Die Vorbereitung und Planung

Bereits vor zwei Jahren plante ich meinen Trip nach Südtirol. Mir war klar, dass ich länger als eine oder zwei Wochen in Südtirol bleibe, aber mit der Suche nach Wanderrouten, wurden aus zwei, vier Wochen. Für mich hieß es also vier Wochen so planen, dass ich so viel wie möglich von Südtirol sehe. Zwar ist Südtirol deutlich kleiner als Deutschland, aber dennoch gibt es einiges zu sehen. Unter anderem die Dolomiten, das Archäologiemuseum, die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff, die Thermen und vieles mehr. Um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten unter einem Hut zu bekommen hieß es die Wanderungen mit den Sehenswürdigkeiten zu verknüpfen. Nach fast zwei Monaten hatte ich dann meine Top 4 Wanderstrecken und dazugehörigen Sehenswürdigkeiten zusammengestellt:

 

1.Wanderung zum Karersee (Bozen)

2. Giggelberg Höhenwanderung (Meran)

3. Die Hexenbänke auf der Seiser Alm (Bozen)

4.Schlosswanderung (Vinschgau)

 

Natürlich musste ich auch an die Buchung der Unterkünfte denken, wobei ich wusste dass es Preislich kein Klacks werden würde. Neben Gasthof und Pirvatunterkunft genehmigte ich mir auch einen Aufenthalt von einer Woche in einem Wellnesshotel in Meran

Was habe ich in meinen Koffer gepackt?

Weil ich seit Jahren sehr gerne Verreise und dabei auch immer ein Andenken für mich und Mitbringsel für die Familie zuhause kaufe, nehme ich so wenig Gepäck wie möglich mit. Das Gute an dieser Reise war, dass ich mit dem Auto nach Südtirol fuhr und somit etwas flexibler war. Kosten für Versicherung des Gepäcks fielen für mich weg. Trotzdem sollte mein Auto nicht nach vorne abheben, wenn ich ihn mit Gepäck voll lade. Also wurde folgendes eingepackt:

 

  • Wasserfeste Kleidung (6x Shirts, 5x Hosen kurz und lang, 10x Socken, Badehose,7x Unterwäsche, 6x Pullover, 2x Regenjacke, Mütze )
  • Wanderschuhe, Freizeitschuhe, Badelatschen und Gummistiefel
  • Reiseapotheke mit Schmerztabletten, Wund- und Heilsalben, was gegen Übelkeit, Mückenspray und Sonnenschutz
  • Kosmetiker wie Duschgel, Shampoo, Zahnbürste, Zahnpasta, Haarlack und Haarbürste
  • Krimskram, alles was man so mitnehmen möchte und es dann doch nicht unbedingt braucht

 

Die Reise

Am 06. August 2013 hieß es für mich " Auf nach Südtirol" und fuhr mit dem Auto über 8 Stunden. Die Pausen sind nicht mit berechnet, denn davon hatte ich viel zu viele gemacht. Gegen Nachmittag kam ich in Bozen an und war froh, dass das Wetter wesentlich milder war, als in Deutschland. So war das Wandern viel erträglicher. Die erste Woche hatte ich mir eine private Unterkunft ausgesucht. Mit dem jungen Mann setzte ich mich schon einige Monate davor in Verbindung und er schlug mir vor, in der einen Woche mit auf Wanderschaft zu gehen. Das fand ich toll, da ich dann nicht so alleine war.

 

Die Hexenbänke auf der Seiser Alm

Jetzt waren wir in Kastelruth angekommen und begannen die Woche mit einer Wanderung im Schlerngebiet. Eine sehr schöne Gegend für frische Wanderer, da die Wege sehr einfach zu begehen sind und auch Wegweiser uns den Weg zeigten. Nach zirka 11 km kamen wir auf der Seiser Alm am Puflatsch an und mein Wandergefährte erzählte mir eine Sage von den Schlernhexen. Vor mehr als hundert Jahren führten die Hexen vom Schlern ihre Zauberkünste auf diesen Hexenbänken durch und regierten über das Gebiet. Aber was mich mehr beeindruckte, war die wunderschöne, grüne und vor allem weite Aussicht auf Kastelruth und den umliegenden Dörfern. In der Arnikahütte stärkten wir uns für den restlichen Tag und gingen natürlich die Puflatsch-Runde wieder hinunter.

 

In den weiteren Tagen gingen wir auf kleine Wanderungen in Bozen. Noch einmal auf die Puflatsch-Runde, dann aber mit Abgang auf den Kompatsch.

 

Wanderung zum Karersee

Die erste Woche war fast rum und das Wetter spielte immer noch ziemlich gut mit. Die Wanderung zum Karersee ist mal eine alternative zu den ganzen " Wir gehen auf einen Berg" Wanderungen. Ziel dieser Wanderung war, wie der Name es schon sagt, der wunderschöne Karersee. Der See liegt bei Bozen und ziemlich weit südlich von Südtirol. Mit einer leichten Wanderung von maximal zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück, war es für mich eine sehr angenehme Wanderung. Vor allem wenn die Sonne dann doch mal stärker war, als gedacht. Umgeben von Nadelwäldern erreichten wir den Karersee und ich muss gestehen, die Aussicht war wie aus einem Bilderbuch geschnitten. Das Wasser des Sees war sehr klar und natürlich ziemlich frisch. Einen tollen Ausblick auf die Dolomiten rundete die erste Woche sehr gut ab.

 

  • Das Archeologiemuseum in Bozen hatte ich mitten in der ersten Woche besucht, als ich mich in der Altstadt aufhielt. Mit dem Eintrittspreis von 7,00€ bis 9,00€ pro Person (Kinder bis 6 haben freien Eintritt), kann man sich die wohl bekannteste Gletschermumie Ötzi sehen und an seinem früheren Leben teilhaben. Viele Spielstationen, die zum Lernen dienen, erfreuen Kinder und Schulklassen.

 

Giggelberg Höhenwanderung

Die zweite Woche rückte immer näher und meine Unterkunft, war wie schon beschrieben, ein Aufenhalt in einem Wellnesshotel von Meran. Neben den ganzen Wellnessangeboten wie Massagen, Saunas, die Schwimmbereiche und einen sehr frischen Garten, ging es für mich auf die dritte Wanderroute: Eine Höhenwanderung zum Giggelberg. Für mich eine sehr anpruchsvolle Wanderung, weil es auch zu den bekannten Tal, der tausend Stufen ging. Für Menschen mit Höhenangst ist das eine eher wenig gute Wanderung, da die Treppen auch an einer Schlucht führen. Belohnt wird man mit einem tollen Ausblick von einer Almwiese aus und einem minimalen Adrenalinkick. Toll war es, dass auch jüngere Urlauber sich bei dieser Wanderung beteiligten und somit das Klischee "junge Menschen wandern nicht gerne" behoben wurde. Zurück ging es denselben Weg hinab mit einer Gesamtstrecke von geschätzt 7km.

 

Weil Meran aber eher für seine Wellnessoasen bekannt ist, verbrachte ich die anderen 5 Tage in den Gärten von Schloss Trauttmannsdorff, in der Altstadt und natürlich in der freien Natur. Der Botanische Garten hat mich sehr beeindruckt, vor allem weil ich leider nicht alle Gärten sehen konnte. Ich meine mit 80 Gärten habe ich vielleicht die Hälfte geschafft. Aber gelohnt hat es sich trotzdem, weil es alles andere als nur ein Garten war. Die jüngeren Urlauber, die eigentlich nicht viel von Gärten halten, hatten sogar ihren Spaß gefunden. Sie unterhielten sich an den Erlebnisstationen und vor allem in der Unterwelt. Die Unterwelt war eine Sicht von unten auf einen alten Baum und mit Licht und Tonspiele wurde der Lebensraum dieses Baumes deutlich gemacht.

 

Bergtour in Vingschau

Vom Schloss Trauttmannsdorff nach Vinschgau waren es 55km mit dem Auto, eine relativ angenehme Autofahrt zwischen hohen Bergen entlang. Mit einer Fläche von 1.442 qkm ist Vingschau eher eine kleine Region am Etschtal. Dennoch habe ich ein nettes Gasthof in Schlanders gefunden, wo ich die letzte Woche meiner Reise verbrachte. Bei der letzten Wanderung ging es auf eine Strecke von 13km mit dem Ziel sich am Gletscher abzukühlen. Das gute an der Wanderstrecke war, dass diese ziemlich gut ausgeschildert war und ich somit keine Angst haben musste vom Weg abzukommen. Nach drei Stunden erreichte ich den Gletscher, von dem nicht mehr viel übrig geblieben war. Schließlich war es Hochsommer. Hinunter ging es natürlich schneller, sodass ich am späten Nachmittag wieder im Gasthof angekommen war und mir meine wohl verdienten Speckknödel in Rinderbrühe und einem kühlen Bier genießen konnte.

 

Tipp: In Graun am Reschensee und Haidersee ragt ein Glockenturm, des Dorfes, aus dem Wasser hinaus. Für Fotografen eine tolle Bildatmosphäre vom kristallklaren Wasser, einer hinauf ragenden Berglandschaft und einem simplen Glockenturm. Mit einer Radtour vor Ort dienen die beiden Seen eine tolle Abkühlung und Erholung.

Ich fasse zusammen

Die vierwöchige Reise nach Südtirol hat mir tolle Einblicke der verschiedenen Wanderewege gezeigt. Unterwegs trifft man auf nette Menschen und vor allem auch auf jüngere, die sich für das Wandern begeistern konnten. Nicht nur der Wellness im Hotel, sondern auch in der Natur bieten Erholung für Körper und Geist. Auch hat Südtirol einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten, die immer wieder zu entdecken gelten. Daher ist für mich eine Reise nach Südtirol, speziell auf das Wandern bezogen, auf jeden fall wert.

Aber ich habe noch lange nicht alles gesehen!

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