Roskow

Über die Straße "Unter den Linden", die nach der Bodenreform von Neubauern angelegt wurde, geht es von Osten in das Straßendorf Roskow. Hier ist das schlossähnliche Herrenhaus mit seinem angrenzenden schönen Park beachtenswert.

Um 1650 wurde in Roskow erstmalig ein Schloss erwähnt. Von 1375 bis 1669 lebten hier Mitglieder der Familie von Bredow. Ihnen folgte die Familie von Katte. Die heutige zweigeschossige barocke Dreiflügelanlage ist in den Jahren 1723 bis 1727 errichtet worden. Bauherr war der Obrist Hans Christoph III. von Katte. Von 1880 bis 1890 folgte ein größerer Umbau durch den Hofbaurat Gerhard Hauer. Seine Neobarocken Ergänzungen lehnen sich eng an die ursprünglichen Formen des Hauses an. Nach 1945 wurde das Schloss von der sowjetischen Besatzung beschlagnahmt und später zur Flüchtlingsunterkunft. Dann nutzte die Gemeinde es von 1952 bis 2006 als Schulgebäude. Zum Schloss gehören eine Parkanlage, ein Verwalterhaus und Arbeiterhäuser. Das schlichte Verwalterhaus zeigt Barockformen. Von dem einst großen Park sind nur noch Fragmente vorhanden. In den Park hinein wurde eine Sporthalle gebaut. Seit 2010 hat das Schloss mit Bodo Krug von Nidda einen neuen Eigentümer. Der plant die Instandsetzung und eine Nutzung als Veranstaltungszentrum zwischen Brandenburg und Potsdam unter dem Namen "Kulturschloss Roskow". Hier werden seit 2013 die Ausstellungen "Rohkunstbau" gezeigt.

Sehenswert ist die mit dem Schloss 1724 erbaute barocke Dorfkirche. Sie zeichnet sich durch eine kreuzförmigen Grundriss mit einer Kuppel aus. Ihr mittelalterlicher Turm ist älter und trägt eine weithin sichtbare Wetterfahne. Auch von 1724 stammt die Inneneinrichtung mit dem reich verzierten Kanzelaltar. Vor dem Altar steht eine achteckige Taufe. Empore und Orgelprospekt zeigen Formen des Rokoko. Die heutige Orgel erbaute Wilhelm Rühlmann 1934. Die verglaste Patronatsloge erinnert an die Familie von Katte.

Unter den Linden (Bild: haros)

Weseram

Zwischen Wiesen und Feldern liegt das Dorf Weseram. Sehenswert sind die barocke Dorfkirche von 1752 und ein als Schule erbautes Doppelstufenhaus aus dem Jahre 1912. Reizvoll ist die, zu großen Teilen als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene, Umgebung zwischen Beetzsee und Havel. Hier finden Wandersleut schöne Wege und Radler den asphaltierten Weg von Roskow über Weseram nach Lünow.

Kirche Weseram

Kirche Weseram (Bild: haros)

Lünow

Idyllisch liegt das Dorf Lünow direkt am Beetzsee. Hier war früher die Welt zu Ende und bis heute herrscht hier Ruhe und Beschaulichkeit vor. Vor dem Dorf liegt im Beetzsee die Möweninsel. Sie beherbergte bis 1959 eine große Möwenkolonie. Auf der Insel wurden Reste einer slawischen Siedlung geborgen.

Am Ende des Dorfes stehen Schulhaus und Kirche. Die Kirche ist ein im Ursprung gotischer Saalbau aus der Zeit um 1335 mit Westturm. Im 18. Jahrhundert kam es zu Umbauten und der Chor wurde angefügt. Weitere Umbauten folgten um 1888. Dabei wurde der Fachwerkturm durch einen neoromanischen Bachsteinturm ersetzt. Das Innere der Kirche ist ein nahezu schmuckloser Saal mit hölzerner Orgelempore sowie Gestühl und Kanzel aus dem 19. Jahrhundert. Das Taufbecken stammt wohl aus der Renaissance. In der Außenwand des Ostchores gibt es einige von Grabdenkmale.

Die naturnahe Umgebung von Lünow lädt zu Rad-, Wasser- und Wandersport ein. In der Dorfbegegnungsstätte gibt es eine Außenstation des "Naturparks Westhavelland".

Kirche Lünow (Bild: haros)

Ziele in der Umgebung

Westlich von Roskow befindet sich die Stadt Brandenburg an der Havel mit ihren mittelalterlichen Bauten und Schätzen. Nach Osten führt der Weg in das malerische Fischerstädtchen Ketzin und den Ortsteil Paretz mit dem Landsitz von Preußens König Friedrich Wilhelm III. und seiner Gattin Luise. Nicht weit ist es von hier bis zu Sielmanns Naturlandschaft "Döberitzer Heide" oder nach Potsdam.

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