Auch aus Verpackungen können Schadstoffe kommen.

Fleisch und Pommes in Folienverpackung.. (Bild: Copyright: BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler)

Verpackung - Woher manche Schadstoffe kommen

Eine weitere Quelle für Schadstoffe in der Nahrung sind solche aus Verpackungen (zum Beispiel Folien) und sie können bei der Zubereitung entstehen (zum Beispiel Acrylamid bei hohen Temperaturen). Beides kann sowohl konventionelle als auch biologisch erzeigte Lebensmittel betreffen. Schadstoffe können auch entstehen, wenn Lebensmittel falsch gelagert werden: Zum Beispiel Schimmel an Kartoffeln oder Gifte in Fisch (es bilden sich Bakterien, deren Stoffwechselprodukte können zur Fischvergiftung führen). Und sogar bei der Zubereitung: Wird Spinat lange erwärmt, bildet sich Nitrat.

Weniger Insektizide und ähnliches

Eindeutig im Vorteil bei der Schadstoffbelastung sind Bionahrungsmittel jedoch bei der chemischen Keule gegen Insekten, Schimmel oder andere Pflanzen - es werden weniger und bestimmte gar nicht verwendet. Bio bedeutet also nicht unbedingt eine geringere Schadstoffbelastung - es kommt auf den Einzelfall an. Und was man bei der Diskussion um erhöhte Dioxinwerte nicht vergessen sollte: Das Überschreiten des amtlich festgelegten Grenzwertes bedeutet auch nicht automatisch, dass man krank wird. Liegt der Grenzwert Beispielsweise bei der Einheit 1 und es werden 0,9 gemessen, ist das Produkt kaum weniger belastet, als wenn 1,1 gemessen wird. Bei 1,1 darf es allerdings nicht mehr in den Handel kommen. Und: Wer von dem geringer belasteten Produkt die doppelte Menge als von dem höher belasteten isst, hat insgesamt eine höhere Schadstoffmenge aufgenommen.

Grenzwerte

Weiter gelten für verschiedene Lebensmittel unterschiedliche Grenzwerte. Beispiele bei Dioxin: Fleisch und Fleischerzeugnisse (außer genießbare Nebenprodukte der Schlachtung) Rind und Schaf: 3,0 pg/g Fett, Geflügel: 2,0 pg/g Fett, Schwein:1,0 pg/g Fett, Rohmilch und Milcherzeugnisse: 3,0 pg/g Fett und Hühnereier und Eiprodukte: 3,0 pg/g Fett. Mit anderen Worten: Würde man bei einer großen Schlachterei Schweinefleisch entdecken, das 3 pg/g Fett enthält, wäre es ein Skandal - bei der gleichen Menge in Hühnereiern kämen die in den Handel.  Wobei die Schadstoffe in Schweinefleisch genauso ungesund sind wie in Eiern. Noch höher sind übrigens die Grenzwerte bei Fisch: Aal zum Beispiel darf bis 12 pg/g Fett haben.  Die Grenzwerte stehen in einem deutlichen Sicherheitsabstand zur so genannten "duldbaren täglichen Aufnahme".  Was klar ist: Gesundheitsschädlich wird es auf jeden Fall, wenn die Grenzwerte stark überschritten werden. Wie schädlich kleine Mengen sind, weiß die Forschung nicht genau.

Was man tun kann

Was der Verbraucher auf jeden Fall tun kann, ist dort zu kaufen, wo er den Weg der Nahrungsmittel verfolgen kann. Das sind in erster Linie Produkte aus der Region und von Markenherstellern. Sowohl der Metzger in der Nachbarschaft als auch große Hersteller und regionale Supermarktketten sind sehr auf ihren guten Ruf bedacht. Wer dort kauft, kann eher darauf hoffen, dass sein Essen mit relativ wenig Schadstoffen belastet ist. Und um sich gesund zu ernähren, sollte man abwechslungsreich essen, auf Fertigprodukte verzichten, möglichst Saisonprodukte kaufen, Obst und Gemüse gut waschen und auf Hygiene achten.

Broschüre

Informativ ist die Broschüre "Das Schadstoff-Lexikon – In Lebensmitteln unerwünscht" des AID Infodienstes Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft. Sie kostet 2,50 Euro und hat 42 Seiten. Bestellung über www.aid.de.

Foto Eier Copyright BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler

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