Wildschwein (Bild: sdawson / Pixabay)

Wildschweine ernähren sich von Pilzen, Beeren und sogar Schlangen

Der Keiler wird 110 bis 180 Zentimeter lang und erreicht eine Schulterhöhe von 80 bis 115 Zentimetern. Das weibliche Tier, die Bache, ist etwas kleiner. Das dunkelgraue bis schwarze Fell des Schweins besteht aus langen, steifen Borsten und kurzem, feinem Wollhaar. Auf dem Rücken bildet es eine stehende Kammmähne. Die obersten und unteren Eckzähne des Keilers sind zu starken Hauern vergrößert. Diese "Borstenwölfe" sind so mutig und stark, dass sie mit jedem Puma, aber auch mit Klapperschlangen und Wölfen den Kampf aufnehmen können.

Die Tiere halten sich vorwiegend im dichten Unterholz der Mischwälder auf. Ihre Nahrung besteht aus Kräutern, Pilzen, Beeren, aber auch Insekten, Larven, Würmern, Fröschen, Mäusen und Schlangen. Sogar Aas und verletzte Tiere werden von ihnen vertilgt. Die heftigen Verfolgungen, denen die "Borstenwölfe" seit jeher ausgesetzt sind, haben sie zu sehr scheuen und vorsichtigen Waldtieren werden lassen. Trotzdem können sie im Ernstfall eine starke Angriffslust entwickeln.

Hernando De Sotos Truppen überfielen die Dörfer der Ureinwohner

Die Keiler verteidigen dann wutschnaubend ihre Bache, die Mutterschweine greifen sofort an, wenn Menschen oder Tiere ihre Frischlinge (die Jungen) gefährden. Keiler sind außerhalb der Paarungszeit meist Einzelgänger, während die Bachen und Jungtiere Rotten bilden. Im März bringt die Bache in einem Versteck vier bis zwölf hell längstgestreifte Frischlinge zur Welt. Die ersten zwei Wochen bleiben die Jungen in dem Versteck, dann nimmt sie die Mutter auf Futtersuche mit sich.

Außer den "Borstenwölfen" hinterließ De Sotos Expedition noch weitere Spuren auf dem amerikanischen Kontinent. Einige der entlaufenen Pferde bildeten später den Grundstock der nordamerikanischen Mustangherden. Zudem trugen die Spanier durch ihr Auftreten dazu bei, dass das Verhältnis zwischen Weißen und Indianern in Florida von Anfang an durch Gewalt geprägt war. Immer wieder überfielen De Sotos Truppen einzelne Dörfer, vergewaltigten Frauen, msshandelten Kinder oder versuchten, die Ureinwohner als Arbeiter und Führer gefangenzunehmen. Weitaus verheerender als die Auseinandersetzungen waren jedoch die Krankheiten, die von den weißen Eroberern eingeschleppt wurden und dafür sorgten, dass viele Einheimische in den folgenden Jahrzehnten starben.

BerndT, am 15.09.2015
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Bildquelle:
Bernd Teuber (Die Donnertiere der Sioux-Indianer)

Autor seit 13 Jahren
369 Seiten
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