Wie auch der Rubin, ist der Saphir eine Varietät des Minerals Korund. Bis das jedoch um 1800 festgestellt wurde, galt der "Edelstein des Himmels" noch als Lapislazuli. Anfangs bezeichnete man jedoch nur die blaue Varietät als Saphir, aber das hat sich im Laufe der Zeit geändert – folglich zählen alle Korunde, die nicht rubinrot sind, zu den Saphiren. Dennoch existiert keine scharfe Abgrenzung zum Rubin. Wird beim Saphir keine Farbe als Zusatz genannt, ist immer nur die blaue Varietät gemeint.

Farben und Farbnuancen der Saphire

Für die typisch blaue Farbe des Saphirs sind während der Entstehung Eisen und Titan als farbgebende Spurenelemente verantwortlich, und wenn der Stein ins Violette geht, ist Vanadium die ausschlaggebende Substanz. Eine gelbe oder grüne Farbe wird durch Zusätze dreiwertigen Eisens hervorgerufen, und Chrom sorgt für eine rosa Farbe. Rötliche bis orangegelbe Saphire werden auch Padparadscha genannt, und weiße Leukosaphire.

Selbstverständlich weisen Saphire aufgrund der Bodengegebenheiten an verschiedenen Fundorten auch unterschiedliche Farbtönungen auf, wobei die königsblauen Edelsteine aus Birma als sehr begehrt gelten. Ceylonsaphire dagegen sind eher hellblau, himmelblau und graublau. Weißliche Saphire können mit Hilfe des Erhitzens bei rund 1.800°C sogar eine kräftigere und leuchtend blaue Färbung erhalten – solch eine dauerhafte Qualitätsverbesserung wurde erstmals 1976 in Bangkok durchgeführt.

Neben dem weißen Diamanten, dem roten Rubin und dem grünen Smaragd, gehört der blaue Saphir in geschliffener Form zu den beliebtesten Juwelen. Da Saphire als Varietät des Korundes häufiger vorhanden sind, werden sie preislich nicht so hoch gehandelt wie der Rubin.

Fundorte der Saphire

Berichten zufolge gab es in Sri Lanka die ältesten Saphir-Vorkommen, wo man bereits im Altertum nach Edelsteinen grub. Doch auch in Thailand, Kambodscha und Myanmar werden die Edelsteine zu Tage gefördert. Häufig werden Saphire zusammen mit anderen edlen Kristallsteinen als Ablagerung ehemaliger Flüsse und Bäche aufgefunden. Das Gewinnen gestaltet sich dabei als relativ einfach, da sich die mineralhaltigen Schichten in nur ein bis fünf Meter Tiefe befinden. Neben Tansania und Malawi gehört auch Australien zu einem bedeutenden Saphir-Produzenten.

Der Saphir als Schmuck

Vorwiegend wird der Saphir zu einem Schmuckstein verarbeitet, wobei er in der Regel einen Facettenschliff erhält und Ringe, Amulette oder ein Collier schmückt. Eine ovale Form bekommen undurchsichtige Saphire; aber auch die, welche einen Asterismus aufweisen, werden zu Cabochonen verarbeitet. Asterismus erzeugt Lichtreflexe, die optisch wie ein Stern erscheinen. Verantwortlich für diesen Effekt sind feine im Saphir eingeschlossene Kristallnadeln, die in bestimmter Weise angeordnet sind.

Unter Asterismus, auch Lichtstern oder Sternenglanz genannt, versteht man in der Mineralogie sternförmige Lichtreflexe in Kristallen. Erzeugt werden die besonderen Lichtreflexe durch feine Kristallnadeln, die im betreffenden Wirts-Kristall eingelagert sind und sich bei idealer Verteilung in einem Punkt treffen. Je nach Kristallsystem und -klasse des betreffenden Minerals treten vier-, sechs- oder zwölfstrahlige Sterne auf. Beim Rosenquarz kann zudem kreisförmiger Asterismus...
Unter einem Cabochon versteht man eine unfacettierte, runde oder ovale Schliffform von Schmucksteinen, bei der die Unterseite flach und die Oberseite nach außen gewölbt ist. Ein doppelter Cabochon ist dagegen auch auf der Unterseite konvex geschliffen. Der Cabochonschliff betont und verstärkt das dem Stein durch seine Struktur innewohnende Schimmern und wird vor allem bei Katzenaugen-Quarz, Falken- und Tigerauge, Mondstein und Opalen angewandt. Bei Steinen, die durch eine besondere...
Saphire werden von vielen Kulturen geschätzt

Für viele Völker ist der Saphir ein heiliger Stein und ist schon lange Symbol für Harmonie, aber auch Reichtum und Wissen. Ebenso wird der edle Kristall, je nach Kultur unterschiedlich, als Stein der Wahrheit und Freundschaft, als Stein der Treue oder als Stein der Weisheit und Erkenntnis bezeichnet. Ägyptische Priester verarbeiteten den Saphir einst, um das Böse abzuwenden und um die geistige Stärke zu fördern. Auch gibt es Berichte aus vergangenen Zeiten, in denen Saphirpulver in Getränken vermengt zur Heilung von Krankheiten beitrugen.  
Saphire – Edelsteine des Himmels
write-x, am 24.11.2010
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Bildquelle:
Wikimedia Commons, Gemeinfreies Bild (Kilt und Plaid - Geschichte und Tradition schottischer Kleidung)

Autor seit 14 Jahren
246 Seiten
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