Sorbische Ostereier selbst herstellen – Wachstechnik zu Hause anwenden
Ostereier färben mit Wachstechnik ist eine alte sorbische Tradition. Wer Zeit und Muße hat, kann sich gern einmal selbst daran versuchen.Verschiedene Techniken beim Verzieren von Sorbischen Ostereiern
Die Sorben wenden nicht nur die Wachstechnik beim Verzieren ihrer Ostereier an, sondern auch regional unterschiedlich eine Kratz- und Ätztechnik. Bei letzteren werden die Eier zunächst gefärbt und danach durch Kratzen mit einem spitzen Gegenstand bzw. Ätzen mit Säure ein filigranes Muster erzeugt. Am bekanntesten ist jedoch die Wachstechnik. Auch hierbei gibt es zwei verschiedene Verfahren. Bei der sogenannten Bossiertechnik werden die Eier selbst nicht gefärbt, sondern nur durch farbiges Wachs gestaltet. Bei der Reservetechnik oder auch einfach Wachstechnik genannt wird zunächst ein Wachsmuster aufgetragen und dann das Ei gefärbt. An den Stellen, an denen sich das Wachs befand, nimmt das Ei keine Farbe an.
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Zubehör für Wachstechnik selbst herstellen
Alles, was man benötigt, um sorbische Ostereier selbst herzustellen, findet man überwiegend in der Natur. Am besten verwendet man weiße Eier, damit die Farben intensiver zur Geltung kommen. Außerdem braucht man:
- Gänse- oder Hühnerfedern / falls nicht vorhanden Schaschlickspieße
- Stecknadeln mit unterschiedlicher Kopfgröße, die zum besseren Halten in einen Holzstock gesteckt werden (sieht dann aus wie ein Bleistift)
- Bienen- oder Kerzenwachs
- Ostereierfarben
- Schmelzvorrichtung
- Küchentücher
Eine Schmelzvorrichtung kann man sich ganz leicht selbst bauen. Dazu nimmt man eine mit Sand gefüllte Konservendose, in die man einen alten feuerfesten Esslöffel steckt. Der Esslöffel muss so nach außen gebogen werden, dass er über den Rand der Konservendose hinaus reicht. In den Löffel kommt nun das Wachs. Unter den Löffel stellt man einfach ein erhöhtes Teelicht oder eine andere Kerze.
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Eier mit Wachsmuster verzieren
Erhitzen Sie nun das Wachs langsam und bereiten Sie einen Topf zum Färben vor. Für den Anfang sollten Sie sich auf eine Farbe beschränken. Schneiden Sie sich eine Feder (falls nicht vorhanden können Sie einfach einen Schaschlickspieß verwenden) nach diesen Beispielen zurecht, tauchen Sie diese in Wachs und tragen Sie ein Muster auf das Ei auf. Mit den Stecknadelköpfen können Sie ebenfalls kleine Punkte auftragen. Jedes winzige Ornament wird einzeln aufgetragen. Dabei müssen Sie rasch vorgehen, denn das Wachs erhärtet schnell wieder. Wenn Sie mit Ihrem Werk zufrieden sind, können Sie mit dem Färbevorgang beginnen.
Ergebnis des Musters ist erst nach dem Färben sichtbar
Das Ei solange im Färbebad liegen lassen, bis es die gewünschte Farbintensität erreicht hat. Nach dem Herausnehmen muss es einen Moment trocknen. Dann wird es über die Kerzenflamme gehalten und mit einem Küchentuch das nun schmelzende Wachs abgerieben. Vorsichtig vorgehen, da es sehr heiß werden kann. Darunter wird nun ein Muster sichtbar, das die Ausgangsfarbe trägt.
Wer möchte, kann nach dem ersten Färben eine weitere Schicht Wachs auftragen und das Ei anschließend in eine andere Farbe legen. Wenn man mehrere Farb- und Wachsschichten aufträgt, sollte man beim Einfärben mit der hellsten Farbe beginnen. Das Wachs wird hierbei nicht nach jeder Farbe, sondern erst nach dem Auftragen aller Schichten entfernt. Das Wachsmuster erscheint dann jeweils in der vorangegangenen Farbe. Zum Schluss verleihen Sie den Eiern durch Einreiben mit Speck eine Glanzschicht.
Bildquelle:
Kerstin Schuster
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Heimo Cörlin
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