Wie reagiert der Körper auf Stress?

Treten Stress auslösende Faktoren, so genannte Stressoren auf, reagiert der Körper mit einer verstärkten Produktion von Stresshormonen. Zu diesen biochemischen Botenstoffen zählen die größtenteils in der Nebennierenrinde produzierten Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol. Die Evolution hat diese Stressreaktionen des Körpers "erfunden" um in Gefahrensituationen sämtliche Energiereserven als Überlebenshilfe für Kampf oder Flucht mobilisieren zu können. Bei den geistigen, psychischen oder emotionalen Stresssituationen der heutigen Zeit bleibt die körperliche Abbaureaktion jedoch weitestgehend aus.

Cortisol, das im Blutspiegel recht lange erhalten bleibt, weckt das Hungergefühl und aktiviert die Ausschüttung von Insulin. Ebenso Appetit steigernd wirken die Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin). Diese Neurotransmitter steigern vor allem das Verlangen auf Kohlenhydrate – dazu zählt auch alles Süße. Heißhungerattacken in Stresssituationen sind meist kein echtes Hungersignal, sondern lediglich eine Antwort auf die Botschaft der Hormone.

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Erhöhter Vitamin- und Mineralstoffbedarf bei Stress

Gerade in Stresssituationen hat der Körper einen erhöhten Bedarf an Vitalstoffen. Die Produktion der Stresshormone in der Nebennierenrinde verbraucht Vitamin C. Für Dauerstress reicht der eigene Vitamin-C-Vorrat der Nebennierenrinde nicht aus, die weitere Produktion der Stresshormone ist dann auf eine Vitamin C Zufuhr von außen angewiesen. Da Stress auch sehr belastend für die Nerven ist, steigt auch der Bedarf an den Vitaminen der B-Gruppe und an Vitamin E. Stress hat auch Auswirkungen auf den Magnesium-Haushalt des Körpers. Einerseits wird durch die Stresshormone Magnesium ausgeschwemmt, andererseits begünstigt ein niederer Magnesiumwert das Ansteigen des Spiegels an Stresshormonen. Dieser Teufelskreis kann mit gesunder Ernährung unterbrochen werden.

BIld: Zitronen enthalten viel Vitamin-C, www.pixelio.de

 

Ernährungstipps bei Stress

  • Leichte, aber kohlenhydratreiche Ernährung ist eine gute Waffe gegen Stress. Durch schonend zubereitete Gerichte mit einem geringen Anteil an Fett und Eiweiß wird die Verdauung nicht belastet und der Körper wird mit ausreichend Energie versorgt um mit belastenden Situationen fertig zu werden. Dazu zählen Gemüse, Reis- und Kartoffelspeisen, Obst und Getreidegerichte (Vollkornprodukte und Müsli).
  • Bei Stress sollte nicht auf das Frühstück verzichtet werden. Auch dieses sollte reich an Kohlenhydraten sein. Damit beugt man mit dem Frühstück schon dem Heißhunger auf Süßes vor.
  • Für das Auffüllen der Vitamin- und Mineralstoffdepots eignen sich Obst, Vollkornprodukte und Geflügelfleisch. Wer gar nicht anders kann, kann sich in Stressphasen auch einmal mit Mulit-Vitamin-Präparaten behelfen.
  • Viel Trinken, aber richtig: Auf Alkohohl und koffeinhaltige Getränke sollte verzichtet werden. Wasser ist in Stresszeiten ausgezeichnet geeignet um das Hungergefühl zu normalisieren und die über die Niere abgebauten Stresshormone auszuschwemmen.
  • Wenn man den Appetit auf Süßes mit Obst oder Trockenfrüchten stillt, führt man dem Körper statt leerer Kalorien gleichzeitig Vitamine und Mineralstoffe zu.
  • Zwischendurch ein kleiner aber gesunder Snack spart Zeit, sichert die Versorgung mit Nährstoffen und belastet die Verdauung nicht übermäßig. Gesunde Snacks sind neben Obst und Milchprodukten auch Nüsse und Trockenfrüchte.
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