Duales Studium mit Praxisbezug

Das duale Studium ist eine Kombination aus Berufsausbildung und Berufsakademie. Studenten machen also eine Ausbildung in einem Unternehmen und absolvieren zusätzlich das Studium an einer Berufsschule. Im Prinzip ist diese Form des Studierens nur eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Berufsausbildung. Der Abschluss (Bachelor oder Diplom-BA) ist aber mit dem Studium an den Universitäten gleichgestellt.

Interessant ist für Studenten vor allem der Praxisbezug. So wird der spätere Beruf nicht nur theoretisch an der Universität studiert, sondern gleich praktisch im Alltag erlernt. Der Berufseinstieg fällt dadurch leichter. Darüber hinaus besteht natürlich die Möglichkeit, dass man nach dem Studium vom Unternehmen ein Arbeitsangebot bekommt. Schon alleine dieser Aspekt macht das duale Studium für immer mehr Studenten interessant.

Die Studienfinanzierung fällt leichter, da es zumindest das Ausbildungsgehalt gibt. Dabei dauert das Bachelorstudium bei einem dualen System drei Jahre, genauso lange also wie eine Berufsausbildung.

E-Cross Germany 2013 Tag 1

E-Cross Germany 2013 Tag 1 (Bild: ruhrmobil-E / Flickr)

Voraussetzungen für den Bachelor über ein duales Studium

Während das Studium an einer Universität das Abitur voraussetzt, können das duale Studium auch junge Menschen beginnen, die nur die Fachhochschulreife vorweisen können. Das Schwierigste ist allerdings, ein Unternehmen zu finden, das ein duales Studium ermöglicht und dem Studenten einen Ausbildungsvertrag anbietet. Denn nur mit einem Ausbildungsplatz bei einer Firma, die mit der Berufsakademie zusammenarbeitet, lässt sich der Bachelor überhaupt auf diese Weise absolvieren.

Finanziert wird das Studium wird jede Berufsausbildung auch, der Student erhält also eine Ausbildungsvergütung. Je nach Studienfach endet das duale Studium entweder mit dem Bachelor oder auch mit dem Diplom.

Dual studieren: die Vorteile

  • Die Vorteile des dualen Studiums liegen auf der Hand. Studenten erhalten eine praktische Ausbildung und haben es daher viel leichter, nach dem Abschluss des Studiums ins Berufsleben einzusteigen.
  • Eine Übernahme durch das Ausbildungsunternehmen ist möglich, tatsächlich ist sie sogar in einer Vielzahl der Fälle gegeben.
  • Die Finanzierung des Studiums ist gesichert, da der Student die übliche Ausbildungsvergütung erhält.

Nachteile

  • Doch wer den Bachelor als duales Studium absolvieren möchte, hat auch einige Nachteile, die bedacht werden müssen. Es eignet sich nämlich nicht jedes Studienfach für diese Form des Studierens, nur bestimmte Bachelor-Studiengänge werden angeboten.
  • Es ist nicht so einfach, ein Unternehmen zu finden, das diese Form des Studiums unterstützt und einen Ausbildungsvertrag anbietet. Duales studieren ist ein aktueller Trend, die Plätze sind entsprechend rar.
  • Der Arbeitsaufwand ist höher, da neben dem Studium auch das Arbeitsleben im Unternehmen stattfindet.
  • Der Bachelor über das duale System ist auf einen bestimmten Beruf fokussiert. Wer sich später umentscheidet oder einen anderen Berufsweg einschlagen möchte, hat es etwas schwerer. 
  • Studenten bemängeln auch, dass das typische Studentenleben bei dieser Studienform nicht stattfinde. Studierende sind in das Arbeitsleben des Unternehmens integriert, Kontakte zu anderen Studenten finden höchstens über die Berufsakademie statt. Dieser Aspekt ist allerdings zu relativieren, denn seit der Studienreform ist das Studium an den Universitäten so straff organisiert, dass für Freizeitaktivitäten an der Uni ohnehin für die meisten Studenten keine Zeit mehr bleibt.
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