Häuptling Seattle (Bild: Dexters Lab / Flickr)

Häuptling Seattle führte niemals Krieg gegen die US-Armee

Seine erste Frau La-Dalia starb nach der Geburt ener Tochter. Seine zweite Frau Olah gebar ihm drei Söhne und vier Töchter. Beide Frauen stammten aus Tola'Itu an der Elliott Bay. Um das Jahr 1848 ließ sich Häuptling Seattle taufen. Bald wurde sein Stamm von den weißen Siedlern, die aufgrund von Goldfunden in das Land kamen, aus den Sammelgründen verdrängt. Trotzdem war der Häuptling den Weißen gegenüber freundlich gesinnt und führte auch niemals Krieg gegen die US-Armee. Selbst an den Indianer-Aufständen (1855 - 1858) beteiligte er sich nicht.. Im Jahr 1855 machte Franklin Pierce, der 14. Präsident der Vereinigten Staaten den Duwamish das Angebot, ihr Land weißen Siedlern zu verkaufen.

Sie selbst sollten in ein Reservat ziehen. Häuptling Seattle antwortete ihm mit einer Rede, deren Weisheit, Kritik und bescheidenen Hoffnungen in die Geschichte eingingen. Er hielt sie 1855 vor Isaac Ingalls Stevens, dem Gouverneur des Washington-Territoriums. Allerdings wurde sie erst 1887 - also 32 Jahre später - von dem Journalisten Henry A. Smith, der Ohrenzeuge der Rede war, in der Zeitung "Seattle Sunday" aus seiner Erinnerung wiedergegeben. Einer der bekanntesten Sätze lautete: "Erst wenn der letzte rote Mann von der Erde verschwunden und die Erinnerung des weißes Mannes an ihn zur Legende geworden ist, dann werden diese Gestade übervoll sein von den unsichtbaren Toten meines Stammes, ... dann wimmeln sie von den wiederkehrenden Scharen, die einst dieses Land bevölkerten und es immer noch lieben."

Häuptling Seattles Rede wurde von der Umweltbewegung verwendet

Der amerikanische Filmregisseur Ted Perry veränderte diese Aussage für seinen im Jahr 1972 gedrehten Dokumentarfilm "Home". Darin heißt es: "Wenn der letzte rote Mann von dieser Erde gewichen ist und sein Gedächtnis nur noch der Schatten einer Wolke über der Prärie, wird immer noch der Geist meiner Väter an diesen Ufern und in diesen Wäldern lebendig sein. Denn sie liebten diese Erde wie das Neugeborene den Herzschlag seiner Mutter."

Die amerikanische und westdeutsche Umweltbewegung machte daraus in den 1980er Jahren die "Weissagung der Cree", indem sie diese Aussage abermals abwandelte: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."

Häuptling Seattle starb am 7. Juni 1866 in der Squamish-Reservation in Washington. Im Jahr 1890 wurde die Hauptstadt des US-Bundesstaates Washington nach ihm benannt. Außerdem errichtete man auf seinem Grab ein Denkmal.

BerndT, am 28.06.2016
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Bildquelle:
Internet Archive Book Images / Flickr (Cornstalk - Häuptling der Shawnee-Indianer)
Richard Throssel (Two Moons - Häuptling der Cheyenne-Indianer)
State Library of Queensland (Goldrausch im Wilden Westen)

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