Schmerzen - Warnsignale des Körpers
Schmerzen sind eine unangenehme, in manchen Fällen allerdings lebensnotwendige Eigenschaft des menschlichen Organismus. Dazu ein kleiner Überblick.Schmerzarten
Akute Schmerzen
Akute Schmerzen treten als unmittelbare Reaktion auf einen Reiz, etwa einer Verbrennung oder Schnittverletzung auf. Ein akuter Schmerzreiz warnt somit vor einer Gefahr und schützt den Körper vor weiterer Zerstörung. Heilt die entstandene Verletzung, verschwinden die Schmerzen meistens von selbst.
Chronische Schmerzen
Chronische Schmerzen können auftreten, obwohl der Schmerzauslöser garnicht mehr vorhanden ist. In manchen Fällen ist die Ursache völlig unbekannt. Hintergrund ist das menschliche Schmerzgedächtnis. Dieses sendet ständige impulse an das Gehirn, obwohl die Schmerzquelle nicht mehr vorhanden ist.
Oberflächenschmerzen
Dieser Schmerz tritt durch einen oberflächlichen Reiz auf. Schuld daran sind in der Regel die Sinnesrezeptoren in der Haut. Meistens läßt sich die schmerzende Stelle schnell lokalisieren. Mit Beendigung des Reizes verliert sich der Schmerz von selbst.
Tiefenschmerz
Die Schmerzquelle sitzt meistens tiefer im Körperinneren. Dazu zählen unter anderem Muskeln, Gelenke, Bindegewebe und Knochen. Der Tiefenschmerz fühlt sich in der Regel dumpf an und läßt sich schwer lokalisieren. Ein bekanntes Beispiel ist der oftmals nach sportlichen Aktivitäten "unangenehme" Muskelkater.
Psychosomatik
Körper und Psyche des Menschen sind durch das Nervensystem untereinander verbunden. So können psychische Belastungen wie Stress, Schlafmangel und Konflikte zu körperlichen Beschwerden führen. Bekannte Erkrankungen sind hier Kopfschmerzen, Magenbeschwerden (Geschwür) und Rückenschmerzen.
Schmerzen verstehen | Schmerzen verlernen: Die erfolgreichen Technike... | Unerklärliche Beschwerden? Chronische Schmerzen... |
Therapien
Pysiotherapie und Massagen
Physiotherapie und Massagen bringen bei vielen chronischen Beschwerden aber auch bei akuten Schmerzen Linderung. Insbesondere bei Rücken- und Gelenkschmerzen bleiben Muskeln und Sehnen auf diesem Weg "aktiv". So lösen sich zum Beispiel Verspannungen und Verhärtungen.
Traditionelle chinesische Medizin TCM
Die Akupunktur und Akupressur gilt bei einigen Erkrankungen fast als Wunderwaffe. Die Akupunktur kann insbesondere bei Gelenkschmerzen Linderung bringen. Inzwischen übernehmen viele Krankenkasen bei dieser Art von Behandlung die Kosten. Die Akupressur kann jeder erlernen. Viele Volkshochschulen bieten hierzu Kurse an, die von den Krankenkassen im Rahmen der Prävention zum Teil übernommen werden.
Schmerzmittel (schulmedizinisch)
Konventionelle Schmerzmittel können insbesondere bei akuten Schmerzen eine große Hilfe sein. Ein Teil dieser Medikamente ist freiverkäuflich, für stärkere Mittel ist ein ärzliches Rezept erforderlich. Schmerzmittel bringen kurzfristig Linderung, mittel- und langfristig haben diese Medikamente zum Teil gravierende Nebenwirkungen (Leber- und Nierenschäden) und können unter bestimmten Voraussetzungen abhängig machen. Außerdem gewöhnt sich der Körper an diese Mittel, sodass deren Wirkung auf Dauer nach läßt. Eine immer höhere Dosis ist oftmals die Folge.
Phytotherapie
Zur Behandlung von Schmerzen kommen Pflanzen mit schmerzlindernden Eigenschaften wie Weide, Teufelskralle und Pestwurz zum Einsatz. Die Weide enthält den Wirkstoff Salicin, der bereits Anfang des 19. Jahrhunderts isoliert wurde und bis heute eine Grundsubstanz für zahlreiche Schmerzmittel darstellt.
Physikalische Therapie
Kalte und warme Anwendungen, Infarotlicht, der altbekannte Heublumensack oder der kalte Guss nach Pfarrer Kneipp, der Vielfalt sind hier fast keine Grenzen gesetzt. In der Regel weiß der Betroffene am besten, was ihm gut tut.
Psychotherapie
Bei psychosomatischen Beschwerden ist unter Umständen eine Psychotherapie angebracht. Sie macht Sinn, wenn sich auf der Körperebene keine Ursache gefunden wird.
Meditation
Mit Hilfe meditativer Methoden lassen sich Schmerzen verlernen. Hierbei werden "tiefenpsychologische" Verfahren eingesetzt.
.
Die gute und "alte" Wärmflasche - ein Wundermittel gegen Schmerzen.
Beispiel "Gelenkbeschwerden"
Definition
Im der Medizin kennt man mehr als 400 verschiedene Krankheitsbilder für Gelenkbeschwerden. Diese werden im Fachjargon "Krankheiten des rheumatischen Formenkreises" genannt. Dabei tritt die Arthrose am häufigsten auf. Hierbei handelt es sich um einen Verschleiß bzw. die Abnutzung von Gelenken. Das Kniegelenk ist von dieser Erkrankung besonders betroffen.
An zweiter Stelle steht die Rheumatoide Arthritis. In diesem Fall sind verschiedene Gelenke des menschlichen Körpers "chronisch" entzündet. Schuld sind meistens Autoimmunprozesse, ein Angriff des eigenen Immunsystems. Die Rheumatoide Arthritis ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, sie führt unter anderem zu Bewegungseinschränkungen.
Psysikalische Therapie
Wärmeanwendungen wie zum Beispiel feuchtwarme Umschläge, ein Heublumensack oder ein Besuch in der Sauna lindern die Schmerzen im chronischen Stadium. Bei einer aktivierten Arthrose oder einer akuten Entzündung ist es sinnvoll, das betroffene Gelenk vorübergehend ruhig zu stellen. Kühlende Umschläge und Auflagen aus Heilerde können als Ergänzung dienen.
Moderate Bewegungsarten wie Schwimmen und Wandern sind ebenfalls empfehlenswert. Hier sollte man sich unter Umständen von einem Psysiotherapeuten beraten lassen.
Phytotherapie
Heilpflanzen mit schmerzlindernden Eigenschaften können im akuten und chronischen Stadium helfen. Dazu zählen die Teufelskralle und Produkte aus Weidenrinde. Der Löwenzahn und die Brennessel haben stoffwechselanregende Eigenschaften und verbessern die Durchblutung an den betroffenen Stellen. Die oben erwähnten Pflanzen lassen sich als Tee beziehen.
Fazit
Schmerzen sind eine unangenehme, in manchen Fällen lebensnotwendige Reaktion des menschlichen Organismus. In der Medizin werden verschiedene Schmerzzustände unterschieden. Bekannt und häufig ist der akute Schmerz, eine unmittelbare Reaktion auf die heiße Herdplatte oder der spitze Dorn unter dem Fuß. Chronische Schmerzen haben wir unserem Schmerzgedächtnis zu verdanken. Sie tauchen relativ oft auf und lassen sich therapeutisch nur schwer in den Griff bekommen. Noch gravierender sind psychosomatische Schmerzen. Hier sind als Ursache in der Regel psychische Erkrankungen Schuld.
Therapeutisch läßt sich gegen Schmerzen eine Menge tun. Die im Rahmen der Schulmedizin verordneten Schmerzmittel helfen bei Akutzuständen (Zahnschmerzen), sie sind allerdings auf Dauer nicht empfehlenswert. Gravierende Nebenwirkungen, ein hohes Abhängigkeitspotential und ein Gewöhnungseffekt können die Folge sein.
Interessanter sind Therapien aus dem Bereich der komplementären (ganzheitlichen) Medizin. So helfen bei leichten Beschwerden einige phytotherapeutische Mittel. Erwähnenswert sind Methoden aus der traditionellen chinesischen Medizin wie die Akupunktur und Akupressur. Psysikalische Therapien wie tägliche "moderate" Bewegung, warme und kalte Anwendungen und der Einsatz von Infarotlicht zeigen ebenfalls "nebenwirkungsarme" Erfolge.
Mein Artikel kann nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers ersetzen!