Soziale Phobie ist mehr als Schüchternheit - Angstzustände, die in Panikattacken münden

Soziale Phobie ist die Panik vor ...

Soziale Phobie ist die Panik vor dem Kontakt mit anderen Menschen

Bescheidenheit ist eine Zier, aber sie ist unangebracht, um sich im Alltag zu behaupten. Menschen, die sich eher schüchtern verhalten als dass sie sich forsch einer Diskussion stellen und ihren Standpunkt vertreten, werden als "Weichei" bezeichnet. Dabei haben sie durchaus eine eigene Meinung, fürchten sich aber davor, auf Ablehnung zu stoßen, sich lächerlich zu machen und gesellschaftlich geächtet zu werden. Sie werden von der Angst getrieben zu versagen. Diese Angst kann zur Krankheit werden und über das übliche Maß an Schüchternheit hinausgehen. Das wird dann als "soziale Phobie" bezeichnet.

Krankhafte Angst vor Menschen - Ursachen sozialer Phobie sind vielfältig

Die Ursachen einer sozialen Phobie sind vielfältig. Erbliche Faktoren können sie begünstigen. Das persönliche Umfeld und traumatische Erlebnisse sind die häufigsten Gründe, dass an sich schon Schüchterne kontaktscheu werden und im schlimmsten Fall den Umgang mit anderen Menschen völlig meiden.

Die soziale Phobie kann sich bisweilen auf bestimmte Personen beziehen. Im Beruf ist es der Vorgesetzte oder Kollege, der durch seine Anwesenheit oder auch nur durch Gedanken an ihn Schweißausbrüche und Herzrasen auslösen kann.

Im Alltag sind es größere Menschenansammlungen, die den Betroffenen vor Angst zittern lassen und in Depressionen stürzen. Aber auch die Angst vor dem anderen Geschlecht kann sich zur Phobie auswachsen. Die schon krankhafte Angst geht dann so weit, dass sie nur mit Psychopharmaka in den Griff zu bekommen ist, damit die Patienten den Alltag überstehen und überhaupt erst unter Menschen gehen können.

Die unterschiedlichen Formen sozialer Phobie

Es gibt eine Reihe von Ängsten, die der sozialen Phobie zugeordnet werden, so etwa die Anthropophobie, die Angst vor Menschen allgemein; die Coulrophobie, die Angst vor Clowns; die Demophobie, die Angst vor großen Menschenansammlungen; die Glossophobie, die Angst mit Menschen zu sprechen oder die geschlechtsspezifischen Ängste wie die Androphobie, die Angst vor Männern oder die Angst vor Frauen, die Gynäkophobie. Weit über das übliche Maß hinaus geht auch die Iatrophobie, die Angst vor dem Arzt oder die Dentophobie, die Angst vor dem Zahnarzt.

Die soziale Phobie löst zum Teil schwere körperliche Symptome aus.

  • Rotwerden, Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche
  • Hyperventilieren und Atembeschwerden
  • Mundtrockenheit
  • Kalte Hände und Füße
  • Muskelkontraktionen mit Zuckungen im Gesicht oder in Armen und Beinen
  • Muskelstarre im Gesicht
  • Das Gefühl von krabbelnden Ameisen in den Extremitäten
  • Übelkeit, Bauchkrämpfe
  • Harndrang
  • Probleme beim Wasserlassen (Paruresis)
  • Schwindel bis hin zum Ohnmachtsgefühl
  • geistiger "Blackout" mit völliger Unkonzentriertheit
  • Unfähigkeit, einem Gespräch zu folgen
  • Stottern, kein Wort herausbringen oder mitten im Satz den Faden verlieren

Medikamente sind hier keine Dauerlösung, weil sie nur die Symptome bekämpfen, aber nicht die Ursachen. Die einzige nachhaltige Wirkung verspricht eine entsprechende Therapie mit dem Ziel, die krankhafte Kontaktangst zu überwinden. Meist wissen der Hausarzt oder die Krankenkasse, wo geeignete Therapeuten zu finden sind, die sich auf die Behandlung von sozialer Phobie spezialisiert haben.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nicht den Rat eines Arztes ersetzt.

Krimifreundin, am 25.04.2011
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