Vorkommen und Abbau der Smaragde

Vorrangig sind die grünen Edelsteine, welche die Indianer als Tränen der Götter bezeichnen, in Kolumbien zu finden. Wichtige Lagerstätten sind beispielsweise Chivor, Borur und die Täler des Dschungels rund um Muzo. Kolumbien hat nicht nur die meisten Vorkommen an Smaragden, weshalb sie mehr als 60 Prozent des weltweiten Smaragdhandels ausmachen, sondern hier werden auch die perfektesten und somit kostbarsten grünen Kristalle zu Tage gefördert. Entsprechend gehen jährlich Smaragde im Wert von rund 300 bis 400 Millionen Dollar von hier in den Handel. Insider vermuten, dass die gleiche Menge noch einmal auf dem Schwarzmarkt zu finden sei.

Insgesamt sind in Kolumbien etwa 150 Fundstellen bekannt. Die Gewinnung erfolgt durch den stufenweisen Abbau der Smaragd beinhaltenden Schicht im Tagebau, was mit entsprechend einfachen Werkzeugen per Hand realisiert wird. Hin und wieder werden auch Sprengungen vorgenommen, um an die Edelsteine zu kommen.

Lagerstätten befinden sich ebenso in Australien, Brasilien, Tansania, Pakistan, Indien und den USA. Selbst im Salzburgischen Österreich gab es einst Vorkommen, doch heute finden Sammler nur geringste Mengen. In Ägypten, am Roten Meer, wurde die älteste bekannte Fundstelle entdeckt, die aber sehr wahrscheinlich schon zu antiker Zeit vollständig ausgebeutet wurde.

Wert eines Smaragds

Je nachdem, wie schön sie sind, können Smaragde einen höheren Wert aufweisen als Diamanten. So ist ein Smaragd je Karat – das entsprechen 0,2 Gramm – 120.000 Dollar wert, und ein Diamant 18.000 Dollar pro Karat. Karat als Gewichtseinheit von Edelsteinen sollte nicht mit der Karat-Angabe von Gold, die den Reinheitsgehalt beschreibt, verwechselt werden.

Der Wert eines Smaragds ist deshalb so hoch, weil die gelbgrünen bis blaugrünen Edelsteine erstens äußerst selten sind, und zweitens gestaltet sich die Gewinnung als teures Unterfangen, da vorher nicht feststellbar ist, in welchen Schichten sie genau verborgen sind. Die größten in Kolumbien gefundenen Smaragde haben ein Gewicht von 1.500 Karat, das sind 300 Gramm. Ein Smaragd von der Größe eines Tennisballs kann entsprechend 10 bis 14 Millionen Dollar wert sein.

Auch die Einschlüsse, also vom Edelstein umschlossene winzige Fremdkörper, sind ausschlaggebend für den Wert eines Smaragds.

Ein Juwel entsteht – erst der Schliff macht den Smaragd besonders kostbar

Es wird geschätzt, dass etwa nur 25 Prozent aller in Kolumbien gefundenen Smaragde würdig sind geschliffen zu werden, wovon auch wiederum nur 0,1 Prozent eine absolute Spitzenqualität aufweisen. Durch den Schliff werden Lichtreflexionen und der Glanz erhöht, was die Auffälligkeit des Schmucksteins und somit die Kostbarkeit erhöht.

Ein Smaragd hat eine gute Härte, sodass er vor Kratzern gewappnet ist; dennoch besitzt er eine Sprödigkeit, welche es schwierig macht, ihn zu schleifen, zu reinigen und eventuell später zu fassen. Aus diesem Grunde muss das Schleifen unter höchster Sorgfalt geschehen – das Handwerk ist regelrecht eine Kunst. An den wertvollsten Edelsteinen wird zumeist monatelang geschliffen, um daraus einen kostbaren Juwelen zu kreieren.

Bogotá – größte Smaragdbörse der Welt

Erst nach dem Schleifen wird in Kolumbien mit den grünen Schmucksteinen gehandelt. Dies geschieht vorwiegend in der größten und bedeutendsten Smaragdbörse der Welt, dem Emerald Trade Center im Zentrum der Stadt. Edelsteinhändler und Juweliere aus vielen Städten der Welt, etwa Moskau, New York, Tokio, Hongkong, Tel Aviv und London mieten hier ihre Büros, um die Smaragdgeschäfte abzuwickeln.

Smaragde aus dem Labor

Der technologische Fortschritt hat es möglich gemacht, Smaragde auch synthetisch herzustellen – sie werden in Labors gezüchtet. Äußerlich sind sie den natürlichen Edelsteinen gleich, und weisen auch die entsprechend physikalischen sowie chemischen Eigenschaften auf. Aufgrund jeweiliger Einschlüsse, die sich dann aber unterscheiden, ist es dem Gemmologen (Edelsteinexperte) möglich, zu erkennen ob der jeweilige Schmuckstein echt oder unecht ist.

write-x, am 25.11.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)

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