Schlittenfahren ist nicht nur für Kinder

Wohl niemand, der sich an das Vergnügen aus Kindertagen nicht mehr erinnert – das Schlittenfahren. Kaum lag die Schneedecke über der Landschaft, machte sich jeder mit seinem Schlitten zu den schönsten Rodelabhängen auf. Schlittenfahren lernten die meisten schon im Kindergarten und vielen ist der Spaß daran auch später nicht verlorengegangen. Spätestens dann, wenn sich die eigenen Kinder einen Schlitten wünschen, sind die Erinnerungen wieder da und oft auch das Verlangen, noch einmal unbeschwert den Hang herunter zu sausen. Sicher – die Schlitten werden besser und schneller, auf den Pisten ist mehr los und unsere Knochen werden auch nicht jünger – dennoch ist Rodeln noch eine der risikoärmeren Wintersportarten, wenn man einige grundlegende Dinge zu Sicherheit, Technik und Ausrüstung beachtet.

Die richtige Ausrüstung zum Rodeln

  • Schuhe: Mit richtigen Rodelschuhen lässt sich der Schlitten gut bremsen. Das ist wichtig, denn je nach Rodel und Schneeverhältnissen ist man mit über 50 km/h unterwegs, da ist schnelle Reaktion gefragt. Während man mit normalen Schuhen noch viele Meter weit rutscht, bremsen Rodelschuhe durch ihre Nägel schneller ab. Rodelschuhe lassen sich aus ausgedienten normalen Turnschuhen herstellen, indem man einfach Schrauben als Spikes hinein dreht. Auch für den Aufstieg am Berg ist festes Schuhwerk wichtig. Schuhe mit einem höheren Schaft geben mehr Halt und schützen so vor Verletzungen im Bereich des Sprunggelenks. Außerdem gerät nicht so leicht Schnee von oben hinein.
  • Handschuhe: Sie gehören zur Standardausrüstung im Winter und sollten auch beim Schlittenfahren dabei sein. Einerseits zieht man sie natürlich wegen der Wärme an, andererseits aber auch, um Verletzungen vorzubeugen, wenn man zum Lenken in den Schnee greift, in welchem kleine Zweige und Steinchen die Hand aufschürfen können. Zum Aufwärmen kann man zusätzliche einen kleinen Taschenofen mitnehmen.
  • Helm: Bei den Geschwindigkeiten, die beim Rodeln erreicht werden können, ist es zweckmäßig, einen Helm aufzusetzen, auch wenn das derzeit keine Vorschrift ist.
  • Kleidung: Die Kleidung sollte warm sein, denn schließlich möchte man ja vielleicht doch einige Stunden am Rodelhang verbringen. Wasserabweisende Kleidung ist ein Vorteil, so ganz ohne Schneekontakt wird die Schlittenfahrt ja nicht ablaufen. Vermutlich wird beim Aufstieg auf den Hang geschwitzt, bei der Abfahrt kühlt der Fahrtwind – atmungsaktive Kleidung sollte die Feuchtigkeit nach außen transportieren und kann somit Erkältungen vorbeugen.
  • Skibrille: Kleine Steinchen im Schnee oder regelrechte Schneefontänen, die beim Abbremsen/Kurvenfahren entstehen, bekommt wohl niemand gerne ins Gesicht, geschweige denn in die Augen.

Technik und Sicherheit beim Rodeln und Schlitten fahren

  • Grundsätzlich sollte man natürlich niemanden umfahren. Gleichzeitig sich aber auch nicht umfahren lassen. Der Aufstieg sollte daher nicht mitten auf der Rodelbahn erfolgen, sondern daneben oder an den extra dafür ausgewiesenen Stellen.
  • Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen. Dazu gehört auch, dass man seine Geschwindigkeit richtig einschätzen kann, damit man im Notfall rechtzeitig abbremsen kann.
  • Vor allem auf unbekanntem Gelände gilt es, zumindest bei der ersten Abfahrt etwas vorsichtiger zu sein. Das heißt aber nicht, dass man mitten auf der Bahn stehenbleibt und Auffahrunfälle produziert.
  • Lenken und Bremsen geschieht beim Rodeln hauptsächlich durch die Beine. Deshalb ist die Bauchlage beim Schlitten fahren nicht besonders zweckmäßig, da der Schlitten sonst leicht außer Kontrolle geraten kann.
  • Gewichtsverlagerung unterstützt lediglich beim Lenken. Ein Zuviel davon kann Stürze verursachen.
  • Vor der Kurve bremsen, nicht erst in der Kurve! 
  • Der richtige Schlitten: Stabil muss er in erster Linie sein, die meisten sind aus Holz mit Stahlschienen. Ein Lenkseil und flexible Lenkholme erleichtern das Lenken besonders für Anfänger.
  • Der Schlitten sollte nicht extremer Wärme oder Trockenheit ausgesetzt sein, denn er kann sich leicht verziehen. 
  • Die Kufen werden so behandelt, wie man es von der Skiausrüstung auch kennt.
Sonja, am 02.11.2016
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