rezension)