Rote Karte für die Pollenallergie
Millionen Menschen leiden besonders im Frühjahr an Heuschnupfen. Wie kommt es dazu? Was kann ich tun?Was passiert bei einer Allergie im Körper?
Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf in der Regel harmlose Substanzen. Pollenallergiker entwickeln die typischen Symptome, wenn das Abwehrsystem bestimmte Blütenpollen als schädlich einstuft. Sobald es zu einem erneuten Kontakt mit diesen Substanzen kommt, werden bestimmte Antikörper gebildet. Der Körper setzt als Folge Histamine (Botenstoffe) frei, so kommt es zu den bekannten Beschwerden wie Niesreiz und juckenden Augen.
Wo liegen die möglichen Ursachen eines Heuschnupfens?
Die Ursachen für die in den letzten Jahren starke Zunahme von Pollenallergien sind vielfältig. Dabei kristallisieren sich drei Schwerpunkte heraus:
genetische Veranlagung
Diese spielt eine große Rolle. Sind zum Beispiel beide Elternteile von einer Allergie betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Nachkommen (Kinder) die gleichen Symptome entwickeln entsprechend hoch.
Umwelteinflüsse
Wir sind von zahlreichen künstlichen Stoffen umgeben. Der menschliche Organismus reagiert bei Kontakt sensibel auf diese Substanzen. Das Immunsystem ist teilweise nicht in der Lage, hier "gut und böse" zu unterscheiden.
Hygiene
Übertriebene Hygiene besonders bei Kindern wird als weitere Ursache einer allergischen Reaktion vermutet. So entwickelt sich das bei Geburt noch inaktive Immunsystem erst in den ersten Lebensjahren. Dafür ist erforderlich, mit zahlreichen Umweltsubstanzen in Berührung zu kommen. Nur so ist ein Lerneffekt gewährleistet.
Wie läßt sich eine Pollenallergie diagnostizieren?
Hierfür stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Sinn macht der Besuch bei einem Allergologen. Dieser kann feststellen, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt und welche Pollen für den Ausbruch der Erkrankung verantwortlich sind. Eine bei Verdacht auf eine Pollenallergie oftmals eingesetzte Methode ist der Haut-Prick-Test. Hierbei werden einige allergieauslösende Substanzen auf die Haut aufgetragen. Bildet sich nach einiger Zeit eine Rötung oder eine Quaddel kann dieses auf eine allergische Reaktion hindeuten.
Pollen als typischer Auslöser eines Heuschnupfens. (Bild: Hans / Pixabay)
Was hilft gegen die typischen Symptome eines Heuschnupfens?
Zur Linderung stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Viele davon sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, so zum Beispiel Tabletten, Augentropfen und Nasensprays. Stärker wirksam sind cortisonhaltige Medikamente, diese sind allerdings verschreibungspflichtig. Alle diese Mittel sind schulmedizinischer Natur, so müssen Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Erkrankungen beachtet werden. Außerdem lindern Medi's nur die Symptome und nicht die Ursache der Erkrankung. Alternativ last sich die Akupunktur und die Homöopathie einsetzen. Beide Methoden haben einen ganzheitlichen Ansatz und können als relativ nebenwirkungsfrei betrachtet werden.
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Welche zusätzlichen Therapien gibt es?
Eine Möglichkeit, eine Pollenallergie an ihrer Wurzel zu packen, ist die spezifische Immuntherapie (SIT). Man spricht hier auch von einer Hyposensibilisierung. Ziel der Behandlung ist es, das Immunsystem durch Konfrontation an die möglicherweise allergieauslösende Substanz zu gewöhnen. Verläuft die Behandlung erfolgreich, reagiert der Körper nach einiger Zeit nicht mehr auf die allergieauslösende Substanz. Auch die spezifische Immuntherapie ist nicht frei von Nebenwirkungen, so kann an der Einstichstelle eine lokale Reaktion (Rötung) auftreten. Alternativ kann hier auf Tabletten zurückgegriffen werden.
Was muß ich als Pollenallergiker sonst noch beachten?
Viele Pollenallergiker reagieren gleichzeitig auf bestimmte Nahrungsmittel. In diesem Fall handelt es sich um eine Kreuzallergie. Hier reagiert der Körper auf Proteine, die in ähnlicher Struktur sowohl in Blüten wie auch in Gemüse, Obst und Nüssen vorkommen. Menschen, die zum Beispiel auf Hasel- und Erlenpollen allergisch reagieren, vertragen gleichzeitig bestimmte Nüsse und Obstsorten wie Äpfel und Erdbeeren nicht.
Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers.