Als Seidenbaum oder als Schlafbaum ist die Pflanze bei uns bekannt. Beide Namen haben ihre Berechtigung. Schlafbaum deshalb, weil er in der Nacht und bei Trockenheit seine Blätter wie zum Schlaf zusammenklappt und am Morgen wieder öffnet. Die Bezeichnung Seidenbaum hat sie wegen ihrer filigranen Staubblätter bekommen, die eben sehr seidig und zart sind.

Der Seidenbaum oder die Seidenakazie wächst als Strauch oder gar als Baum. In letztgenannter Wuchsform wird er bis zu 6 oder gar 8 Metern hoch. Die Seidenakazie ist frosthart bis Minus 15 Grad, wirft aber im Winter ihre Blätter ab. Die gefiederten Blätter mit ihrer Eigenschaft, über Nacht zu "schlafen", sind das Eine. Das Andere sind ihre ganz besonderen Blüten, die den Begriff "Seide" mehr als rechtfertigen. Das Beeindruckende an den kugelförmigen Blütenständen sind die im Vergleich zu den anderen Blütenteilen extrem langen Staubblätter. Sie sind cremeweißen oder rosafarbenen und so seidig und zart, dass sie sich in jedem Lufthauch anmutig bewegen. Wer den eleganten Baum mit der Krone aus Blättern und den vielen rosa Seidenbällchen mit dem zarten Duft auch gerne im eigenen Garten hätte, muss gar nicht mal den ganz grünen Daumen haben. Die Seidenakazie hat nur bescheidene Ansprüche und sollte gut gedeihen.

Seidenbaum: Standort, Ansprüche, Rückschnitt, Gießen

  • Sonne oder allenfalls Halbschatten sollte als Standort für den Seidenbaum ausgewählt werden. Ein Schutz vor Wind und Frost ist empfehlenswert, denn frosthart wird der Baum erst nach einigen Jahren. An einer Hauswand an der Südseite beispielsweise können diese Bedingungen gut erfüllt werden – allerdings auch nicht zu nahe, denn er kann bis zu 8 Meter hoch und bis zu 4 Meter breit werden. 
  • Ist der Boden humos und locker, mag das die Seidenakazie besonders gerne, wenngleich sie auch mit vielen anderen Böden zurechtkommt. Durchlässig sollte er aber schon sein, damit keine Staunässe entsteht (Lehmböden also eher nicht). Sand hingegen ist auch prima, denn der Sandanteil hilft beim Überwintern.
  • Gießen: Im Winter eher weniger und auch nur an frostfreien Tagen. Im Sommer braucht der Seidenbaum regelmäßig Wasser – gerade sparsam damit aber auch nicht soviel, dass sich Staunässe bildet. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden, damit das Wurzelwerk nicht austrocknet. Gedüngt wird nur während der Wachstumsphase vom Frühjahr bis in den Sommer im Abstand von 14 Tagen.
  • Der Baum wächst recht schnell und es macht Sinn, ihn zu stützen. Denn ein krummes Wachstum lässt sich später nicht wieder ausgleichen.
  • Bei jungen Pflanzen empfiehlt es sich, sie ein paar Mal zu entspitzen, damit sie sich gut verzweigen und schön buschig werden. Das macht man vor allem, wenn man das Bäumchen als Strauch im Kübel halten möchte. Soll die Pflanze als Baum gezogen werden, lässt man sie in die Höhe wachsen und entfernt die unteren Triebe. Ältere Pflanzen können einen Formschnitt erhalten und auch vergeilte Pflanzen (dünne und lange Triebe entstanden durch falsche Überwinterung bei viel Wärme und wenig Licht) sollten radikal bis auf die Hälfte der Höhe zurückgeschnitten werden. Formschnitte werden meistens im Frühjahr ausgeführt.
  • In den ersten Lebensjahren darf der Seidenbaum keinen Frost abbekommen, später verträgt er Temperaturen von bis zu Minus 15 Grad. Zunächst überwintert man ihn daher wenn möglich im Haus, an einem kühlen und hellen Ort und pflanzt ihn erst später ins Freiland. Ansonsten ist draußen eben ein ausreichender Schutz vor der Kälte erforderlich. Abdeckungen mit Reisig, Tannengrün, altem Laub und Vlies sind geeignet. 
  • Seidenakazien sind schon als fertige Bäume im Handel erhältlich – in jeder gewünschten Größe. Ein bisschen anspruchsvoller, aber nicht wirklich schwer, ist die Anzucht durch Samen. Man weicht sie zunächst ein paar Stunden in warmem Wasser ein, setzt sie anschließend in Anzuchterde und drückt sie leicht an. Danach werden sie nur noch leicht mit Erde bedeckt. Zum Keimen benötigen die Samen Temperaturen von 20-25 Grad. Ein Platz auf der Heizung und unter Klarsichtfolie sollte genügen. Die Keimung kann bis zu einigen Wochen dauern und während dieser Zeit muss die Erde stets feucht gehalten werden. Zeigen sich erste Blätter, wird vereinzelt und dann in immer größere Töpfe gesetzt, bis man sie letztendlich ins Freie auspflanzt. Die Anzucht ist übrigens das ganze Jahr über im Haus möglich.
  • Ein bisschen anfällig ist die Seidenakazie für Schildläuse. Ein Nützlingshotel mit Marienkäfern in der Umgebung kann helfen oder auch das regelmäßige Abbürsten der Blätter mit einer kleinen Bürste.
Sonja, am 18.03.2018
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Bildquelle:
Eigenes (Alleebäume im eigenen Garten)

Autor seit 13 Jahren
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