Die Geschichte der Sojapflanze

Der Historiker Jürgen Osterhammel schrieb: "Schon für das 18. Jahrhundert sind Sojabohnenexporte belegt; in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Sojabohne bereits das wichtigste Exportprodukt der Mandschurei". Zuerst handelte es sich nur um geringe Mengen, was sich allerdings um 1890 änderte. Exportiert wurde hauptsächlich nach Japan. Dort wurde die Sojabohne - nachdem das Öl abgepresst wurde – zu Viehfutter und Seife verarbeitet. Die Pressrückstände lieferten einen hervorragenden Dünger für den Reis.

Später verlagerte sich die Produktion in die USA, um den Boden für den Maisanbau mit Stickstoff anzureichern. Das gewonnene Öl aus der Sojabohne wurde 1934 erstmals mit Hexan extrahiert. Das brachte eine erheblich höhere Ausbeute. Henry Ford gelang es, aus Soja einen unverwüstlichen Biokunststoff herzustellen, aus dem Autokarosserien, Badewannen und Toiletten hergestellt wurden. Während des 2. Weltkrieges erreichte Sojaexpeller als Grundstoff der Chemieindustrie in den USA seinen Höhepunkt. Abgelöst wurde die Sojabohne vom Erdöl zur Herstellung von Kunststoff. Damit wurde der eiweißhaltige Pressrückstand hauptsächlich nur noch zu Viehfutter verarbeitet.

Sojaprodukte als Nahrungsmittel

Sojaprodukte werden in vielfältiger Form angeboten:

  • Sojadrink – die Alternative zur Kuhmilch, bei Milch­zuckerun­verträglich­keit oder Laktose-Intoleranz.
  • Tofu – der Sojaquark als Fleischersatz
  • Tempeh - ein fermentiertes Sojaprodukt mit Edelschimmel
  • Sojasoße – als Gewürz für viele asiatische Gerichte
  • Sojaöl – für Salate
  • Sojajoghurt – mit Milchsäurebakterien versetzter Sojadrink
  • Sojamargarine – für die Konsistenz mit festem Palmfett vermischt
  • Sojamehl – zum Backen und binden von Soßen
  • Sojaschnetzel – als Fleischersatz
  • Miso – als Würzmittel und Suppengrundlage

Noch vor ein paar Jahren gab es die Sojaprodukte nur in den Bioläden, inzwischen sind sie auch in Supermärkten erhältlich. Sogar zu vielen fleisch- und wurstähnlichen Produkten werden sie weiter verarbeitet.

Sojagericht (Bild: Pixabay)

Die Sojabohne gilt als sehr nahrhaft, da sie viel Eiweiß und Fett enthält. Aber gerade, da sie so nahrhaft ist, entwickelt die Sojapflanze zu ihrem eigenen Schutz unter anderem den Giftstoff Phytoöstrogen, der dafür sorgt, dass Tiere und Insekten, die von ihr fressen, sich nicht mehr vermehren können. Wissenschaftliche Forschungen haben ergeben, dass diese Phytoöstrogene auch beim Menschen negativen Einfluss auf den Hormonhaushalt und die Zeugungsfähigkeit haben.

Gesundheitliche Aspekte der Sojabohne

Die in der Sojabohne enthaltenen Isoflavone sorgen für heftige Diskussionen unter den Befürwortern und Gegnern von Sojaprodukten. Während die Befürworter hervorheben, dass die Ernährung mit ballaststoffreicher Kost das Herz stärkt und gegen die Entstehung von Krebs wirkt, weisen die Gegner darauf hin, dass durch den häufigen Verzehr von ihnen die Thymusdrüse zerstört und die Schilddrüse beeinträchtigt wird. Ist bereits Krebs im Körper, werden das Wachstum und die weitere Verbreitung gefördert. Außerdem wurde bei Langzeitgenuss eine deutliche Zunahme an Demenz festgestellt. Es gibt Stimmen, die die mächtige Soja-Industrie dafür verantwortlich machen, dass Sojaprodukte als gesund vermarktet werden, obwohl es inzwischen mehrfach gegenteilige Forschungsergebnisse gibt.

Sojasprossen (Bild: Pixabay)

Da Sojaprodukte, wie zum Beispiel Tofu, in der Reinform eher fade schmecken, werden immer mehr Zusatzstoffe und Aromaverstärker zugesetzt. Wer zumindest hier sichergehen will, sollte die Angaben auf der Verpackung genau studieren. 1996 wurden in den USA und in Argentinien erstmals genmanipulierte Sojapflanzen angebaut. Durch die Importgenehmigung nach Europa werden also auch hier gentechnisch behandelte Sojabohnen verarbeitet. Während Lebensmittel aus genveränderten Sojabohnen gekennzeichnet werden müssen, trifft das für Fleisch von Tieren, die genverändertes Futter erhielten, nicht zu.

Es wird empfohlen, maximal 100-200 g Tofu und Sojaprodukte pro Woche zu sich zu nehmen. Gegen die Verwendung als Gewürz ist nichts einzuwenden.

Frauen, die schwanger werden möchten, sollten keine Sojaprodukte essen oder trinken.

Säuglinge und Kinder sollten nur unter ärztlicher Aufsicht Sojaprodukte erhalten.

 

Quellen:

Europäisches Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften e. V.

Udo Pollmer: Dement und impotent durch Soja? - YouTube

http://www.youtube.com/watch?v=E5Qe1DlWzIY

http://www.euleev.de/images/EULEN-SPIEGEL/2008/2008-4_i_web_EULE.pdf

http://www.musenhof-kliniken.de/magazin/artikel/title/soja-sojamilch-sojaprodukte/

http://www.sueddeutsche.de/wissen/ernaehrung-soja-als-gesundheitsrisiko-1.197769

http://www.sueddeutsche.de/wissen/soja-riskanter-kult-um-die-bohne-1.790066

http://www.pm-magazin.de/a/soja-die-zankbohne

http://www.medizinfo.de/arzneimittel/heilpflanzen/soja.shtml

 

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keinen fachlichen Rat – zum Beispiel durch einen Arzt – ersetzen kann.

http://pagewizz.com/sind-sojaprodukte-gut-oder-nicht-gut-fuer-die-gesundheit/

Halten Sie Sojaprodukte für gut oder nicht gut?
Ajerrar, am 27.07.2013
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Bildquelle:
I.Ajerrar (Neurodermitis natürlich lindern)

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