Setlist / Playlist

Die Playlist kann sich sehen lassen. Wie auf der "2nd Law"-Tour üblich steigen Muse nach kurzem "Unsustainable"-Intro mit ihrer letzten Single "Supremacy" ein und geben anschließend ihre Funk-angehauchte "Panic Station" zum Besten. Damit wären direkt zum Auftakt drei Lieder aus dem aktuellen Album von der Liste. 13 der insgesamt 20 Lieder stammen von "The Resistance" oder "The 2nd Law". Alte Klassiker wie "Feeling Good" oder "Plug In Baby" werden nicht ausgelassen, aber es wird deutlich wo die Reise hingeht. Die live-tauglichen Bombasthymnen besitzen gegenüber der alten Melancholie die Oberhand. Ob "Survival", "Uprising" oder "Knights of Cydonia (plus Das Lied vom Tod)" – die drei Jungs von der Insel lassen ihr italienisches Publikum schwitzen, tanzen und mitsingen. Selbst in Balladen wie "Madness" oder "Undisclosed Desires" gibt es humorvolle Zwischeneinlagen. Insgesamt ist die Setlist gut sortiert, mit einem Best of aber nicht zu vergleichen da "New Born", "Stockholm Syndrom" oder "Invincible" fehlen. "Starlight" als Abschluss ist eine runde Sache, allerdings keine überraschung.

1. Intro
2. Supremacy
3. Panic Station
4. Plug In Baby
5. Resistance
6. Animals
7. Knights Of Cydonia
8. Explorers
9. Hysteria
10. Feeling Good
11. Follow Me
12. Madness
13. Time Is Running Out
14. Guiding Light
15. Undisclosed Desires
16. Supermassive Black Hole
17. Survival
18. The 2nd Law: Isolated System
19. Uprising
20. Starlight

Show

Das mit Lichtern und Flammen protzende Bühnenbild geht noch einmal eine ganze Ecke weiter als das Antennengerüst der "Haarp"-DVD. Praktisch in jedem zweiten Song hagelt es Blitze, Flammen oder Konfetti. Die Bildschirme lassen Politiker zu Funk tanzen, Menschen vor dem "Isolated System" fliehen oder einen Comic Chor zu "Survival" über den Screen flackern. Dazu gibt es zweimal schauspielerische Bühnenpräsenz in Sachen Gesellschaftskritik und das Lied vom Tod gespielt von Wolstenholme. Matthew Bellamy lässt es sich nicht nehmen das Publikum während "Undisclosed Desires" praktisch über die gesamte Länge abzuklatschen, während die Seil-Artistin alter "Exogenesis" und "Blackout"-Auftritte ein Comeback in einer Glühbirne feiert. Die schnellen Schnitte, mit eingeschobenen Pfiffe und Rufe und immer wieder eingeworfenen Aufnahmen vereinzelter Zuschauer in Extase machen die Show dieser DVD optisch sehenswert und atmosphärisch einmalig.

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Bild und Ton

Die bunten Lichter und Flammen sorgen schon alleine für eine Menge Showeffekt. Eine konzipierte Farbenspielerei wie auf "Haarp" gibt es dieses Mal nicht. Dafür allerdings super Kameraperspektiven. Neben gut gelungenen CloseUps von Matthew Bellamy, gibt es auch einen witzigen Blick auf das Publikum aus der Sicht des Mikrofons. Hin und wieder muss man sich mit sehr schnellen Schnittfolgen abfinden. Vor allem die Weitaufnahmen auf die Zuschauer sind eindrucksvoll. Stilmittel sind dieses Mal vor allem plötzliche Schwarz-Weiß-Übergänge und Halbbilder durch die man einen Parallelblick auf zum Beispiel Matthew Bellamy und gleichzeitig auf die Bühnendarsteller erhält. Der Ton ist perfekt abgemischt und basslastig, hin und wieder geht Bellamys Gitarre unter (schon traditionsmäßig bei "Hysteria"). Insgesamt aber ein Meisterwerk in Sachen Sound, der – vor allem beim Gesang darf das schon behauptet werden – mit Sicherheit mehrmals überarbeitet wurde.

Muse Live at Olympic Stadium

Muse Live at Olympic Stadium (Bild: amazon.de)

Bewertung

Vielleicht besitzt "Live at Rome Olympic Stadium" weniger Konzept als "Haarp", doch das ändert nichts daran, dass Muse eine Live-Größe sind, die ihresgleichen sucht. Man merkt sowohl den Interpreten als auch der tobenden Menge den Spaß an diesem Abend an und das ist was zählt – und genau das ist es, was diese DVD auch auf den Zuschauer überträgt. Man wäre gerne dabei gewesen. Alte "Muser" werden ihre Probleme mit der Stimmungskanone Muse haben, neutral betrachtet ist dieses Konzert, diese Band und diese DVD das Geld aber absolut wert.

Anmerkung 1

Ich habe die DVD 23 Tage vor Veröffentlichung in Deutschland in einem Londoner Kino gesehen. Das Bonus-Material konnte ich deshalb nicht sehen und die dazugehörige Live-CD fällt ebenfalls aus der Wertung.

Anmerkung 2

Auf der Live DVD befinden sich noch "Unsustainable" und "Stockholm Syndrome" live aus Texas, sowie "Liquid State" live aus Dallas und die Bonus-Zugabe "The Road". Die CD beinhaltet leider nur 13 Songs. Der Kauf der DVD ist daher sehr zu empfehlen.

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