Vorab: Erdbeeren wachsen natürlich nicht an Bäumen. Bei den Früchten des Erdbeerbaumes handelt es sich lediglich um erdbeerähnliche Früchte. Denn der Erdbeerbaum ist auch keine Erdbeerpflanze, sondern ein Heidekrautgewächs. Landbeere oder Meerkirsche sind lediglich andere Ausdrücke dafür. Die Gattung umfasst 11 Arten, von denen der westliche Erdbeerbaum derjenige ist, der uns am Ehesten bekannt sein dürfte. 

So sehen der Erdbeerbaum und seine Früchte aus

Die Pflanze selber wächst buschig als Baum oder Strauch mit roter bis bräunlicher glatter Rinde. Er kann bis zu 5 Meter hoch werden und kommt sogar in Kübelhaltung noch bis auf beachtliche 3 Meter. Wenn er ausgewachsen ist, verträgt er Temperaturen von bis zu Minus 15 Grad, man könnte dann also einen lange im Topf kultivierten Baum nach einigen Jahren ins Freiland verpflanzen.

Der Erdbeerbaum ist immergrün und ein wunderbarer Winterblüher. Er trägt von Oktober bis Dezember in Rispen viele glockenartige kleine Blüten in weiß oder einem zarten rosa Farbton. Oft sind zum gleichen Zeitpunkt auch noch Früchte der vorangegangenen Blüte am Baum, denn diese reifen sehr langsam. Auch wird man erst frühestens nach 5 Jahren die erste Ernte haben, aber das Warten lohnt sich. Die süßlichen Früchte mit der leicht mehligen Konsistenz lassen sich prima zu Marmeladen und vor allem auch zu Likör (Medronho = portugiesischer Likör aus Früchten des Erdbeerbaumes) weiterverarbeiten.

Der Erdbeerbaum im eigenen Garten

Geduld ist eine wichtige Sache, will man einen Erdbeerbaum im eigenen Haus oder Garten anbauen. 5 Jahre wird es dauern, bis er das erste Mal Früchte trägt. Zunächst sollte der Erdbeerbaum im Haus stehen. Ein junger Baum verträgt noch gar keinen Frost und ist daher als Kübelpflanze zunächst besser dran (er wird dann kühl und hell im Haus überwintert). Auch ein neu gekaufter Baum, der direkt aus dem Süden kommt, sollte zunächst nicht dem Frost ausgesetzt werden, sogar wenn es sich um einen bereits großen Baum handeln sollte. Der Temperaturunterschied wäre einfach noch zu groß, der Baum sollte sich langsam daran gewöhnen dürfen. 

Der Erdbeerbaum liebt humusreichen und lockeren Boden mit Sandanteil, welcher Staunässe verhindern bzw. minimieren soll, denn nasse Füße verträgt der Erdbeerbaum nicht. Rhododendronerde hat sich hier bewährt. Ein warmer Standort in der Sonne oder im Halbschatten ist ideal und er sollte zudem auch windgeschützt sein.

Nach einigen Jahren kann man den erwachsenen Baum auch ins Freiland setzen, wenn keine zu extremen Minusgrade in der Region vorkommen, im Weinbauklima sollte das gut gelingen. Vliesabdeckung und Laub als Schutz obendrauf tun ihr Übriges. Will man den Baum hinaus setzen, stellt man ihn erst mitsamt seinem Kübel eine Zeit lang an den neuen Platz, damit er sich daran gewöhnt. Danach ist die Pflege und der Aufwand überschaubar. Kübelpflanzen bekommen von Frühjahr bis Herbst vierzehntägig etwas Flüssigdünger, bei Freilandbäumen reicht eine Gabe Hornspäne im Frühjahr und eine im Herbst. Die Erde sollte nicht zu stark austrocknen, wenn nötig, muss gegossen werden (nicht zu viel, wegen der Staunässe!) und das mit kalkarmem Wasser oder Regenwasser.

Ein Schnitt ist bei einem Jungbaum sinnvoll, damit er sich schön buschig verzweigt. Später wird nicht mehr geschnitten, denn erstens ist der Erdbeerbaum ein sehr langsam wachsendes Gehölz und zweitens trägt er permanent entweder Früchte oder Blüten.

Sonja, am 16.03.2018
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Bildquelle:
Eigenes (Alleebäume im eigenen Garten)
Eigenes (Selbstversorgung mal anders - Esskastanien selber im Garten anpflanzen)

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