Rhodiola | Gehirn-Doping aus dem Altai
Wie Sibiriens "Goldene Wurzel" Dein Gedächtnis auf Zack bringt, Erstaunliches aus der Welt der Fruchtfliegen und was Du sonst noch über das Superfood Rosenwurz wissen musstDie fleischige Balgfrucht des Rosenwurz strahlt hellrot und enthält meist mehrere Samen (Bild: Alpsdake)
Der Rosenwurz (Rhodiola rosea) gehört wie auch das Felsen-Nabelkraut und die Prächtige Fetthenne, welche in unseren Breitengraden vor allem auf Beeten und Fensterbänken heimisch ist, zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae).
Die mehrjährige Sukkulente erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 30 Zentimetern und verfügt neben ihren Pfahlwurzeln unterirdisch über ein dicht verzweigtes Rhizom, aus welchem die Stängel des Rosenwurz wachsen.
Rhodiola rosea bildet sowohl weibliche als auch männliche Exemplare aus, wobei sich diese vor allem durch ihre Blütenfarbe unterscheiden lassen. So erblühen erstere in Gelb bis Orange, während letztere purpurfarben leuchten.
Die behaarten, meist länglich zulaufenden Balgfrüchte (Folliculus) des Rosenwurz fungieren als Samenträger.
In weiten Teilen Russlands, Skandinaviens sowie den Staaten des Baltikums erfreut sich Rhodiola großer Popularität in der Volksmedizin. Dabei werden sowohl Bestandteile der Wurzel als auch des Rhizoms als Aufguss bzw. Tee, Tinktur und als Trockenextrakt verwendet. Etwaige Rosenwurz-Präparate kommen unter anderem zur Stärkung des Erinnerungsvermögens, zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit sowie als leichtes Antidepressivum zum Einsatz.
1969 wird durch das Gesundheitsministerium der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken eine medizinische Nutzung des Rosenwurz als Fluidextrakt von offizieller Stelle angeregt; eine entsprechende Zulassung erfolgt 1975 und ermöglicht so die industrielle Herstellung einer Rhodiola-Tinktur, welche in die gesamte UdSSR vertrieben wird (Quelle).
1987 folgt die Zulassung eines Rosenwurz-Trockenextrakts für den schwedischen Markt; im Laufe der 2000er-Jahre folgen diverse EU-Staaten (Quelle).
Wie wirkt Rhodiola?
Aufgrund seiner enormen Verbreitung in der Volksmedizin vor allem ehemaliger UdSSR-Staaten steht Rosenwurz zuletzt immer öfter im Fokus medizinischer bzw. pharmazeutischer Studien. Auch wenn der komplexe Wirkmechanismus der Rhodiola-Pflanze bislang noch nicht entschlüsselt werden konnte, legen diverse Untersuchungen Auswirkungen auf u. a. den Dopamin-, Endorphin- sowie den Serotonin-Haushalt nahe.
Beispielhaft für die Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen, welche sich mit Rosenwurz und seinem gesundheitlichen Potential auseinandersetzen, sollen folgende Beispiele Erwähnung finden:
- 2009 veröffentlichen Skarpanska-Steijnborn und Pilaczynska-Szczesniak im 'International journal of sport nutrition and exercise metabolism' die Ergebnisse einer Untersuchung, welche an 22 Mitgliedern des Polnischen Ruderverbands durchgeführt wurde. Die Doppelblindstudie kam zu dem Ergebnis, dass die über 4 Wochen durchgeführte Supplementation mit täglich zwei Dosen à 100 mg Rosenwurz-Konzentrat eine signifikante Steigerung der Konzentration an Antioxidantien im Blut der Probanden zur Folge hatte. (Quelle)
- Ebenfalls 2009 erfolgt die Publikation einer durch Evdokimov angefertigten Studie in der russischen 'Aviakosmicheskaia i ekologicheskaia meditsina'. Gegenstand der Untersuchung ist die Auswirkung von Rhodiola rosea auf das Herzkreislauf-System während extremer körperlicher Belastung, welche durch 7-stündiges Fahrradfahren erzeugt wurde. In der Blindstudie konnten sowohl eine Effizienzsteigerung des Herzkreislauf- als auch des Atmungssystems sowie ein verlangsamtes Eintreten körperlicher Ermüdungserscheinungen in der Gruppe mit Rosenwurz supplementierter Probanden beobachten werden. (Quelle)
- Ein 2013 durch u.a. Schriner und Lee in der 'Public Library of Science' veröffentlichter Artikel widmet sich der Frage, inwiefern die Einnahme von Rosenwurz im Zusammenspiel mit diversen Ernährungsrestriktionen Einfluss auf die Lebensdauer eines Organismus hat. Die Lebensspanne der im Versuch als Modell-Organismus gewählten Fruchtfliegen konnte um bis zu 24 % verlängert werden. (Quelle)
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) fasst in seiner Beurteilung hinsichtlich Rosenwurz im medizinischen bzw. pharmazeutischen Kontext zusammen, dass - trotz mangelnder Erforschung des Wirkmechanismus von Rhodiola rosea sowie teils widersprüchlicher Studien zur Wirksamkeit - eine Nutzung der Pflanze aufgrund fehlender gravierender Nebenwirkungen als positiv zu beurteilen sei. (Quelle)
Wichtig, wichtiger, am wichtigsten: Diagnosen auf Distanz und medizinische Ratschläge aus dem Internet sind ein zweischneidiges Schwert. Bei ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen ersetzt kein noch so gut recherchiertes Online-Portal den Gang zu Deinem Hausarzt!
Wo kann man Rhodiola kaufen?
In Zeiten des Web 2.0 lässt sich Rosenwurz selbstverständlich ganz bequem vom heimischen Computer aus bestellen. In diversen Onlineshops wie z. B. Amazon existiert ein großes Angebot an wirksamen Präparaten: Ob als Rhodiola-Kapsel, -Pulver, -Tee oder -Badezusatz, in Reinform oder in Kombination mit anderen Heilpflanzen - die Wahl der Einnahmeform liegt allein in Deiner Hand!
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