Definition

Cholesterin ist ein lebensnotwendiges Blutfett mit zahlreichen Aufgaben im menschlichen Organismus. Es ist Bestandteil von Zellwänden und für die Bildung von Gallensäuren erforderlich. Cholesterin ist im Rahmen der Knochenbildung eine notwendige Substanz und spielt im Hormonhaushalt eine lebenswichtige Rolle. Das Blutfett wird größtenteils vom Körper selbst gebildet, dies passiert überwiegend in der Leber. Ein kleiner Teil wird über die Nahrung zugeführt. Da es sich bei Cholesterin um ein Fett handelt und somit wasserunlöslich ist, wird es im Blut von sog. Lipoproteinen (Fett-Eiweiß-Körper) transportiert. Die wichtigsten sind die Lipoproteine niedriger Dichte, die LDL und die Lipoproteine hoher Dichte, die HDL. Die LDL transportieren das Cholesterin zu den entsprechenden Körperorganen, wo es über spezifische Rezeptoren in die Zellen geschleust wird. Kommt es hierbei zu einer Überproduktion, wird überschüssiges LDL im Blut angereichert. Sog. Makrophagen (Fresszellen) puffern diesen Prozeß vorübergehend ab. Werden diese auf Dauer überfordert, kommt es zu einer Anreicherung an den Arterienwänden. Arteriosklerose kann die Folge sein. Das HDL dagegen ist für den Abtransport des überschüssigen Cholesterins zuständig. Sie transportieren es zur Leber, hier wird das Cholesterin in Gallensäuren umgewandelt und anschließend über den Darm ausgeschieden. Das LDL niedriger Dichte sollte daher mit dem HDL hoher Dichte in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Je höher das HDL, desto besser ist der Wert für den Fettstoffwechsel. www.labor-werte.de/

Pathologie

Bei der Krankheitsentstehung werden zwei Mechanismen unterschieden. Die primäre Hypercholesterinämie ist genetisch bedingt. Es handelt sich hierbei um eine eerbte Fettstoffwechselstörung. Diese Erbanlage liegt bei einem von 500 Menschen vor. Bei der Erkrankung sind die Rezeptoren für das LDL-Cholesterin defekt. So kann dieses nicht von Zellen aufgenommen werden und staut sich im Blutkreislauf mit entsprechenden Folgen für die Arterienwände. Die sekundäre Hypercholesterinämie beruht in erster Linie auf falsche Ernährung. Hierbei spielen fettreiche Kost und übermäßiger Alkoholgenuß eine entscheidene Rolle. Auch einige Grunderkrankungen wie der Diabetes mellitus, Gicht, Übergewicht und der Einsatz bestimmter Medikamente lassen den Blutfettspiegel steigen.

Symptome treten erst relativ spät auf oder werden nur zufällig diagnostiziert. Sogenannte Xanthelasmen (Cholesterinablagerungen im Bereich der Augenlider) und der Arcus lipoides (weißlicher Ring um die Hornhaut der Augen) können bereits im Frühstadium für eine Fettstoffwechselstörung sprechen.

Empfehlungen und Tipps - Ernährung - Phytotherapie - Bewegung und Entspannung

 Kohlenhydrate als Basis 

Kohlenhydrate können als Brot, Brötchen, Haferflocken, Kartoffeln, Nudeln, Reis und Hülsenfrüchte gegessen werden. Dieses sollte überwiegend als Vollkornvariante geschehen. Vollkornware hat einen höheren Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Sie regen die Verdauung an und versprechen eine bessere Sättigung.

Obst und Gemüse

Obst und Gemüse sollte laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE täglich fünfmal verzehrt werden.

Fette

Achten Sie auf Fette! Fette sind das "Hauptübel" erhöhter Cholesterinwerte. Sie werden  besonders in den Industrieländern im Übermaß verzehrt. Dabei sind es die gesättigten Fettsäuren, welche auf Dauer gesundheitliche Probleme wie die Arteriosklerose hervorrufen können. Gesättige Fettsäuren finden sich in erster Linie in Fleisch- und Wurstwaren aber auch in Süßigkeiten (verstecktes Fett). Einfach- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie in zahlreichen Ölen (Ausnahme Kokos- und Palmkernfett, hier überwiegt der Anteil gesättigter Fettsäuren) vorkommen sind lebensnotwendig, da sie der menschliche Körper nicht herstellen kann. Sie sollten allerdings nur in Maßen aufgenommen werden.

Milchprodukte wie Käse und Joghurt können mit niedriger Fettstufe erworben werden. So wird die Aufnahme gesättigter Fettsäuren auf ein Minimum beschränkt. Brotaufstriche lassen sich mit pflanzlichen Varianten belegen. Es muß nicht immer Butter sein.

An fettarmen Zubereitungsmethoden stehen Dünsten, Dämpfen und Garen in Folie zur Verfügung. 

Phytotherapie 

Handelt es sich um leicht erhöhte Cholesterinwerte, können Heilpflanzen mit lipidsenkenden Eigenschaften helfen. Dabei stehen der Knoblauch Allium sativum und die Artischocke Cynara scolymus an erster Stelle. Das im Knoblauch enthaltene schwefelhaltige Allicin kann auch zur Arterioskleroseprophylaxe eingesetzt werden. Ergänzend können Löwenzahn Taraxacum officinale und Bärlauchprodukte eingesetzt werden. Taraxacum wirkt hierbei entwässernd, Bärlauch wirkt ebenfalls cholesterinsenkend.

Bewegung und Entspannung 

Bewegung erhöht den guten HDL - Anteil, Entspannung schützt Nerven und Blutgefäße. Effektiv bei zu hohen Fettstoffwechselwerten sind Sportarten wie Walking, Radfahren und Schwimmen. Nach einer längeren Pause, im höheren Alter und bei einigen Erkrankungen sollte ein Arzt oder Heilpraktiker um Rat gefragt werden. An Entspannungsmethoden stehen autogenes Training, Yoga und Meditation zur Verfügung. Hier kann die Volkshochschule vor Ort helfen. In einigen Fällen werden notwendige Kursgebühren durch die Krankenkassen erstattet.    

ausgewählte Nahrungsmittel

Getreideprodukte 

Vollkornbrot, Vollkornmehl, Haferflocken, Naturreis, Vollkornnudeln (aus Weizengrieß)

Obst und Gemüse 

täglich mehrmals essen, heimische Produkte bevorzugen und auf Saisonware achten 

Kartoffeln

Kartoffeln sind ein wichtiges Grundnahrungsmittel

Milch und Milchprodukte 

fettarme Milch und Milchprodukte können in Maßen gegessen werden, dazu gehören Joghurt, Molke, Buttermilch und Magerquark

empfehlenswert sind ebenfalls Käsesorten mit niedrigem Fettgehalt

Fette und Öle 

empfehlenswert sind pflanzliche Öle wie Raps-, Sonnenblumen-, Distel- und Olivenöl

Kräuter und Gewürze 

Kräuter und Gewürze am besten frisch oder als gefrorenes Produkt verwenden, diese lassen sich auch auf der Fensterbank großziehen, wie wäre es mit der Anlage einer Kräuterspirale 

Getränke 

kohlenhydratarme Mineralwässer, verschiedene Teesorten, in Maßen kalorienarme Obst- und Gemüsesäfte 

Mein Artikel ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers!

Ashlie, am 01.09.2012
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Autor seit 12 Jahren
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