Der Wald heilt - ein kleiner Überblick

Wälder sind Natur, im wahrsten Sinne des Wortes, sie sind für unzählige Tier- und Pflanzenarten ein natürlicher Lebensraum. Für uns Menschen sind Wälder ein Freizeit- und gleichzeitig ein Erholungsraum. Wir gehen spazieren, joggen oder fahren Mountainbike, zeitgleich lädt der Wald zum Entdecken ein, so gibt es Laub, Rinde, vielleicht sogar einen Ameisenhaufen und im Frühjahr, wenn die wärmenden Sonnenstrahlen den Boden berühren, attraktive Frühblüher, die fast ihre gesamte Vegetationsperiode vor der Laubentfaltung durchlaufen. Später im Jahr, wenn es am Waldboden schattig wird, beginnt die Zeit der Farme und Moose. 

Emotional betrachtet wird der Wald für den Menschen in den letzten Jahren immer wichtiger. Stress, Burnout, Nervosität .... alles das macht krank. Deshalb suchen immer mehr Betroffene nach einem Gegengewicht, so wird die Entspannung in der Natur mehr und mehr zum Thema. Licht und Schatten, das grüne Laub, Wind und frische Luft, alles das stärkt das Immunsystem und beruhigt gestresste Nerven. So werden die Stresshormone Adrenalin und Cortisol abgebaut, Killerzellen, von denen akute und chronische Entzündungen ausgehen können, deaktiviert. In Japan ist dieser Trend wie bereits in der Einleitung erwähnt, ein fester Bestandteil im dortigen Gesundheitswesen. Die Therapie wird hier übrigens "Shinrin Yoku" genannt, dass heißt soviel wie "Baden im Wald".

Aber der Wald kann noch mehr: so können Lungenkranke Atemübungen durchführen, das stärkt das Herz- und Kreislaufsystem und senkt den Blutdruck. Krankheiten am Bewegungsapparat lassen sich durch Spaziergänge und intensiven Kontakt am Waldboden auskurieren. Übrigens sind es die Terpene, die über Haut und Lunge aufgenommen werden. Terpene benutzen Pflanzen, besonders Nadelhölzer, zur internen Kommunikation, um z. B. Schädlinge abzuwehren. Im menschlichen Organismus bewirken diese Moleküle wahre Wunder. 

Wo finden sich Heilwälder in Deutschland? Was wird dort angeboten?

Vorreiter ist hier Norddeutschland, genauer gesagt, das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Etwa ein Dutzend Wälder sind dort als Heilwälder ausgezeichnet. Je nach Indikation werden diese Oasen von verschiedenen Gruppen benutzt, teilweise mit therapeutischer Begleitung. Im Rhein-Main-Gebiet findet sich ein Heilwald im Taunus, ebenso im Biosphärenreservat Rhön. Hier wird professionelle Walderfahrung angeboten. So gibt es je nach Interesse Entspannungsübungen und ein Bewegungsprogramm. Um die individuelle Wahrnehmung zu schulen, werden mit geschlossenen Augen Bestandteile eines Waldes wie Wurzeln, Rinde und Blätter ertastet und beschrieben. Ein anderer Baustein befasst sich mit dem Hörorgan, indem z. B. verschiedene Geräusche wie Vogelgezwitscher erkannt werden müssen. So lassen sich verschiedene Sinne aktivieren, die dem modernen Menschen in der heutigen Zeit oftmals verloren gegangen sind.

Der Wald als Therapieraum (Bild: MabelAmber / Pixabay)

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers. 

Ashlie, am 02.05.2018
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