Strom aus Gas – Die Brennstoffzelle VeGA von Truma
Alle bekannten Fakten zur neuen Brennstoffzelle VeGA von der Münchner Firma Truma.Die Brennstoffzelle – Aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom und Wasser erzeugen
Vorher muss allerdings das Wasserstoffatom seine Elektronen abgeben. Diese wandern als elektrischer Strom durch den Verbraucher zu den Sauerstoffatomen, während sich das Wasserstoff Ion (=ein Atom ohne Elektronen) durch eine Membran ebenfalls dorthin auf den Weg macht.
Genauer erklärt wird diese Prinzip hier: Die Brennstoffzelle im Reisemobil - ein Erfahrungsbericht
In der VeGA wird der Wasserstoff aus dem Gas Propan, Butan oder einem Gemisch aus beiden gewonnen. Der Sauerstoff wird der Umgebungsluft entnommen.
Um allerdings den Wasserstoff aus dem Gas zu gewinnen, muss Truma einigen Aufwand betreiben. Zunächst wird das Gas entschwefelt. Aus Sicherheitsgründen, weil Propan und Butan geruchlos sind, wird dem Gas ein Geruchsstoff auf Schwefelbasis zugesetzt, damit man ein Gasleck am stechenden Gasgeruch bemerkt. Diese Schwefelverbindung wird herausgefiltert, um dem nachgeschalteten Reformer seine Arbeit zu ermöglichen. Darin wird mit Hilfe von destilliertem Wasser das Flüssiggas in wasserstoffhaltiges Gas umgewandelt. Erst dieses kann in der eigentlichen Brennstoffzelle Strom erzeugen.
Die Truma VeGA: Vorderansicht mit Gasanschluss (Bild: Henning Schünke)
Die VeGA Brennstoffzelle in der Praxis
Dann kann die VeGA, nach einer Anlaufzeit von 25 Minuten, Strom erzeugen. Weil bei der Stromerzeugung Wasser als Nebenprodukt anfällt, wird sich der Vorrat an destilliertem Wasser immer wieder von selbst regenerieren. Die Filter zur Entschwefelung des Gases sollten alle 1.000 Betriebsstunden gewechselt werden. Truma setzt dafür Materialkosten von ca. 200€ an. Wird diese Wartung regelmäßig durchgeführt, garantiert Truma eine Lebensdauer der VeGA Brennstoffzelle von 3.000 Betriebsstunden. Im Werk hat man auch Testmuster, die schon 5.000 Stunden gelaufen sind.
Wobei eine Lebensdauer von 3.000 Stunden nicht bedeutet, dass die Zelle nach dieser Zeit unbrauchbar ist. Sie gibt allerdings nicht mehr die volle Leistung ab
Gesteuert wird die VeGA vom Innenraum aus über ein als Touchscreen ausgeführtes Bedienpaneel. Das Paneel zeigt unter anderem die momentane Stromabgabe, die Betriebsstunden und die Zeit bis zur nächsten Wartung an.
Das Betriebsgeräusch geht über ein leises, gleichmäßiges Summen nicht hinaus. In dem Demonstrationsfahrzeug der Firma Truma war die VeGA direkt unter dem Lattenrost des Heckbetts montiert. Bei etwas besserer Geräuschdämmung sollte sie im Innenraum nicht wahrnehmbar sein.
Im Standby-Betrieb wird ein Batteriewächter die Zelle bei Unterschreiten einer Batteriespannung von 12,3 Volt starten. Abgeschaltet wird sie bei Erreichen der Ladeschlussspannung, die je nach Batterietyp unterschiedlich ist. Über das Bedienpaneel kann sie auch manuell gestartet werden, dabei ist die Anlaufzeit von 25 Minuten zu berücksichtigen.
Die Leistung der VeGA ist mit 250 Watt angegeben, das sind 20A in der Stunde, oder 20 Amperestunden (Ah), die in einer Stunde nachgeladen werden können. In dieser Zeit verbraucht die VeGA 100g Gas. Das bedeutet eine Laufzeit von 110 Stunden mit einer handelsüblichen 11kg Gasflasche. Bei einem Preis von 20€ für eine 11kg Gasfüllung sind das ca. 90 Cent für 100 Ah, was fünf Stunden Laufzeit entspricht. Truma gibt 40 bis 60 Cent pro Kilowattstunde (kWh) an.
Weil nur während der Anlaufphase eine "heiße" Verbrennung stattfindet, muss die Abluft der VeGA nach Außen geführt werden, denn sie wird in der Anlaufphase Abgase enthalten.
In der Anlaufphase führt die Brennstoffzelle auch eine Dichtigkeitsprüfung durch, um eventuelle Gaslecks festzustellen. Wie bereits erwähnt, werden die Geruchsstoffe aus dem Gas herausgefiltert, der Anwender würde ein Leck also nicht am Geruch bemerken. Darum diese zusätzliche Sicherheitsprüfung.
Durch das enthaltene Wasser ist die VeGA frostempfindlich. Ein eingebauter Frostwächter lässt das destillierte Wasser bei einer Temperatur von drei Grad ab. Die VeGA sollte deshalb an einem frostgeschützten Ort eingebaut werden. Eine Aufbewahrung im geheizten Haus, außerhalb des Caravans oder Wohnmobils, dürfte wegen des Gasanschlusses schwierig werden. Dazu muss die Zelle ausgebaut werden. Einen Vorrat an destilliertem Wasser sollte man immer parat haben, denn auch bei zu großer Hitze kann dieses Wasser schneller verbraucht werden, als es regeneriert wird.
Die Truma VeGA: Einbausituation im Staukasten des Reisemobils (Bild: Henning Schünke)
Die VeGA auf dem Markt
Dieser konnte danach nicht mehr in der erforderlichen Qualität liefern. So musste mühsam ein neuer Zulieferer gefunden werden.
Zur Zeit (September 2012) kostet eine Truma VeGA stolze 6995€. Truma stellt zwei VeGA pro Tag mit drei speziell geschulten Mitarbeitern her. Konkurrenzprodukte sind die bereits etablierte Efoy-Brennstoffzelle von SFC und die ebenfalls mit Gas betriebene Brennstoffzelle der Firma Enymotion.
Die Efoy Brennstoffzelle benötigt Methanol und hat eine deutlich geringere Leistung. Einen Erfahrungsbericht zu einer Efoy-Brennstoffzelle finden Sie hier: Die Brennstoffzelle im Reisemobil - ein Erfahrungsbericht
Die noch in der Entwicklung befindliche Enymotion Brennstoffzelle ist gasbetrieben und leistet 200 Watt, also 50 Watt weniger als die VeGA von Truma. Die Enymotion benötigt allerdings kein Wasser und ist deshalb nicht frostgefährdet. Ein Preis ist noch nicht bekannt.
Keine Brennstoffzelle, aber auch ein gasbetriebener Stromerzeuger ist der Gasperini-Generator aus Italien. Der entspricht in der Leistung einer Truma VeGA, verbraucht allerdings 270g Gas pro Stunde, während die VeGA nur 100g verbraucht.
Angebot und Nachfrage werden, wie es in der Marktwirtschaft sein sollte, den Preis regeln. Die VeGA ist ein interessantes Produkt für Reisemobilisten, die lange autark sein möchten und dabei leise und umweltfreundlich Strom erzeugen wollen.
Ein Multifunktionsgerät der Extraklasse, besticht durch excellente Bildqualität und gute Ausstattung. Vollständige Empfangsmöglichkeiten über SAT, DVB-T Antenne oder Kabel. Eing...
Ein Multifunktionsgerät der Extraklasse, besticht durch excellente Bildqualität und gute Ausstattung. Vollständige Empfangsmöglichkeiten über SAT, DVB-T Antenne oder Kabel. Über...
Ein Multifunktionsgerät der Extraklasse, Nachfolger des bewhrtem LDD-1965 Besticht durch excellente Bildqualität und gute Ausstattung. Vollständige Empfangsmöglichkeiten über SA...