Von der GZSZ-Darstellerin zur Aufregerin: Sila Sahin

Erste Türkin auf dem "Playboy"-Cover

Im Playboy: Sila SahinQuasi über Nacht kannten plötzlich alle ihren Namen, und das nur, weil Sila Sahin als Tochter türkischer Eltern geboren wurde und die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt. 

Mit ihrem im Grunde wenig spektakulären Fotoshooting erregte die Deutsch-Türkin aber nicht nur die Phantasie so manche Männer, sondern erschütterte die Öffentlichkeit im Allgemeinen..Schließlich wolle sie, so die GZSZ-Schauspielerin gegenüber der nackten Tatsachen stets aufgeschlossenen "Bild", jungen Türkinnen Mut machen, ihr eigenes Leben zu gestalten und auch mal Haut zu zeigen.

 

Sila Sahin: Geschickte PR-Aktion?

Freilich: Sila Sahin ist keineswegs die erste Türkin, die im Playboy posierte, wie das "Bildblog" nachweist. Der Stein der Kontroverse wurde aber auch nicht aus dieser Richtung abgefeuert, sondern ist vielmehr der türkischen Herkunft der GZSZ-Darstellerin (sie verkörpert die Deutschtürkin Ayla Özgül) geschuldet. Ob die mit dem Schauspieler und Musiker Jörn Schlönvoigt liierte Sila tatsächlich einen "Tabubruch" wagte, ist die Frage. Schließlich mutet es merkwürdig an, dass die Entblößung eines Körpers zu irgendeiner Form der Emanzipation beitragen soll. 

Mutig wäre ein offenes Statement gegen die Unterdrückung von Frauen in einem bestimmten Kulturkreis gewesen. Mutig, aber natürlich auch ungleich kontroversieller. Und wenn die Geschichte Deutschlands der letzten Jahrzehnte eines zeigt, dann die Unfähigkeit vieler Bürger, sich einer Diskussion unverblümt und offen zu stellen. Erinnert sei an Eva Hermans bizarren Auftritt bei "Kerner", wo panisch jede tabulose Auseinandersetzung mit dem Nazi-Regime vermieden und die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin und nunmehrige Mütter-Lobbyistin unfreundlich, aber bestimmt ausgeladen wurde. So weit geht Sahin nicht, was vielleicht auch zu viel von einer sehr jungen Schauspielerin verlangt gewesen wäre.

Selbst angesichts des kulturellen Hintergrunds drängt sich die Frage auf, ob Freiheit von Zwängen nicht vornehmlich im Kopf, im Bewusstsein, im Herzen stattfindet, anstatt sich auf die - mehr oder weniger ungezwungene - Zurschaustellung des Körpers zu reduzieren. Ähnlich der berüchtigten "Earth Hour" erschöpft sich auch dieser - man verzeihe den billigen, aber in diesem Fall einfach verlockenden Kalauer - Akt in hohlem Symbolismus ohne jeglichen realen Wert, wie man ihn bevorzugt von Funktionären aus den Reihen der "Grünen" gewohnt ist.

MIt dem Unterschied, dass Sila Sahin einen weitaus erfreulicheren Anblick abgibt, als die Damen und HerrInnen der "Grünen"...

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