Start-Stopp-Systeme: bis zu fünf Prozent weniger

Mit recht einfachen Mitteln können Hersteller ihre Fahrzeuge mit Start-Stopp-Systemen ausrüsten. Diese schalten den Motor selbstständig aus, sobald das Auto steht und das Getriebe ausgekuppelt ist. Wenn wieder ein Gang eingelegt wird, startet der Motor automatisch. Diese Technologie ist besonders für Fahrten im Stadtverkehr geeignet und soll dort den Spritverbrauch um bis zu fünf Prozent senken. Bei BMW beispielsweise wird sie heute unter der Bezeichnung "Efficient Dynamics" in den meisten Automobilen des Konzerns eingesetzt.

BMW Efficient Dynamics

Rekupation: immerhin bis zu zwei Prozent gespart

Genauso unkompliziert lässt sich die Rückgewinnung der Bremsenergie, die Rekupation, realisieren. Für den Produzenten entstehen für die benötigte Software und einen Generator nur geringe Kosten. Die Einsparung ist andererseits auch überschaubar: maximal zwei Prozent, die sich jedoch übers Jahr rechnen können.

Bei der Rekupation wird im Brems- oder Schubbetrieb des Autos die Spannung der Lichtmaschine erhöht und so der Ladevorgang beschleunigt. Im Normalbetrieb kann sie deshalb reduziert werden bis hin zum Abschalten des Generators – was den Motor entlastet. Einsparpotenzial über die Reduzierung elektrischer Verbraucher könnte sich auch an anderer Stelle auszahlen. Sparsame Autos würden dann ihren von den diversen Verbrauchern benötigten Strom nur dann erzeugen, wenn sich dies nicht auf den Benzinverbrauch auswirkt – beim Abbremsen oder Ausrollen-lassen zum Beispiel. Herkömmliche Autos verbrauchen zusammen mit je 100 Watt Strombedarf auch ungefähr 0,2 Liter Kraftstoff zusätzlich. 100 Watt – das entspricht etwa der Sitzheizung oder den Nebelscheinwerfern. Gerade im Winter kann der Mehrverbrauch ohne Rekupation damit leicht die 0,5-Liter-Marke erreichen.

Kraftstoffanzeige

fuel guage (Bild: Sean MacEntee / Flickr)

Kleinteiliges mir großer Wirkung: bis zu sechs Prozent Sparpotenzial

Die eine große revolutionäre Lösung für sparsame Autos gibt es derzeit nicht. Doch mehrere Teillösungen machen sich in der Summe positiv bemerkbar. Leichtlaufreifen können mit bis zu sechs Prozent zum Spritsparen beitragen. Ähnlich vorteilhaft ist die Verwendung von Leichtlauföl. Es ist teuer als normales Schmieröl, kann aber je nach Fahrweise den Verbrauch deutlich senken. Auch elektromechanische Lenkungen haben es in sich: Ihr Energieverbrauch liegt ganze 95 Prozent unter der von Hydrauliklenkungen. Allerdings ist diese Technologie mit Mehrkosten für den Käufer verbunden. Beim Fahren spart er dafür rund 0,3 Liter auf hundert Kilometer. Weiteres Sparpotenzial würde dem Auto eine Gewichtsreduzierung durch Leichtbaumaterialien wie Karbon, Aluminium oder Magnesium bringen: 100 Kilogramm weniger Gewicht gleich 0,3 Liter geringerer Benzinverbrauch. Hier wird es bis zur Großserienreife aber wohl noch dauern.

Motor
Civic i-VTEC Engine

Civic i-VTEC Engine (Bild: Kristoffer M.C. / Flickr)

Clevere Motoren und Getriebeübersetzungen

Und dann gibt es technische Kniffe, die heute schon machbar sind. Sie betreffen das Getriebe und den Motor als Zentrum des Energieverbrauchs. Man erhält sparsame Autos, wenn etwa die Achsübersetzung bei gleichbleibender Getriebespreizung verändert würde. Eine längere Übersetzung senkt die Drehzahl des Motors und reduziert den Verbrauch um bis zu vier Prozent. Spritsparende Motoren der Zukunft werden über Benzindirekteinspritzung, variable Ventilsteuerung, Turboaufladung sowie mehr Drehmoment bei kleinerem Hubraum verfügen. Selbst bei Höchstleistung würden sie ökonomischer sein als die meisten konventionellen Modelle von heute.

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